RAVENSBURG – Das St. Elisa­be­then-Klini­kum hat einen neuen Compu­ter­to­mo­gra­phen (CT) in Betrieb genom­men. Das neue Gerät zeich­net 128-Schich­ten simul­tan pro Rotati­on auf und reduziert aufgrund techni­scher Neuerun­gen erheb­lich die notwen­di­ge Dosis an Röntgen­strah­lung. Die Ärztin­nen und Ärzte werden durch neue Software zur schnel­le­ren Diagno­se unter­stützt und sind damit auf dem aktuells­ten Stand der radio­lo­gi­schen Diagnos­tik. Sowohl die Klinik für Neuro­ra­dio­lo­gie als auch die Klinik für Radio­lo­gie am EK nutzen das neue Gerät für eine Vielzahl diagnos­ti­scher Frage­stel­lun­gen und minimal-invasi­ver Eingriffe.

Prof. Dr. med. Martin Heuschmid, Chefarzt der Klinik für Radio­lo­gie, erklärt dazu: „Durch den neuen Compu­ter­to­mo­gra­phen können Körper­re­gio­nen in Sekun­den mit dünnen Schich­ten unter einem Milli­me­ter aufge­nom­men und dreidi­men­sio­nal betrach­tet werden. Ein Beispiel hierfür ist das Herz-CT mit gerin­ger Strah­len­do­sis. Dadurch können unter anderem die Herzkranz­ge­fä­ße exakt anato­misch darge­stellt werden und mögli­che Gefäß­er­kran­kun­gen erkannt werden.“

Diese Anwen­dung erfor­de­re gewis­se techni­sche Voraus­set­zun­gen und einen erhöh­ten Bedarf an Bildnach­ver­ar­bei­tung, weshalb dies nicht an jeder Klinik angebo­ten werden könne. „Verwen­det wird das neue Gerät für diver­se weite­re diagnos­ti­sche Frage­stel­lun­gen, von Bildge­bun­gen des Gehirns über Bildge­bun­gen des Bewegungs­ap­pa­ra­tes bis hin zur Diagnos­tik und Ausdeh­nung von Tumoren“, erläu­tert Prof. Heuschmid.

Auch der Unter­su­chungs­ab­lauf für die Patien­ten ändere sich. Ziel sei es, das die Patien­ten für kürze­re Zeit als bisher allein im CT-Raum verwei­len müssen. Beim Altge­rät seien viele Einstel­lun­gen nur vom Schalt­raum aus möglich gewesen. Am neuen CT könnten mehr Unter­su­chungs­ein­stel­lun­gen direkt am Gerät neben dem Patien­ten konfi­gu­riert werden. Somit seien die Patien­ten nur noch im Moment der Unter­su­chung an sich allei­ne im Raum.

Eine weite­re Neuerung sei die Artefakt­re­duk­ti­on bei Implan­ta­ten, berich­tet der Chefarzt. Bei Patien­ten mit Implan­ta­ten  wie beispiels­wei­se Hüft-Prothe­sen habe bisher rund um dieses Implan­tat das Gewebe nicht immer ausrei­chend abgebil­det werden können, wodurch die Bildaus­wer­tung einge­schränkt gewesen sei. Eine neue Software reduzie­re diese Artefak­te. Somit seien Patien­ten mit Implan­ta­ten nun deutlich besser für die Ärztin­nen und Ärzte zu diagnos­ti­zie­ren. Mit dem neuen Großge­rät lasse sich auch die Knochen­dich­te bei Osteo­po­ro­se-Patien­ten messen.

Mit dem CT hat die OSK auch eine neue Injek­ti­ons­pum­pe für Kontrast­mit­tel angeschafft. Diese ist weltweit eine Neuheit und bislang erst dreimal in Süddeutsch­land im Einsatz. Die Injek­ti­ons­pum­pe zeich­ne sich durch eine verbes­ser­te Hygie­ne bei der Bedie­nung aus und reduzie­re mögli­che Bedie­nungs­feh­ler, erklärt Prof. Heuschmid. Durch techni­sche Überwa­chungs- und Sicher­heits­me­cha­nis­men wie beispiels­wei­se die Kontrol­le der Entlüf­tung des Schlauch­sys­tems könnten Risiken für die Patien­ten weiter minimiert werden. Das neue System entlüf­tet nach dem Anschlie­ßen des Patien­ten­schlauch­sys­tems vollau­to­ma­tisch. Dies sei ein zusätz­li­cher Sicher­heits­fak­tor, der den Patien­ten zu Gute kommt.