FRIEDRICHSHAFEN — Am kommen­den Samstag tritt der VfB Fried­richs­ha­fen zum letzten Mal zu einem Auswärts­spiel im Jahr 2020 an. Der Tabel­len­füh­rer trifft dabei auf den Tabel­len­sieb­ten der SVG Lüneburg, den die Häfler schon im Viertel­fi­na­le des Pokals besie­gen konnten. Die Vorbe­rei­tung auf dieses Spiel war dabei etwas beson­ders — auch wenn das Team um Kapitän Dejan Vincic die „neue“ Trainings­hal­le noch bestens in Erinne­rung hatte.

Am Donners­tag­abend waren wieder viele fleißi­ge Hände in der Zeppe­lin Cat Halle A1 am Werk. Der gelie­he­ne Hallen­bo­den aus Herrsching wurde abgebaut und zurück an den Ammer­see geschickt. Nach gut drei Stunden war der neue VfB-Boden verlegt. Ein Manko gab es aber: die Mannschaft konnte in dieser Zeit nicht trainie­ren — und das vor dem schwie­ri­gen Ligaspiel in Lüneburg. Deshalb machte Cheftrai­ner Micha­el Warm aus der Not eine Tugend und zog kurzfris­tig in die Sport­hal­le in Kluft­ern um. Dort trainier­ten die Häfler schon häufig nach der Schließ­lich der ZF Arena im Septem­ber. „Einen Hinter­ge­dan­ken hatten wir da schon auch“, erklärt Warm. „Dort ist die Hallen­de­cke niedrig und es ist schwie­rig anzuneh­men“. Wie in Lüneburg eben.

Denn die Geller­sen­hal­le in Reppen­stedt ist 7 Meter und damit fast halb so hoch wie die Häfler Heimspiel­stät­te. Zudem gleichen gut 600 Lux Hellig­keit auch eher den Verhält­nis­sen in der Kluft­er­ner Halle. Denn in der Messe­hal­le trainie­ren die Häfler sonst bei 1500 Lux. „Damit mussten wir aber schon im Pokal­vier­tel­fi­na­le Ende Novem­ber umgehen“, so Warm. „Es ist immer eine Heraus­for­de­rung, die wir aber meistern müssen, um an der Tabel­len­spit­ze zu bleiben.“ Und genau das ist das Ziel — nach Ende der Hinrun­de auf Platz eins des Bundes­li­ga­ran­kings zu stehen.

Aber nicht nur die Halle, auch die Mannschaft der SVG kann Fried­richs­ha­fen gefähr­lich werden. Vor allem im Block ist das Team um Michel Schli­en eine Bank. Zusätz­lich ist der etatmä­ßi­ge Außen­an­grei­fer Richard Peemül­ler wieder an Bord, während die Häfler im Moment mit einigen Blessu­ren in ihr Ligaspiel gehen. „Das ist der Preis dieses engen Spiel­plans“, sagt Warm. „Aller­dings zahlt es sich jetzt aus, dass wir 14 Spieler haben, von denen jeder so ein Spiel gegen Lüneburg machen kann. Wir sind also trotz allem guter Dinge.“

Und das zurecht. Fried­richs­ha­fen hat acht von neun Spielen in der Liga gewon­nen. Die letzte Nieder­la­ge gab es zu Saison­be­ginn in Düren. Lüneburg hat erst drei Siege auf dem Konto und unter­lag zuletzt den Grizz­lys aus Giesen mit 2:3. „Wir können mit Selbst­be­wusst­sein an die letzte Auswärts­auf­ga­be gehen“, sagt Micha­el Warm. „Wir wissen aber auch, dass die Liga in diesem Jahr eng ist wie nie. Deshalb werden wir die SVG sicher­lich nicht auf die leich­te Schul­ter nehmen.“