LEUTKIRCH — Im vergangenen Jahr war der One Billion Rising Tanz auf dem Kornhausplatz noch eine der letzten großen Veranstaltungen, bevor dann nichts mehr ging. Dieses Jahr waren am 14. Februar sogar die Schulen geschlossen. Die Mitarbeitenden der Leutkircher Schulsozialarbeit haben sich daher etwas anderes einfallen lassen.
„Was ist denn eigentlich das Ziel der Aktion, haben wir uns gefragt“ berichtet Beatriz Schäffeler. Sie ist Schulsozialarbeiterin an der Realschule. „Natürlich Aufmerksamkeit für das Thema – aber mindestens genauso wichtig ist dieses Gefühl für die teilnehmenden Mädchen von ‚ich bin nicht allein‘“. Wenn man mal in eine gefährliche Situation komme und dann dieses Gefühl abrufen kann, kann einem das Kraft geben. Dass man niemals selbst verantwortlich, wenn man Opfer sexuellen Missbrauchs werde, sei dabei selbstverständlich. „Aber bis zur Schuldfrage wollen wir es doch gar nicht erst kommen lassen!“ Darum haben sie und ihre Kollegen dieses Jahr Piepser angeschafft. Die kann man bei sich tragen und im Ernstfall auslösen. Ein schrilles Geräusch erzeugt dann Aufmerksamkeit und schreckt Täter im besten Fall direkt ab.
Zusätzlich wird im Herbst für interessierte Lehrkräfte und Fachkräfte im Bereich Kinder und Jugend eine Schulung im Stockkampf angeboten. Die Teilnehmenden können im Anschluss selbst Stockkampf-Workshops mit Klassen durchführen. „Wer so einen Kurs mal mitgemacht hat, der hat wirklich Selbstwirksamkeit erfahren“ schwärmt Ilona Fuchs. Sie ist Schulsozialarbeiterin an der Gemeinschaftsschule am Adenauerplatz. Und sie lädt herzlich dazu ein, sich für die Schulung anzumelden.
Finanziert werden die Aktionen über „Demokratie leben!“ und die Schulfördervereine.
Termin der Stockkampf-Schulung: Mi&Do 22.+23.09. jeweils 17 – 19 Uhr, Freitag 24.09. von 14 – 15.30 Uhr. Teilnahmegebühr: 35 €
Infos und Anmeldung : maria.hoenig@stiftung-st-anna.de, 0151 – 750 627 91. Anmeldeschluss ist der 17. September.
Die Partnerschaft für Demokratie Leutkirch-Aichstetten-Aitrach wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.