ULM/WEINGARTEN – Zur Stärkung der Innen­städ­te als Stand­or­te des statio­nä­ren Einzel­han­dels hat das Wirtschafts­mi­nis­te­ri­um Baden-Württem­berg ein Förder­pro­gramm für sogenann­te Innen­stadt­be­ra­ter ins Leben gerufen. Unter Feder­füh­rung der IHK Ulm haben die IHKs Boden­see-Oberschwa­ben und Ulm einen Antrag für die Gesamt­re­gi­on zwischen Alb und Boden­see gestellt, der nun bis Ende 2022 bewil­ligt wurde. Die IHKs arbei­ten bei diesem Projekt eng mit den beiden Regio­nal­ver­bän­den Boden­see-Oberschwa­ben und Donau-Iller zusammen. 

„Corona hat großen Teilen des Einzel­han­dels und der Gastro­no­mie schwer zugesetzt. Aber schon vor der Pande­mie litten insbe­son­de­re die Innen­städ­te vieler kleine­rer Kommu­nen an Frequenz­rück­gang und Bedeu­tungs­ver­lust. Die Ursachen hierfür sind vielfäl­tig. Wir freuen uns daher sehr, dass mit dem Förder­pro­gramm des Landes eine Hilfe geschaf­fen wurde, um diese Dinge anzuge­hen. Wir sehen in leben­di­gen und schönen Innen­städ­ten auch in Zukunft einen bedeut­sa­men Stand­ort­fak­tor“, sagt Max-Martin W. Deinhard, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der IHK Ulm. „Mit Josef Röll wird ganz bewusst unser langjäh­ri­ger Handels­exper­te selbst die Aufga­be des Innen­stadt­be­ra­ters überneh­men. Auf diese Weise wird ein umgehen­der Projekt­start und ein bestmög­li­cher Projekt­ver­lauf gewähr­leis­tet“, betont er.

Die Aufga­be der Innen­stadt­be­ra­ter ist es, Ansprech­part­ner für die Kommu­nen und alle Innen­stadt­ak­teu­re vor Ort zu sein und diese dabei zu unter­stüt­zen, den Einzel­han­del und die Attrak­ti­vi­tät der Innen­städ­te zu stärken und zu sichern. Im Fokus stehen dabei Kommu­nen mit 10.000 bis 50.000 Einwoh­nern. Zwischen Alb und Boden­see gibt es 24 Kommu­nen in dieser Größe.

„Die Heraus­for­de­run­gen, vor denen die Kommu­nen bezüg­lich ihrer Innen­stadt­ent­wick­lung stehen, sind meist sehr unter­schied­lich. Daher sollen zunächst bewusst Städte mit verschie­de­nen Aufga­ben­stel­lun­gen angespro­chen und im Rahmen eines sogenann­ten Innen­stadt­checks tiefer­ge­hend unter­sucht werden. Die so ermit­tel­ten Heraus­for­de­run­gen und Maßnah­men können im nächs­ten Schritt dann als Best-Practi­ce-Beispie­le für andere Städte genutzt werden. Inter­es­sier­te Städte und Gewer­be­ver­ei­ne können sich gerne schon jetzt an die IHKs wenden“, erläu­tert Anje Gering, Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin der IHK Boden­see-Oberschwa­ben, das geplan­te Vorgehen.

Da neben Handels­kenn­zah­len, Leerstän­den oder dem Digita­li­sie­rungs­grad auch städte­bau­li­che und plane­ri­sche Elemen­te bei der Weiter­ent­wick­lung der Innen­städ­te eine wesent­li­che Rolle spielen, sind neben den beiden IHKs auch die beiden Regio­nal­ver­bän­de Projekt­part­ner. „Wir bringen unser plane­ri­sches Know-how sehr gerne in das Vorha­ben ein und freuen uns auf eine Inten­si­vie­rung der ohnehin sehr guten Zusam­men­ar­beit mit den IHKs im Bereich der Einzel­han­dels­ent­wick­lung. Natür­lich stehen wir den Kommu­nen sowie unseren Mitglie­dern sehr gerne auch direkt als Ansprech­part­ner zur Verfü­gung“, äußern sich Wilfried Franke, Verbands­di­rek­tor des Regio­nal­ver­bands Boden­see-Oberschwa­ben, und Markus Riethe, Verbands­di­rek­tor des Regio­nal­ver­bands Donau-Iller.