RAVENSBURG (spd) – Beim tradi­tio­nel­len Jahres­auf­takt der SPD Ravens­burg am Sonntag in der Räuber­höh­le haben sich Vertre­ter aus Kommunal‑, Landes und Bundes­po­li­tik getrof­fen und ausge­tauscht. Rege disku­tiert wurde über die Betei­li­gung der Ortschaf­ten und die unech­te Teilortwahl.

Aktuel­le Entwick­lun­gen aus der Bundes­po­li­tik hat die Ravens­bur­ger Bundes­tags­ab­ge­ord­ne­te Heike Engel­hardt skizziert. Inhalt­lich ging es für sie in Berlin vor allem um die Gesund­heit. „Wir stehen hier vor großen Heraus­for­de­run­gen, der demogra­phi­sche Wandel trifft uns gleich mehrfach. Wir werden älter, sind länger in Rente, werden länger gepflegt und brauchen länger und teure­re medizi­ni­sche Behand­lung“, so Engel­hardt. Gleich­zei­tig zahlen immer weniger Menschen in die Sozial­sys­te­me ein. Darüber hinaus habe man im Gesund­heits­we­sen das Problem, dass durch die kommen­de Verren­tung der Babyboo­mer­ge­ne­ra­ti­on ein massi­ver Fachkräf­te­man­gel im Gesund­heits­sys­tem abseh­bar sei. „Einen wichti­gen Erfolg konnten wir in der Gesund­heits­po­li­tik errei­chen. Das Blutspen­de­ver­bot für Männer, die Sex mit Männern haben, wird endlich abgeschafft!“, so Engelhardt. 

Den Impuls aus der Landes­po­li­tik setzte beim Jahres­auf­takt der SPD Landtags­ab­ge­ord­ne­te Andre­as Kenner aus Kirch­heim. Für die SPD ist er im Landtag Sprecher für Jugend- und Senio­ren­po­li­tik sowie für Sucht­po­li­tik. Darüber hinaus ist Kenner Ansprech­part­ner für das Ehren­amt, die Brauch­tums — und Tracht­ver­ei­ne und stell­ver­tre­ten­der Vorsit­zen­der des Petiti­ons­aus­schus­ses des Landtags von Baden-Württemberg. 

In seiner Rede ging Kenner auf die aktuel­len Heraus­for­de­run­gen in Baden-Württem­berg ein. Diese reichen aus Sicht der Sozial­de­mo­ka­ten von Wohnungs­not und hohen Mieten über Fachkräf­te­man­gel bis hin zum schlep­pen­den Ausbau der erneu­er­ba­ren Energien. 

So kündi­ge das Land viel an, die Umset­zung funktio­nie­re oft aber nicht und so würden die Proble­me immer größer werden. Im Anschluss an die Impul­se aus dem Bundes­tag und dem Landtag folgte eine Diskus­si­on über Kommu­nal­po­li­ti­sche Themen, allen voran die unech­te Teilorts­wahl. SPD-Stadt­rat Hans-Dieter Schäfer begrün­de­te, warum er sich dazu entschlos­sen habe, für die Beibe­hal­tung der unech­ten Teilorts­wahl zu stimmen. 

Zentral sei die Reprä­sen­ta­ti­on der Ortschaf­ten im Ravens­bur­ger Gemein­de­rat, das müsse auch in Zukunft gewähr­leis­tet sein. Darüber hinaus solle man nicht von heute auf morgen das Wahlrecht ändern. Auf der anderen Seite kamen zahlrei­che Einwän­de von anderen Genos­sen, eine reine Verhält­nis­wahl würde zu weniger Wahlfeh­lern führen und man könne durch die Einfüh­rung Geld sparen, das die Stadt an anderer Stelle sonst womög­lich einspa­ren müsste. Einig sind sich die Sozial­de­mo­kra­ten, dass auch in Zukunft – egal welches Modell nun gefun­den wird – eine gute Betei­li­gung der Ortschaf­ten gewähr­leis­tet sein müsse.