FRIEDRICHSHAFEN — Die 932 Zuschau­er in der fast ausver­kauf­ten BODENSEE-AIRPORT ARENA hatten schon vor Spiel­be­ginn etwas zu jubeln. Mark Lebedew verkün­de­te seine Vertrags­ver­län­ge­rung. Der Austra­li­er, der 2020 an den Boden­see kam, wird zwei weite­re Jahre die Geschi­cke der Häfler Volley­bal­ler lenken. An Samstag­bend gegen die SVG Lüneburg gab es dann viel zu lenken für den 55-Jähri­gen. Fried­richs­ha­fen kam zu keinem Moment richtig in Schwung und musste sich am Ende mit 1:3 (23:25, 25:22, 21:25, 18:25) geschla­gen geben.

Bis Mitte des ersten Satzes war es noch die Mannschaft, die sich Lebedew gewünscht hatte. Kapitän Dejan Vincic setzte Vicen­tin aus dem Hinter­feld ein (6:3), Andre Brown , Lucia­no Vicen­tin und Michal Super­lak kamen durch (7:4, 11:7). Dann kam der Bruch, die Aufschlä­ge lande­ten selten im Ziel und die Annah­me funktio­nier­te auch nicht mehr. Lukas Maase, an diesem Abend als Mittel­blo­cker und nicht als Diago­nal­an­g­rei­fer auf dem Feld, punkte­te. Als Ketrzyn­ski noch ein Ass nachleg­te, waren die Gäste drei Punkte enteilt (19:22). Aleksand­ar Nedel­j­ko­vic block­te den VfB nochmal heran (23:24), der Satz war trotz­dem weg (23:25).

Es waren immer noch zu viele Fehler im Häfler Spiel, jedoch blitz­te ab und an dann doch die Leistungs­fä­hig­keit des Gastge­bers auf. Vicen­tin und Super­lak mit dem Ass (5:3, 12:10) hielten einen knappen Vorsprung, den Nedel­j­ko­vic nach sehens­wer­ter Abwehr von Libero Blair Bann noch aufstock­te (18:14). Der Serbe war es auch, der mit einem seiner insge­samt fünf Block­punk­te die Vorent­schei­dung in Satz zwei suchte (23:20). Auch den Satzball bekam er von Vincic serviert und vollstreck­te (25:22).

Fried­richs­ha­fen hatte jetzt das Momen­tum auf seiner Seite, Lüneburg war das aber egal. Eshen­ko servier­te ein Ass (1:3), beim VfB lande­ten die wenigs­ten Bälle im Feld. Schon früh (6:10) kamen Vojin Cacic für Vicen­tin und Tim Peter für Ziga Stern (7:11). Als ein weite­rer Angriffs­schlag der Häfler im Aus lande­te (8:15), hatte Lebedew zusätz­lich Miguel Marti­nez und Zuspie­ler Mateusz Biernat aufs Feld geschickt. Vor allem Peter schlug sich passa­bel, die deutlich jünge­re Truppe zeigte sich stabi­ler. Der dritte Durch­gang ging dennoch an die SVG (21:25).

Lebedew vertrau­te weiter auf seinen vermeint­lich zweiten Anzug. Der schlug sich mit Cacic (1:2), Marti­nez‘ Block (4:3) und immer wieder Peter auch wacker (6:6, 9:10). Lüneburg machte es aber clever und gab dem Gegner nun keine große Angriffs­flä­che mehr. Zuspie­ler Joe Worsley spiel­te schnell, an diesem Abend oft zu schnell für den VfB-Block (11:13, 13:18). Dass Marti­nez zum Satzen­de einen weite­ren Angriffs­schlag vor die Füße bekam, passte ins Bild (18:25).

„Die Zuschau­er haben am Ende verein­zelt gepfif­fen. Manch­mal haben die Zuschau­er Recht“, sagte ein geknick­ter Mark Lebedew nach der Partie. „Vojin Cacic, Miguel Marti­nez und Tim Peter haben ein bisschen mehr Energie gebracht, auch wenn es nicht ganz gereicht hat. Unsere Leistung war heute einfach nicht gut genug. Ich bin enttäuscht.“

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