RAVENSBURG — Seit 11. Dezem­ber letzten Jahres unter­stüt­zen die zwei Klein­bus­se “MOBI” auf Nachfra­ge das Ravens­bur­ger ÖPNV-Angebot. Die Bestel­lung und das Bezah­len des MOBI-Busses läuft über eine App. Für ältere Menschen stellt dieses System zunächst eine digita­le Hürde dar. Deshalb hat der Senio­ren­treff im Hirsch­gra­ben einen Workshop dazu angebo­ten. Das Inter­es­se war groß, eine Wieder­ho­lung ist im Frühjahr oder Sommer geplant.

Mehr als 50 Senio­rin­nen und Senio­ren hatten sich einge­fun­den, um die tws.mobil-App herun­ter­zu­la­den, sich zu regis­trie­ren und eine MOBI-Buchung vorzu­neh­men. “Mit einer solchen Resonanz haben wir nicht gerech­net”, sagt Sabine Zinke, koordi­nie­ren­de Sozial­päd­ago­gin des Seniorentreffs. 

Neben dem tws.mobil-Projektteam und Vertre­tern der Ravens­bur­ger Verkehrs- und Versor­gungs­be­trie­be (RVV) unter­stütz­ten die Digital­ex­per­ten von “RaumZeit”, Moritz Stradt und Tobias Deutsch­län­der, die Senio­ren bei der Veran­stal­tung und gaben dafür ein geleb­tes Beispiel dafür ab, wie eine genera­tio­nen­über­grei­fen­de Hilfe­stel­lung im digita­len Umfeld ausse­hen kann. Viele Besucher waren überrascht, wie nah MOBI an ihrem Wohnort hält und dass der flexi­ble Klein­bus gerade für Fahrten zum Arzt eine echte Alter­na­ti­ve sein kann.

Am rein digita­len Angebot von MOBI wurden auch kriti­sche Stimmen laut. RVV-Geschäfts­füh­re­rin Jenny Jungnitz räumte ein, dass im Zuge des großen Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­ses nicht auf alles eine Lösung zu finden sei, die Mitar­bei­ter der RVV und von tws.mobil aber gerne bereit seien zu unter­stüt­zen. Bruno Unger vom Vorstand des Senio­ren­treffs machte deutlich, dass bei digita­len Angebo­ten immer ein Spagat gefor­dert sei. Deshalb hat sich der Senio­ren­treff mit der Veran­stal­tungs­rei­he “Keine Angst vor Technik” bereits seit länge­rem auf den Weg gemacht, ältere Menschen mit der digita­len Welt vertraut zu machen.