Ravens­burg – Die mobilen Impfteams der Oberschwa­ben­kli­nik in den Landkrei­sen Ravens­burg, Biber­ach und Sigma­rin­gen haben zum Jahres­en­de 2021 die Marke von 50 000 Impfun­gen geknackt, allein im Kreis Ravens­burg wurden bis zum 9. Januar mehr als 26 000 Menschen gegen das Corona­vi­rus geimpft. 

Diplom­pfle­ge­wir­tin Simone Burkert, seit Oktober unter der Leitung von Dr. Swen Wendt die Projekt­ma­na­ge­rin und Chef-Koordi­na­to­rin der Impfteams der OSK, ist stolz auf die Marke. „Wir haben von Null auf Hundert zahlrei­che Impfteams aufge­baut und auf die Straße gebracht. Das war unglaub­lich viel Arbeit, aber wir haben damit einen wesent­li­chen Beitrag zur Bekämp­fung der Pande­mie geleis­tet.“ Ursprüng­lich sollte die OSK im Auftrag des Landes-Sozial­mi­nis­te­ri­ums ledig­lich Unter­stüt­zung leisten für die nieder­ge­las­se­nen Ärzte.

Doch ihr Beitrag war enorm. Momen­tan arbei­ten in den vier Impfteams in Ravens­burg — ein Team besteht aus sechs Perso­nen — in den verschie­de­nen Schich­ten allein 85 Menschen, viele davon halb-tags und in Teilzeit. Die Dienst­plä­ne festzu­le­gen kam da manch­mal einem Mosaik sehr nahe, erläu­tert Burkert. „Und da wir oft abhän­gig von der Nachfra­ge unsere Angebo­te geändert haben und noch immer ändern, war und ist von allen Mitar­bei­tern in allen Richtun­gen maxima­le Flexi­bi­li­tät gefor­dert. Auch in der Organi­sa­ti­on sind wir an unsere Grenzen gegan­gen, das war für mich und Daniel Eßer, der im Landrats­amt den Aufbau der ersten Mobilen Impfteams koordi­nier­te und den uns der Landkreis zu unserer Unter­stüt­zung abgesandt hat, nicht immer einfach. Aber heute können wir sagen: Es hat sich gelohnt, und die Menschen haben unser Angebot angenommen.“

Tatsäch­lich kamen sie in Scharen zu den in der Spitze neun OSK-Teams, die die Oberschwa­ben­kli­nik bis zum Jahres­en­de betreu­te – vier davon in Ravens­burg, drei in Biber­ach und zwei in Sigma-ringen. Für die Teams in Biber­ach (organi­siert vom Biber­acher DRK-Kreis­ver­band) und Sigma­rin­gen liefer­te die OSK Impfstoff und Infra­struk­tur und war Ansprech­part­ner für alle Belan­ge, seit Januar sind die Teams dort autark. „Die Zusam­men­ar­beit hat hervor­ra­gend funktio­niert“, bilan­ziert Burkert, und die Statis­tik ist beein­dru­ckend. 54 349 Perso­nen wurden vom Start am 17. Oktober bis zum 9. Januar von den OSK-Teams gegen Sars-Cov2 geimpft, davon 8185 zum ersten Mal und 6201 zum zweiten Mal bei 39963 Booster­imp­fun­gen. Insge­samt 31338 Menschen bekamen den Impfstoff von BioNtech, 21084 Moder­na, 1927 Johnson & Johnson. Allein im Kreis Ravens­burg lag die Zahl der Geimpf­ten bei 26 108 (4400 Erstgeimpfte/3315 Vollgeimpfte/18 393 Booster).

Vor allem zu Beginn der Booster-Impfun­gen Mitte Oktober gab es lange Schlan­gen und zuwei­len auch Warte­zei­ten bei den Impfak­tio­nen, trotz der schwie­ri­gen gesell­schaft­li­chen Lage sei das Arbeits­kli­ma vor Ort aller­dings angenehm gewesen, berich­tet Burkert. „Anfangs war der Andrang natür­lich enorm, aber alle unsere Teams sind über sich hinaus­ge­wach­sen und haben freiwil­lig zahlrei­che Überstun­den geleis­tet. Und erfreu­li­cher­wei­se haben sie sich immer sicher gefühlt, sie haben keine Drohun­gen oder Hassbe­kun­dun­gen erleben müssen und haben auch keine Securi­ty gebraucht wie andern­orts. Generell haben die meisten Menschen sehr dankbar reagiert, und über die Festta­ge brach­ten manche sogar Süßes oder kleine Ge-schen­ke mit. Auch die Zusam­men­ar­beit mit den Kommu­nen, den Pflege­hei­men, Einrich­tun­gen und Schulen war stets sehr gut, da hat es nie an etwas gefehlt, wir wurden immer wieder mit Verpfle­gung verwöhnt.“

Auch die Koope­ra­ti­on mit dem Landkreis Ravens­burg, der feste Stütz­punk­te in Wangen und in Weingar­ten einge­rich­tet hat, an denen täglich geimpft wird, hat sich bewährt. „Wir haben immer Hand in Hand und abgestimmt gearbei­tet, organi­sa­to­risch und in der Koordi­na­ti­on“, sagt Burkert. Inzwi­schen bewege sich die Auslas­tung der Impfteams aller­dings nur noch bei etwa 50 Prozent. „Der Andrang hat nachge­las­sen, aber das hat gute Gründe. Gerade im Schus­sen­tal und in Ravens­burg ist das Impfan­ge­bot eben inzwi­schen sehr groß, und der Höhepunkt der ersten Booster­wel­le ist vorbei. Für die vierte Impfung liegt uns noch kein Auftrag des Sozial­mi­nis­te­ri­ums vor, aktuell gibt es dafür auch noch keine STIKO-Empfeh­lung“, sagt Burkert.

Wie es mit den Mobilen Impfteams der Oberschwa­ben­kli­nik mittel­fris­tig weiter­geht, hängt von der Entwick­lung der Pande­mie ab, das Land hat die Finan­zie­rung bis Ende April zugesi­chert. Simone Burkert sagt: „Natür­lich würde ich unserem Perso­nal gerne frühzei­tig Sicher­heit geben und die Garan­tie, weiter­be­schäf­tigt zu werden. Denn die Teams haben erstklas­si­ge Arbeit geleis­tet. Wir haben gesehen, dass wir uns auf sie verlas­sen können.“ Swen Wendt, Sprecher des Prozess- und Pflege­ma­nage­ments der OSK, sieht es genau­so: „Wir möchten uns für das hohe Engage­ment des Organi­sa­ti­ons­teams und aller Mitar­bei­ter der mobilen Teams bedan­ken. Auch die Zusam­men­ar­beit mit dem Team des Landkrei­ses unter Feder­füh­rung des Ersten Landes­be­am­ten Dr. Andre­as Honik­el-Günther war beispiel­haft“, sagt Wendt. „Wir sind in der Krise zusammengestanden.“