RAVENSBURG — Die Ravens­burg Towerstars mussten sich am Samstag­abend mit einem Zähler zufrie­den­ge­ben. Sie unter­la­gen den Bayreuth Tigers mit 4:5, der entschei­den­de Treffer fiel in der Overti­me schon nach 20 Sekunden.

Beide Mannschaf­ten hatten das viel zitier­te „anfäng­li­che Abtas­ten“ defini­tiv nicht auf der Taktik­ta­fel. Nach 27 Sekun­den hatte John Henri­on in Zusam­men­ar­beit mit Joshua Saman­ski die erste Riesen­chan­ce auf den ersten Treffer, knapp eine halbe Minute später hämmer­te Ville Järve­lai­nen auf der Gegen­sei­te die Schei­be an die Latte. Mit ihrer nächs­ten Großchan­ce gingen die Oberschwa­ben dann mit 1:0 in Führung. Daniel Stiefen­ho­fer bedien­te Kolle­ge Justin Volek im Slot und der mit der Rückhand an Tigers Keeper Marco Wölfl vorbei gespiel­te Puck wurde von Kurt Davis ins eigene Tor befördert.

Nur eine Minute später bekamen die Towerstars die Möglich­keit, den Vorsprung in numeri­scher Überzahl zu erhöhen. Die Gäste aus der Wagner­stadt standen aber sehr gut in der eigenen Zone, in den zwei Minuten gab es ledig­lich eine nennens­wer­te Möglich­keit durch Joshua Saman­ski. Danach wirkten die Tigers etwas agiler, spiel­ten die Schei­be schnel­ler durch die neutra­le Zone und Towerstars Keeper Jonas Langmann bekam deutlich mehr Arbeit auf sein Gehäu­se. Knapp neun Minuten waren gespielt, da war der Ravens­bur­ger Keeper aller­dings geschla­gen. Vor der Ravens­bur­ger Bank sprang John Henri­on der Puck über die Schlä­ger­kel­le, Tobias Schmitz leite­te weiter zu Tigers Topscorer Ville Järve­läi­nen und der traf mit einem platzier­ten Schuss zum 1:1 Ausgleich ins linke Eck.

In der Folge­zeit gab es eine Vielzahl an Möglich­kei­ten auf beiden Seiten, beispiels­wei­se hatte David Zucker in der 13. Minute bei einem Allein­gang das 2:1 vor Augen, sein Schlen­zer zisch­te aber über das Tor. Eine halbe Minute später ärger­te sich Ville Järve­läi­nen auf der Gegen­sei­te, dass er den Puck nicht an Jonas Langmann vorbei­brach­te. Auch wenn Bayreuth in der Schluss­pha­se des Start­ab­schnitts sprit­zi­ger wirkte, machten die Towerstars das 2:1. Nach pfeil­schnel­lem Konter fünfein­halb Minuten vor der ersten Pause passte Kai Hospelt vor das Tor und dort drück­te John Henri­on den Puck zum 2:1 über die Linie.

Der zweite Spiel­ab­schnitt wirkte aufgrund zahlrei­cher Straf­zei­ten aus spiele­ri­scher Sicht nicht mehr ganz so flüssig, das Spiel blieb deswe­gen nicht weniger attrak­tiv. Beide Teams bewie­sen viel Zug zum Tor, beide Torhü­ter standen mehrfach im Brenn­punkt. Wenig Abwehr­chan­cen hatte Jonas Langmann jedoch bei der Bayreu­ther Torchan­ce in der 30. Minute. Ville Järve­läi­nen, unbestrit­te­ner Dreh- und Angel­punkt im Angriff der Gäste, setzte sich zunächst hinter dem Tor durch und spiel­te die Schei­be mit der Rückhand vor das Tor. Dort stand Kurt Davis goldrich­tig und das Spiel war wieder ausge­gli­chen. Bei den Towerstars war jetzt ein deutli­cher Durch­hän­ger sicht­bar und das hatte Folgen. In der 33. Minute konnte Tigers Stürmer Dani Bindels bei einem Allein­gang nur durch ein Foul gestoppt werden, den fälli­gen Penal­ty verwan­del­te Dominik Meisin­ger dann trocken mit der Rückhand ins links Kreuz­eck zur 2:3 Gäste-Führung.

In der Schluss­pha­se des zweiten Drittels drohte den Towerstars, dass die Partie noch deutli­cher in Richtung des Gegners kippte. Nach einem kurzen Schar­müt­zel hinter dem Ravens­bur­ger Tor gingen die Towerstars nach durch­aus umstrit­te­ner Entschei­dung der Unpar­tei­ischen mit einer numeri­schen Unter­zahl heraus, David Zucker ließ diesen Umstand aber schnell verges­sen. Er konnte 47 Sekun­den vor der zweiten Pause völlig frei auf Marco Wölfl ziehen und diesmal blieb der Ravens­bur­ger Stürmer Sieger. Drei Sekun­den vor der zweiten Pause hatte Yannick Drews sogar noch die Riesen­chan­ce auf das 4:3.

Der Schluss­ab­schnitt nahm dann einen ausge­gli­che­nen und spannen­den Verlauf. Robbie Czarnik schei­te­re zwischen der 43. und 45. Minute gleich zweimal an Marco Wölfl, effek­ti­ver war Markus Lillich in der 51. Minute. Die Tigers konnten ein Power­play aufzie­hen, den schar­fen Pass von Juuso Rajala lenkte Markus Lillich vor dem Torraum zum 3:4 ins Netz. Die Antwort der Towerstars folgte auf dem Fuß, konkret 83 Sekun­den später. Ein Tigers-Akteur saß auf der Straf­bank, ein Schlag­schuss von John Henri­on fälsch­te Daniel Stiefen­ho­fer vor dem Tor noch leicht ab und der 4:4 Ausgleich war perfekt. In den verblei­ben­den acht Minuten passier­te dann nichts mehr, die Punkte wurden also geteilt.

Die Frage, wer sich in der Verlän­ge­rung den Zusatz­punkt schnap­pen würde, war schon nach 20 Sekun­den beant­wor­tet. Robbie Czarnik konnte die Schei­be in der gegne­ri­schen Zone nicht unter Kontrol­le halten, dann ging alles ganz schnell. Ivan Koloz­va­ry spiel­te einen präzi­sen Pass in den Rückraum und Kurt Davis hatte alle Zeit der Welt, auf dem Weg zum entschei­den­den 4:5 genau Maß zu nehmen.