LANGENARGEN (dpa/lsw) — Die Rückkehr des Winters hat den Obstbau­ern am Boden­see zu schaf­fen gemacht. Um ihre Planta­gen vor dem Frost zu schüt­zen, setzten sie auf offenes Feuer oder Bewäs­se­rung für eine Schutz­schicht aus Eis.

Auf der Obstplan­ta­ge von Marti­na Biegger bei Mecken­beu­ren (Boden­see­kreis) haben Ernte­hel­fer in der Nacht auf Montag etwa Dutzen­de Feuer zwischen den Stauden der Süßkir­schen gelegt. Der Rauch steige nach oben und verhin­de­re so, dass die Kälte bis auf den Boden sinkt, erklär­te Biegger am Montag. Sie hätten in der Nacht dadurch keine Minus­tem­pe­ra­tu­ren in der Planta­ge gemes­sen. Ob Schäden wirklich ausblie­ben, zeige sich aber erst in den kommen­den Tagen. Die Ernte ist im Juni geplant.

Auch Obstbau­er Chris­toph Gierer musste wegen des Frosts ausrü­cken und seine Apfel­plan­ta­ge bei Langenar­gen durch Bewäs­se­rung schüt­zen. Die Anlage hatte er vor zwei Wochen aufge­baut. In der Nacht auf Montag kam sie dieses Jahr erstmals zum Einsatz. Ob die noch sehr empfind­li­chen Apfel­blü­ten durch die Eisschicht geschützt wurden, zeige letzt­lich erst die Ernte im Herbst, sagte Gierer. Für ihn war diese Frost­nacht erst der Anfang. Bis zu den Eishei­li­gen Mitte Mai bleibe es gefähr­lich, sagte der Obstbau­er. Im vergan­ge­nen Jahr kam die Bewäs­se­rungs­an­la­ge elf Mal zum Einsatz.

Am vergan­ge­nen Wochen­en­de hatte es in weiten Teilen Baden-Württem­bergs erneut geschneit und die Tempe­ra­tu­ren waren tagsüber vieler­orts auf Werte um den Gefrier­punkt gefal­len. In der Nacht auf Montag gab es verbrei­tet Frost — so auch am Bodensee.