LAUPHEIM — Am 9. April feier­te die brand­neue Show “Pluto — Es war einmal ein Planet” vor gelade­nen Gästen Weltpre­mie­re im Lauphei­mer Sternen­thea­ter. Bis in den Herbst hinein können Plane­ta­ri­ums­be­su­cher darin die Geschich­te der Entde­ckung und Erfor­schung Plutos erleben, der im Jahr 1930 entdeckt und 2006 vom Plane­ten zum Zwerg­pla­ne­ten degra­diert wurde. 

“Unser Produk­ti­ons­lei­ter Micha­el Bischof wollte schon immer ein Programm über Pluto machen”, sagte Rolf Stökler vom Vorstand der Volks­stern­war­te in seiner Begrü­ßung. “Und ich konnte mir nie vorstel­len, was wir da zeigen sollen”. Denn von Pluto, der im Jahr 1930 von Clyde Tombaugh am Lowell Obser­va­to­ri­um in Flagstaff, Arizo­na entdeckt wurde, gab es bis vor wenigen Jahre ledig­lich Bilder, die ihn als kleinen Licht­punkt zeigen. Daraus eine Show zu machen, die das Publi­kum infor­ma­tiv, emotio­nal und visuell begeis­tern kann, schien eine unlös­ba­re Heraus­for­de­rung für das knapp zehnköp­fi­ge ehren­amt­li­che Produk­ti­ons­team zu werden. 

Über die entschei­den­de Idee zum Plot der Show stolper­ten die Skrip­t­au­to­ren Stökler und Bischof eher zufäl­lig, denn es handelt sich eigent­lich um eine Neben­säch­lich­keit: eine ganz spezi­el­le Fracht, die die Pluto-Sonde “New Horizons” mit an Bord in die unend­li­chen Weiten des Weltraums führt. Und so führt die Geschich­te, auch musika­lisch stimmungs­voll unter­malt, zunächst in die Zeit vor der Entde­ckung Plutos zurück und klärt, warum die Astro­no­men damals überhaupt nach einem weite­ren Plane­ten gesucht haben und wie dieser dann tatsäch­lich entdeckt wurde. In einem paral­le­len Handlungs­strang beglei­ten die Zuschau­er die Sonde “New Horizons” von ihrem Start zum neunten Plane­ten des Sonnen­sys­tems im Jahr 2006 bis zu ihrem Vorbei­flug an Pluto und dessen Mond Charon im Jahr 2015, als dieser schon nicht mehr zu den Plane­ten zählte. Im Laufe der beiden Handlungs­strän­ge erleb­te das Premie­ren­pu­bli­kum die beweg­te Geschich­te jenes fernen Himmels­kör­pers und erfuhr, warum Pluto denn nun kein Planet mehr ist. 

Nach der Show zeigte sich das Premie­ren­pu­bli­kum rundum begeis­tert und das nicht nur, weil es für viele Gäste, wie auch für die Lauphei­mer Plane­ta­ri­er, eine der ersten richti­gen Veran­stal­tun­gen nach der Pande­mie war. 

Martin Bücher, Vorstands­vor­sit­zen­der der Kreis­spar­kas­se Biber­ach, die die Produk­ti­on der Show unter­stütz­te, bezeich­ne­te den spiele­ri­schen Wissens­trans­fer im Plane­ta­ri­um als großen Gewinn für die ganze Region, für jung und für alt. Bevor es dann tatsäch­lich losging, freute sich Rolf Stökler, dem Publi­kum Grußwor­te der Inter­na­tio­na­len astro­no­mi­schen Union (IAU), dem Histo­ri­ker des Lowell Obser­va­to­ri­ums und dem kalifor­ni­schen Astro­no­men Mike Brown, dessen Entde­ckung zur Klassi­fi­zie­rung Plutos als Zwerg­pla­net führte, per Video­bot­schaft vorspie­len zu können. Sie enden allesamt mit den gleichen Worten, die nicht nur für das Premie­ren­pu­bli­kum gelten, sondern für alle Besucher, die sich die neue Produk­ti­on im Lauphei­mer Sternen­thea­ter anschau­en möchten: “Enjoy the Show”! 

INFO: Die Show “Pluto — Es war einmal ein Planet” ist ab sofort im Lauphei­mer Plane­ta­ri­um zu sehen. Im Vorpro­gramm “Sterne über Oberschwa­ben” gibt es einen Überblick über den aktuel­len Stern­him­mel. Vorstel­lun­gen finden laut Spiel­plan im Inter­net unter www.planetarium-laupheim.de mittwochs, freitags, samstags und sonntags sowie nach Verein­ba­rung statt. Karten­re­ser­vie­rung wird empfohlen.