LEUTKIRCH – Anläss­lich des 111. Weltfrau­en­tags haben das Kinder- und Famili­en­zen­trum St. Vincenz, die Integra­ti­ons­be­auf­trag­te und „Demokra­tie leben!“ zu einem Frühstück mit Input einge­la­den. Gut zwei Dutzend Frauen waren der Einla­dung ins katho­li­sche Gemein­haus gefolgt. Bei Brezeln und Crois­sants nutzten sie die offen­sicht­lich lang vermiss­te Gelegen­heit für regen Austausch.

Auch verschie­de­ne Organi­sa­tio­nen stell­ten sich und ihre frauen­spe­zi­fi­schen Angebo­te vor. So berät das Projekt MüStark Frauen zum Einstieg in den Beruf oder zu Ausbil­dun­gen in Teilzeit. Bei eGLI hinge­gen werden ehren­amt­li­che Gesund­heits­lot­sin­nen ausge­bil­det, die Menschen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund in ihrer Mutter­spra­che zum Gesund­heits­sys­tem beraten. Das Welco­me Center unter­stützt bei der Anerken­nung auslän­di­scher Berufs­ab­schlüs­se. Alle drei Projek­te werden vom CJD getra­gen. Der Verein Frauen und Kinder in Not e. V. bietet Frauen mit Gewalt­er­fah­rung – nicht nur körper­li­cher, auch seeli­scher – Beratung und siche­re Räume. Das Netzwerk Bo-Ra wieder­um hat sich zum Ziel gesetzt, mehr Frauen in die Politik zu bringen.

„Das ursprüng­li­che Ziel des Frauen­tags war das Frauen­wahl­recht. Über 100 Jahre später ist das glück­li­cher­wei­se kein Thema mehr in Europa. Genug zu tun gibt es trotz­dem noch“ sagt die Integra­ti­ons­be­auf­trag­te Maria Söllner.

Für einen inhalt­li­chen Input sorgte Dr. Nic Leonhardt von der Uni Köln. Digital zugeschal­tet, berich­te­te sie aus ihrer Forschung über zwei Theater­agen­tin­nen, die vor über 100 Jahren Schau­spie­ler und Stücke zwischen Europa und den USA vermit­tel­ten. Trotz ihrer enormen Erfol­ge, und das nicht zuletzt in einer männer­do­mi­nier­ten Branche, sind sie heute fast verges­sen. Als starke und selbst­be­wuss­te Frauen können sie indes immer noch als Vorbild dienen.

Die Veran­stal­tung ist Teil der Reihe „Lasst mich ich selbst sein – Wer bist du denn?“. Anläss­lich einer Wander­aus­stel­lung über Anne Frank in der Geschwis­ter-Scholl-Schule finden in diesem Rahmen ein Dutzend Veran­stal­tun­gen statt, die Begeg­nun­gen ermög­li­chen und Rechts­extre­mis­mus im heuti­gen Deutsch­land beleuch­ten. Das ganze Programm ist unter www.leutkirch.de/demokratie zu finden und liegt als Heft in vielen Geschäf­ten aus.