RAVENSBURG — Die Ravens­burg Towerstars haben auf die herbe Nieder­la­ge in Heilbronn am Freitag die richti­ge Antwort gegeben und sich im Duell gegen den Tabel­len­nach­barn Bietig­heim Steelers mit 4:1 durch­ge­setzt. Ausschlag­ge­bend war eine mannschaft­lich geschlos­se­ne Leistung über die gesam­te Spiel­di­stanz und beson­ders effek­tiv arbei­ten­de Special­teams in Über- und Unterzahl.

Die Partie starte­te für die Oberschwa­ben aller­dings nicht optimal. Bereits nach 80 Sekun­den rutsch­te der Puck im Getüm­mel vor dem Ravens­bur­ger Tor irgend­wie über die Linie. Die Unpar­tei­ischena entschie­den zunächst auf „Kein Tor“, schau­ten sich die Szene aber nochmals per Video­be­weis an. Dort war dann ersicht­lich, dass der Treffer regulär war. Bietig­heim hielt den anfäng­li­chen Schwung noch ein paar Minuten aufrecht, dann aber waren die Towerstars besser im Rhyth­mus und übernah­men mehr und mehr die Spielkontrolle.

Nach mehre­ren Großchan­cen durch Kai Hospelt (8.) Andre­as Drien­dl (10.) sowie Robbie Czarnik in der 10.- und 15. Spiel­mi­nu­te durfte 76 Sekun­den vor der ersten Pause endlich gejubelt werden. Die Towerstars hatten einen Mann mehr auf dem Eis und nutzten das Power­play nach 36 Sekun­den. Robbie Czarnik hatte am linken Bully­kreis viel Raum und vor allem Zeit und traf mit einem platzier­ten Handge­lenk­schuss in den rechten Torwin­kel zum 1:1.

Der zweite Spiel­ab­schnitt war dann spiele­risch vollkom­men ausge­gli­chen und wurde vom Kampf um jeden Zenti­me­ter Eis geprägt. In den ersten drei Minuten konnten sich die Towerstars im Drittel der Gäste festset­zen, Jimmy Hertel im Steelers Tor hatte jedoch mehrfach Gelegen­heit sich auszu­zeich­nen. Das galt natür­lich auch für dessen Gegen­über Olafr Schmidt, der insbe­son­de­re in der 29.- und 35. Minute gefragt war. Mit Mathieu Pompei und Robbie Czarnik saß hier jeweils ein Ravens­bur­ger Akteur auf der Straf­bank. Der Keeper der Gastge­ber konnte sich an diesem Abend auch darauf verlas­sen, dass sich die Vorder­leu­te beherzt in die gegne­ri­schen Schüs­se warfen.

Zur Schlüs­sel­pha­se des gesam­ten Spiels avancier­te dann die 40. Spiel­mi­nu­te. Zunächst kassier­ten die Steelers aufgrund eines schlam­pi­gen Spieler­wech­sels eine 2‑Minuten Bankstra­fe, exakt eine halbe Minute später traf der hohe Stock von Max Prommers­ber­ger Gegen­spie­ler David Zucker hart im Gesicht. Aufgrund der Verlet­zungs­fol­ge gab es hierfür 2 plus 2 Minuten. Den Schluss­ab­schnitt starte­ten die Oberschwa­ben damit in doppel­ter Überzahl und dies wurde eiskalt ausge­nutzt. Nach 40 Sekun­den nahm Andre­as Drien­dl in der Halbdi­stanz genau Maß und traf zum 2:1, einein­halb Minuten später legte Robin Just aus halbrech­ter Positi­on das 3:1 nach. Bietig­heim konnte zwar noch einmal eine Druck­pha­se für sich verbu­chen, mit dem schön heraus­ge­spiel­ten 4:1 durch Daniel Stiefen­ho­fer war die Partie in der 52. Minute aller­dings entschieden.

TOWERSTARS VERPFLICHTEN VERTEIDIGER MIKE CARD

Die Ravens­burg Towerstars haben auf die angespann­te Perso­nal­si­tua­ti­on in der Defen­si­ve reagiert und mit Mike Card einen erfah­re­nen Spieler verpflich­tet. Der 34-jähri­ge Deutsch-Kanadi­er unter­schrieb einen Vertrag bis Saison­ende und wird kommen­den Freitag erstmals mit der Rücken­num­mer 4 im Ravens­bur­ger Trikot auflaufen.

Mike Card ist in der DEL2 freilich kein Unbekann­ter. Von 2009 bis 2011 spiel­te der einst von den Buffa­lo Sabres gedraf­te­te Vertei­di­ger für Kassel und Köln in der DEL. Es folgten zwei Spiel­zei­ten in Itali­en und Schwe­den, ehe er zur Saison 2013/14 bei Heilbronn erstmals in der DEL2 einen Vertrag unter­schrieb. Im Jahr darauf vertei­dig­te er für die Eispi­ra­ten Crimmit­schau, danach war er vier Jahre bei den Löwen Frank­furt einer der prägen­den Akteu­re in der Abwehr. Bis zum Ende des Jahres war der 1,88 Meter große Defen­der beim EC Bad Nauheim unter Vertrag.

„Der Markt an deutschen Vertei­di­gern ist äußerst dünn und wir sind froh, dass wir mit Mike jetzt fündig gewor­den sind“, sagte Rich Cherno­maz. „Es ist zudem ein Vorteil, dass er in dieser Saison schon gespielt hat und auch fit zu uns anrei­sen kann“, ergänz­te der Towerstars Coach.