FRIEDRICHSHAFEN — Stadt­werk am See und TeleDa­ta treiben den Breit­band­aus­bau im Auftrag der Stadt Fried­richs­ha­fen voran. Damit kommt schnel­les Inter­net nun auch in die Häfler Ortschaf­ten und Stadt­tei­le, die bisher noch schlecht versorgt sind. Geför­dert wird das Projekt durch das Bundes­mi­nis­te­ri­um für Verkehr und digita­le Infra­struk­tur im Rahmen des Bundes­för­der­pro­gramms Breit­band und das Minis­te­ri­um des Inneren, für Digita­li­sie­rung und Kommu­nen Baden-Württem­berg. Am Montag, 11. Oktober starte­ten die Projekt­part­ner das Vorha­ben offiziell.

Mit einem Bauvo­lu­men von rund 4,5 Millio­nen Euro tilgen die Projekt­part­ner die „weißen Flecken“ aus der Landkar­te des schnel­len Inter­nets in Fried­richs­ha­fen. Sie bringen so auch Haushal­te, Unter­neh­men, Schulen und das Klini­kum Fried­richs­ha­fen ans Netz, die derzeit noch eine sehr schlech­te Anbin­dung – technisch weniger als 30 MBit/s – haben. 

Das Stadt­werk am See und seine Tochter­ge­sell­schaft TeleDa­ta hatten als Bieter­ge­mein­schaft die Ausschrei­bung für das Breit­band­för­der­pro­jekt der Stadt Fried­richs­ha­fen gewon­nen. Möglich gemacht wird dieses Großpro­jekt durch das umfang­rei­che Bundes­för­der­pro­gramm Breit­band mit einem Förder­an­teil von 50 Prozent an den Kosten, ergänzt durch eine Landes­för­de­rung in Höhe von 40 Prozent. Damit erhält die Bieter­ge­mein­schaft eine Zuschuss­hö­he von 4,135 Millio­nen Euro für den Breit­band­aus­bau im Bereich der sogenann­ten „weißen Flecken“ und 402.798 Euro zur Anbin­dung mehre­rer Schulen im Stadt­ge­biet sowie des Klini­kums Fried­richs­ha­fen. Zehn Prozent und in Summe 453.821 Euro verblei­ben als Eigen­an­teil am Breit­band­aus­bau bei der Stadt Friedrichshafen.

Für Oberbür­ger­meis­ter Andre­as Brand passt das Projekt perfekt in die Zeit: „In weiten Teilen des Stadt­ge­bie­tes sind schnel­le Netzan­schlüs­se bereits Standard, aktuell wird zudem in der Innen­stadt Glasfa­ser verlegt. Wir haben aber für unsere Stadt den Anspruch, flächen­de­ckend ein schnel­les Netz zu bieten und auch die kleine­ren Orte anzuschlie­ßen.“ Corona habe deutlich gezeigt, dass die Breit­band-Anbin­dung im digita­len Zeital­ter kein Luxus, sondern Teil der Grund­ver­sor­gung ist. 

„Baden-Württem­berg geht mutig voran. Mit einer Milli­ar­den-Inves­ti­ti­ons­of­fen­si­ve bauen wir das schnel­le Inter­net aus. Damit inves­tie­ren wir in die Zukunft und schlie­ßen in Fried­richs­ha­fen jetzt Haushal­te, Unter­neh­men, Schulen und Kranken­häu­ser an die Daten­au­to­bahn an. Wir unter­stüt­zen damit, dass Fried­richs­ha­fen wettbe­werbs­fä­hig und als Stand­ort attrak­tiv bleibt. Und daran arbei­ten wir als Land gemein­sam, zusam­men mit den Kreisen und Kommu­nen. Denn nur dann stemmen wir die künfti­gen Heraus­for­de­run­gen und machen die Digita­li­sie­rung weiter­hin zu einer Erfolgs­ge­schich­te für das Techno­lo­gie­land Baden-Württem­berg“, sagte der Stell­ver­tre­ten­de Minis­ter­prä­si­dent und Digita­li­sie­rungs­mi­nis­ter Thomas Strobl anläss­lich des Projektstarts.

Mirja Junge vom belie­he­nen Projekt­trä­ger des Bundes atene KOM GmbH ergänzt: „Heute funktio­niert wirtschaft­li­ches Arbei­ten nur noch mit dem Inter­net. So wie die Digita­li­sie­rung im Privat­le­ben, ist sie auch im Beruf nicht wegzu­den­ken. Ob im Handwerk, im Dienst­leis­tungs­be­reich oder in der Indus­trie: Wenn ein Stand­ort nicht über eine leistungs­star­ke digita­le Infra­struk­tur verfügt, wird dort nicht investiert“.

Rund 21 Kilome­ter Glasfa­ser­ka­bel verlegt das Stadt­werk am See im Rahmen des Projek­tes. Dafür werden zunächst in die Trasse Leerroh­re verlegt, in die dann später die Glasfa­ser­ka­bel „einge­bla­sen“ werden. 353 Haushal­te bzw. Gewer­be­be­trie­be werden angeschlos­sen, außer­dem mehre­re Schulen und das Klini­kum Fried­richs­ha­fen. Die Ausbau­ge­bie­te liegen im gesam­ten Stadt­ge­biet, aber eben außer­halb des Stadt­zen­trums und der Ortschafts­mit­ten. Bis etwa Mitte 2023 sollen die letzten Haushal­te im Projekt ihren Glasfa­ser­an­schluss haben. 

Die Bürger profi­tier­ten erneut von der engen Partner­schaft zwischen Stadt­werk und dessen Tochter TeleDa­ta, erklärt Stadt­werk am See-Geschäfts­füh­rer Alexan­der-Flori­an Bürkle: „Alle reden von Digita­li­sie­rung – wir setzen sie um, bereits seit Jahren. Und zwar auch im ländli­chen Raum und eben nicht nur in den Innen­städ­ten.“ Im Zeital­ter von Home-Office und immer mehr notwen­di­gen Online-Anwen­dun­gen gehöre Breit­band „auch im ländli­chen Raum zu den Basis­an­for­de­run­gen, ebenso wie unsere Geschäfts­fel­der Energie und Wärme.“ Auch Armin Walter, TeleDa­ta-Geschäfts­füh­rer sieht den großen Vorteil für die Region: „Wir sind eben auch da, wo die großen Anbie­ter nicht hinkom­men. Gemein­sam mit dem Stadt­werk schlie­ßen wir Haushal­te an, die sonst in der digita­len Stein­zeit verhar­ren müssten.“ Aller­dings böten erst die Förder­pro­gram­me die wirtschaft­li­che Voraus­set­zung für den Ausbau, so Bürkle und Walter.

Weite­re Infor­ma­tio­nen zum Projekt unter www.teledata.de/friedrichshafen