REGION — Nicht immer golden, aber warm wie nie zuvor. Zeitwei­lig lagen die Tempe­ra­tu­ren bis zu 15 Grad über der statis­ti­schen Norm. Frost oder Schnee waren überhaupt kein Thema, noch nicht mal Reif oder Bodenfrost.

Auf einen feucht-kühlen Beginn folgten zwischen dem 03. und 06. unter dem Einfluss von  Hoch “Timeo” ein paar angenehm laue und schöne Tage. Nach einer wechsel­haf­ten und etwas kühle­ren, jedoch keines­wegs kalten Phase stell­te sich in der zweiten Monats­hälf­te eine spätsom­mer­li­che Witte­rung ein. Kurzzei­tig unter­bro­chen von einem Regen­tief herrsch­te häufig golde­nes Oktober­wet­ter mit Tempe­ra­tu­ren wie norma­ler­wei­se um diese Zeit in Spani­en, Griechen­land oder der Türkei.

Die Nächte waren recht mild und tagsüber kletter­te das Queck­sil­ber verbrei­tet über die 20-Grad-Marke, wobei zwischen dem 16. und 18. sowie am letzten Oktober­wo­chen­en­de gebiets­wei­se nochmals Sommer­ta­ge verzeich­net wurden. Vor allem im föhnan­ge­hauch­ten Allgäu, im mittle­ren Schus­sen­be­cken von Baindt über Weingar­ten und Ravens­burg bis nach Oberzell, aber auch in der Umgebung von Biber­ach waren es örtlich sogar 26 oder knapp 27 Grad (Maier­hö­fen: 26,7°C am 29.). Selbst in Winter­lin­gen ging es mit 24,6°C nahe an die Sommer­mar­ke von 25 Grad. Und dies obwohl die Sonne nur noch so hoch stand wie Mitte Febru­ar! Ganz außer­ge­wöhn­lich war die Nacht vom 29. auf den 30. (Sonntag), in der die Wärme­bla­se der einflie­ßen­den Afrikaluft genau über unserer Region lag. Auf dem 838 Meter hoch gelege­nen Höchs­ten, auf dem Hohent­wiel und auf dem Klippen­eck (980 m) regis­trier­te man sommer­lich milde Tiefst­wer­te von um die 15 Grad.

Unterm Strich war es der wärms­te Oktober seit Messbe­ginn der Wetter­war­te Süd im Jahre 1968. Mit einer Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur von 12,7 Grad Celsi­us wurde der bishe­ri­ge Spitzen­wert aus dem Jahre 2001 (12,0°C) deutlich überboten.

Zwischen den Schön­wet­ter­pe­ri­oden zogen in schöner Regel­mä­ßig­keit auch Tiefaus­läu­fer übers Land. Sie brach­ten öfters mal flächen­de­cken­den Regen und nicht nur einzel­ne Schau­er und Gewit­ter wie in den Sommer­mo­na­ten, die ihr Nass sehr ungleich­mä­ßig verteil­ten. Dadurch näher­te sich der Boden­see nach dem voraus­ge­gan­ge­nen extrem niedri­gen Pegel im Laufe des Monats allmäh­lich wieder dem jahres­zeit­üb­li­chen Wasser­stand an. Am meisten Regen fiel natur­ge­mäß im Allgäu und erneut im nordöst­li­chen Landkreis Biber­ach zwischen Schem­mer­berg, Warthau­sen-Barab­ein und Schwen­di. Hier verbuch­te Norbert Forten­ba­cher 120,0 Liter Wasser/m². Aber auch die Sonne kam nicht zu kurz. Selbst in den klassi­schen Nebel­ge­bie­ten schien sie 20 bis 30 Stunden länger als in einem durch­schnitt­li­chen Oktober.

Die Vegeta­ti­ons­pe­ri­ode ist dieses Jahr auffal­lend lang. Anfang Novem­ber muss das Gras gemäht und können immer noch Früch­te geern­tet werden. Doch das dürfte sich wohl bald ändern.