FRIEDRICHSHAFEN — Der diesjäh­ri­ge Dr.-Ilse-Essers-Preis geht an Rebec­ca Luedecke. Der Preis wurde Rebec­ca Luedecke von Bürger­meis­ter Dieter Stauber in der Dualen Hochschu­le Ravens­burg (DHBW), Campus Fried­richs­ha­fen feier­lich im Rahmen des Eltern­be­grü­ßungs­ta­ges an der DHBW überreicht. Mit dem Dr.-Ilse-Essers-Preis wurden die hervor­ra­gen­den Leistun­gen von Rebec­ca Luedecke gewürdigt.

„Ich freue mich, Ihnen den Dr.-Ilse-Essers-Preis unserer Zeppe­lin-Stiftung für Ihre außer­or­dent­li­chen Leistun­gen überrei­chen zu dürfen. So wie einst Ilse Essers sind Sie zielstre­big und pflicht­be­wusst und Ihre Leiden­schaft galt und gilt der Technik“, so Bürger­meis­ter Dieter Stauber. 

Rebec­ca Luedecke schließt mit der Note 1,2 ab

Rebec­ca Luedecke ist am 1. Novem­ber 2000 geboren, in Filder­stadt aufge­wach­sen und absol­vier­te dort 2019 ihr Abitur am heuti­gen Elisa­beth-Selbert-Gymna­si­um. Im Septem­ber 2000 begann sie ihr Studi­um an der DHBW im Studi­en­gang „Infor­ma­tik – IT-Securi­ty“ bei der Porsche AG. Gleich­zei­tig wurde sie zur Studi­en­gang­spre­che­rin für den IT-Securi­ty Kurs ausgewählt. 

Seit Januar 2020 ist Luedecke Teil des Formu­la Student Teams “Global Formu­la Racing” in den Teams für Aerody­na­mik und Manage­ment und im Abschluss­jahr in der Leitpo­si­ti­on für Marke­ting & Media und seit ihrem Abschluss ist sie Alumni und Betreue­rin für das Team. Während ihres Studi­ums betreu­te sie zwei Semes­ter lang Schüle­rin­nen und Schüler der unteren Jahrgän­ge im Mathe-Tutorium.

Ihre Bache­lor­ar­beit, die sie von Juli bis Septem­ber 2023 in der IT-Securi­ty Abtei­lung von der Porsche AG schrieb, beschäf­tig­te sich mit dem Thema „Assess­ment of automa­ted attack simula­ti­on and valida­ti­on tools: Enhan­cing infor­ma­ti­on securi­ty of an automo­ti­ve manufac­tu­rer“, eine Analy­se zu auf dem Markt vorhan­den Securi­ty Tools.

Rebec­ca Luedecke beende­te ihr Studi­um als Beste aller Studi­en­gän­ge des Jahrgangs 2023 bei der Porsche AG. Seither ist sie Junior Infor­ma­ti­on Securi­ty Manager bei der Porsche AG im Incident Respon­se Team.

„Mir fiel in der Schule logisches Denken und die ganzen techni­schen Fächer schon immer leich­ter als zum Beispiel Sprachen. Deshalb war für mich ein techni­scher Studi­en­gang schon früh klar. Durch Compu­ter­spie­le und meinen ersten selbst zusam­men gebau­ten Compu­ter habe ich meine Begeis­te­rung für die Technik kennen­ge­lernt und mit dem Betrei­ben eines öffent­li­chen Gaming-Servers mit 14 Jahren dann auch die Begeis­te­rung an Themen wie Server­kon­fi­gu­ra­ti­on, Program­mie­rung von Websi­ten oder kleinen Plugins für Spiele“, erzählt Rebec­ca Luedecke.
Dabei, so Luedecke weiter, habe sie auch die ersten Erfah­run­gen mit IT-Securi­ty gemacht. Deshalb fiel die Wahl für das Studi­um auf Infor­ma­tik und IT-Security. 

„Das Duale Studi­um habe ich gewählt, da mir der Praxis­an­teil im Unter­neh­men, vor allem mit diesem Studi­en­gang, und die finan­zi­el­le Unabhän­gig­keit wichtig waren“, so Luedecke.

Ihre beruf­li­che Zukunft sieht Rebec­ca Luedecke in der weite­ren Vertie­fung in IT-Securi­ty in Richtung Incident Respon­se und Pentest­ing. Eventu­ell möchte sie ihren Master in Richtung Digita­le Foren­sik machen. 

„Wir sind sehr stolz, dass Rebec­ca Luedecke den Dr.-Ilse-Essers-Preis als beste Absol­ven­tin der DHBW erhält – und dass sie ihr Studi­um bei uns absol­viert hat. Sie ist eine tolle, überaus engagier­te und zielstre­bi­ge junge Frau. Gleich­zei­tig sehen wir den Preis auch als Auszeich­nung für unsere Berufs­aus­bil­dung bei der Porsche AG und als Ausdruck der Chancen­gleich­heit von Frauen in Technik­be­ru­fen“, so Micha­el Pohl, Leiter Ausbil­dung der Porsche AG.

„Ich freue mich sehr über diese Auszeich­nung. Sie zeigt, dass sich mein Fleiß und mein Ehrgeiz während meines Studi­ums auf jeden Fall gelohnt haben. Ich danke allen die mich über die drei Jahre unter­stützt haben, vor Allem meiner Familie und Freun­de, meinen Kommi­li­to­nen und meinen Studi­en­be­glei­tern bei der Porsche AG für die große Unter­stüt­zung“, so Rebec­ca Luedecke.

„Der Preis trägt den Namen einer ganz beson­de­ren Frau. Die Stadt Fried­richs­ha­fen ist stolz auf diese Frau, die die Entwick­lung der Luftfahrt nicht nur miter­lebt, sondern aktiv mitge­stal­tet hat. Am 24. Septem­ber 2024 wäre Ilse Essers 126 Jahre alt gewor­den“, so Bürger­meis­ter Dieter Stauber.

Im Namen der Stadt Fried­richs­ha­fen und persön­lich gratu­lier­te er Rebec­ca Luedecke sehr herzlich zu ihrem Studi­en­ab­schluss. „Der Dr.-Ilse-Essers-Preis ist eine Anerken­nung für Ihre hervor­ra­gen­de Leistung als Absol­ven­tin der Dualen Hochschu­le Ravens­burg auf dem Campus Fried­richs­ha­fen. Für Ihre weite­re Zukunft wünsche ich Ihnen alles Gute und viel Erfolg“, so Bürger­meis­ter Stauber.

Mit der Urkun­de überreich­te er ihr auch die Biogra­fie „Technik an meinem Lebens­weg“ von Dr. Ilse Essers und einen Gutschein für zwei Perso­nen für einen Zeppe­lin-Rundflug über den Boden­see mit einer Hotel­über­nach­tung in einem Fried­richs­ha­fe­ner Hotel. Außer­dem erhielt Luedecke einen Blumen­strauß und ein Zeppe­lin-Modell, als Einstim­mung auf den Rundflug mit dem Zeppelin.

Wer war Ilse Essers?

Ilse Essers war die Tochter des nicht nur in Fried­richs­ha­fen bekann­ten Theodor Kober, der als Ingenieur für Graf Zeppe­lin an der Entwick­lung von dessen erstem Luftschiff arbei­te­te. 1898 wurde sie in München geboren und zeigte schon als Kind Inter­es­se für Mathe­ma­tik und Technik. Ihre Mutter Anna sorgte dafür, dass Ilse sich auf der als Jungen­schu­le geführ­ten Realschu­le auf ein Studi­um in Maschi­nen­bau vorbe­rei­ten konnte. Und so konnte sie irgend­wann Techni­sche Physik in München studie­ren. Doch damit war ihr Weg als Ingenieu­rin nicht gebahnt. Sie wurde immer wieder abgewie­sen und arbei­te­te als Konstruk­ti­ons­zeich­ne­rin, bis sie schließ­lich im Aache­ner Insti­tut von Theodor von Karman als Flugzeug­kon­struk­teu­rin ihre Chance bekam. Von Karman förder­te die junge Ingenieu­rin und sorgte dafür, dass ihre Ideen über die Stegbe­an­spru­chung von Biegungs­trä­gern, von ihrem frühe­ren Profes­sor als Unsinn abgetan, als Diplom­ar­beit anerkannt wurden. Am 24. Septem­ber 2023 wäre Ilse Essers 125 Jahre alt geworden. 

Warum gibt es den „Dr.-Ilse-Essers-Preis“

Mit der Auslo­bung des Preises würdigt die Stadt Fried­richs­ha­fen nicht nur die beson­de­ren Leistun­gen der Preis­trä­ge­rin­nen, sondern achtet mit Ilse Essers auch eine Frau, die die Entwick­lung der Luftfahrt miter­lebt und aktiv mitge­stal­tet hat. Ilse Essers ist ein Vorbild für junge Studen­tin­nen, die an der Dualen Hochschu­le außer­ge­wöhn­li­che Leistun­gen erbrin­gen. Der Preis wird jedes Jahr verge­ben. Zum ersten Mal wurde der Dr.-Ilse-Essers-Preis 2004 verliehen.