RAVENSBURG — Die Ravens­burg Towerstars konnten am Freitag­abend ihre Durst­stre­cke auf eigenem Eis nicht unter­bre­chen. Das Team von Coach Rich Cherno­maz unter­lag den Kassel Huskies mit 3:5.

Gegen den souve­rä­nen DEL2 Spitzen­rei­ter aus Nordhes­sen hatten die Towerstars einen perfek­ten Start. Nur 63 Sekun­den waren gespielt, da brach Youngs­ter Joshua Saman­ski durch die komplet­te Huskies Defen­si­ve inklu­si­ve Torhü­ter Gerald Kuhn und drück­te zur 1:0 Führung ein. Dass dies den Gästen nicht wirklich schmeck­te, zeigte eine Straf­zeit nur eine halbe Minute später. Die resul­tie­ren­de Überzahl konnten die Oberschwa­ben trotz gutem Power­play aber nicht nutzen. Das schien weite­re drei Minuten später auch nicht wirklich relevant, denn Robbie Czarnik nutzte aus halblin­ker Positi­on die freie Schuss­ge­le­gen­heit eiskalt zum 2:0.

Alles schien also nach Plan zu laufen. Doch Kassel zeigte nur 65 Sekun­den später, dass man den eher mauen Start ins Spiel abgehakt hatte. Philip­pe Cornet verkürz­te mit einem platzier­ten Handge­lenk­schuss auf 2:1. Es folgte ein offener Schlag­ab­tausch auf hohem Tempo und mit sehens­wer­ten Kombi­na­tio­nen. Die hochka­rä­ti­gen Möglich­kei­ten hielten sich in der Waage. Glück hatten die Towerstars in der 11. Minute, als Cornet nur den Außen­pfos­ten traf. Bis zur Pause blieb es bei der knappen, aufgrund des minima­len Überge­wichts der gefähr­li­chen Torsze­nen auch nicht ganz unver­dien­ten 2:1 Führung der Oberschwaben.

Im zweiten Abschnitt ging es zunächst weiter hin und her, nach rund fünf Minuten platz­te aber der 2:2 Ausgleich der Gäste dazwi­schen. Hier zeigte sich die ganze Abgebrüht­heit der Huskies bei der Erarbei­tung ihre Chancen. Sowohl hinter dem Tor, als auch nach dem überra­schen­den Rückhand­pass an den linken Pfosten waren die Towerstars zu zöger­lich und kamen den entschei­den­den Schritt zu spät. Eric Valen­tin traf zum 2:2 Ausgleich, Olafr Schmidt im Ravens­bur­ger Tor brach­te die offene Seite nicht mehr recht­zei­tig zu. Jetzt war Kassel im Spiel, die Towerstars taten sich auch deutlich schwe­rer beim Spiel­auf­bau und der Puckkon­trol­le im gegne­ri­schen Drittel.

Eine gute Möglich­keit, sich wieder in Positi­on zu bringen, hatten die Oberschwa­ben in der 33. Minute. Joel Keussen musste wegen Banden­checks auf die Straf­bank, leider blieb auch diesmal das Überzahl­spiel ohne Ertrag. In der Schluss­pha­se des zweiten Spiel­drit­tels wurde der Druck der Gäste immer größer, das 2:3 durch Troy Rutkow­ski hatte sich förmlich abgezeich­net. Den Treffer schau­ten sich die Unpar­tei­ischen aber nochmals ganz genau an. Der schar­fe Pass an den Torraum wurde nämlich durch die Schlitt­schuh­ku­fe des Huskies Topstür­mers ins Ravens­bur­ger Tor abgelenkt. Die Haupt­schieds­rich­ter werte­ten die Szene in der 37. Minute aller­dings nicht als Kickbe­we­gung, der Treffer zählte. Ärger­lich war freilich, dass die Hausher­ren in der Schluss­pha­se des zweiten Drittels ein erneu­tes Power­play nicht zum postwen­den­den Ausgleich nutzen konnten.

Es war klar, dass die Cracks von Coach Rich Cherno­maz im Schluss­ab­schnitt noch aktiver zu Werke gehen mussten, nach nur zweiein­halb Minuten gab es aller­dings den nächs­ten Dämpfer. Die Towerstars wirkten zu passiv in der eigenen Zone, einen Diago­nal­pass nahm Lois Spitz­ner am linken Bully­kreis an und dessen Schuss wurde vor dem Tor noch leicht von Brett Cameron zum 2:4 abgefälscht.

Jetzt war bei den Towerstars vollends der Wurm im Spiel, es folgten auch Straf­zei­ten gegen Mike Card und Max Kolb, welche die Gäste zu nutzen wussten. Lukas Laub erhöh­te in der 49. Minute im Power­play auf 2:5. Ein Hoffnungs­schim­mer aus Ravens­bur­ger Sicht folgte 66 Sekun­den später. John Henri­on schloss mit einem starken Schuss einen Konter zum 3:5 ab. Joshua Saman­ski hätte die Partie mit etwas mehr Schei­ben­glück fünf Minuten vor Ende noch einmal richtig spannend machen können, doch wie zuvor einige seiner Kolle­gen schei­ter­te auch er an Kassels Schluss­mann Gerald Kuhn.

Die Huskies nahmen die Punkte mit, den Towerstars blieb wieder einmal nur die Erkennt­nis, dass mit mehr Effek­ti­vi­tät im Abschluss durch­aus mehr drin gewesen wäre.