FRIEDRICHSHAFEN — Auch im Jahr 2021 bleibt der VfB Fried­richs­ha­fen in der 1. Volley­ball Bundes­li­ga ungeschla­gen in eigener Halle. Am Mittwoch­abend besieg­te das Team von Cheftrai­ner Micha­el Warm die WWK Volleys Herrsching mit 3:1 (25:19, 22:25, 25:18, 25:22) und übernahm damit wieder die Führung in der Tabel­le. Gegen teilwei­se extrem stark vertei­di­gen­de Bayern hatten die Häfler nur im zweiten Satz Schwie­rig­kei­ten, die sie in der Folge — auch dank eines stark aufspie­len­den David Fiel — schnell überwanden.

Bis zum 13:13 im ersten Satz lohnte sich der Blick in die Statis­tik — und zwar für die WWK Volleys aus Herrsching. Alle Annah­men rund um Libero Ferdi­nand Tille konnten unter „perfekt“ einge­stuft werden. Und auch bei Fried­richs­ha­fen passier­ten kaum Ungenau­ig­kei­ten, vor allem durch die Mitte funktio­nier­ten die Angrif­fe. Dann aller­dings hatte Diago­nal­an­g­rei­fer Linus Weber keine Lust mehr auf Paartanz. Der junge Deutsche hämmer­te fast ein Loch in den Boden (14:14) und zünde­te damit auch den Turbo seiner Mannschafts­kol­le­gen. Dejan Vincic servier­te zwei Mal gefähr­lich und Tim Peter auf Seiten der Herrschin­ger traf das Feld nicht (16:14). Ferdi­nand Tille wollte eine Block­be­rüh­rung der Häfler gesehen haben und beschwer­te sich lautstark. Meistens ist das ein gutes Zeichen für den Gegner.

Sofort änder­te sich etwas in der bayri­schen Abwehr. Sie funktio­nier­te nicht mehr wie zu Beginn. Die Folge waren Notzu­spie­le und Angrif­fe unter Bedräng­nis, die sich Nemo Mote gleich drei Mal im Block schnapp­te (20:17, 22:17). Linus Weber traf den nächs­ten Aufschlag mit Schma­ckes und Rares Balean konnte sich den Punkt dadurch ohne gegne­ri­schen Block sichern (24:19). Der Rumäne, der am Mittwoch für Martti Juhka­mi in die Start­for­ma­ti­on gerückt ist, holte sich auch gleich noch den nächs­ten Häfler Punkt und somit den Satz (25:19).

Auch zum Start in Satz zwei suchte Vincic Balean und fand ihn im Pipe (1:0) über die Außen­po­si­ti­on. Weil aber Herrschings Johan­nes Tille seinen starken Aufschlag wieder­ge­fun­den hatte, lag das Heimteam plötz­lich zurück (6:8). Nicolas Marechal mit dem Ass und David Fiel mit Gefühl rückten das Ergeb­nis wieder gerade (8:9). Ein weite­res Ass von Balean die Linie hinun­ter besorg­te den Ausgleich (13:13). Mit Fiels Block gegen Penro­se gingen die Häfler in Führung (17:16), Tille servier­te sein Team wieder in Front (17:18). Micha­el Warm brach­te Joe Worsley zum Aufschlag und bescher­te Lukas Maase sein Comeback nach seinem Muskel­fa­ser­riss. Nach Glück­wün­schen dazu war Herrsching jedoch nicht zumute. Die Männer vom Ammer­see vertei­dig­ten zwei Angrif­fe von Balean stark und machten schließ­lich mit Wieczo­rek und Peter den zweiten Satz zu (22:25).

Eigent­lich hätten die WWK Volleys jetzt gute Laune haben sollen. Ferdi­nand Tille regte sich nach einem gehobe­nen Ball seines Teams (3:1) aber derart auf, dass Tim Peter seine nächs­ten beiden Angrif­fe in Webers Block vergrub (5:2). Peter musste gehen, Tille rüpel­te sich zur gelben Karte, Nemo Mote servier­te mit Netzkan­te zum Ass (13:6) und Marechal vertei­dig­te mit einer Bogen­lam­pe zum Punkt (14:6). Es lief für den VfB. Libero Markus Steuer­wald verdien­te sich mit punkt­ge­nau­en Annah­men noch ein paar Fleiß­stern­chen, ehe auch Ben-Simon Bonin vom Häfler Coach Einsatz­zeit bekam. Marechal mit dem Ass und Fiel mit einem für die Galerie besorg­ten die Satzbäl­le (24:16). Der dritte war es dann. Mote verwan­del­te traum­wand­le­risch sicher (25:18).

Der vierte Satz erinner­te dann wieder sehr an den ersten. Herrsching vertei­dig­te stark und beide Mannschaf­ten liefer­ten sich hart umkämpf­te Ballwech­sel. Auch im Ergeb­nis drück­te sich das aus, sodass sich keines der Teams entschei­dend abset­zen konnte. Auch wenn die Häfler nach Fiels Ass (5:3) und Vincics Bock (8:6) leicht im Vorteil waren, zog Herrsching jedes Mal nach (10:10, 14:14). Auch als Fiel sich Wieczo­rek schnapp­te (17:15), hatten die Bayern eine Antwort (19:20). Fried­richs­ha­fen musste sich am Riemen reißen und tat das in Person von Linus Weber. Erst block­te der Natio­nal­spie­ler (23:22), dann servier­te er stark, um seinen eigenen Angriffs­punkt vorzu­be­rei­ten (24:22). Einen langen Ballwech­sel später berei­te­te Balean der Spannung dann ein Ende (25:22).

„Ich bin froh, dass wir mit drei Punkten in dieses neue Jahr gestar­tet sind, auch wenn man beiden Mannschaf­ten die länge­re Pause angemerkt hat“, sagte VfB-Cheftrai­ner Micha­el Warm nach dem Spiel. „Wir haben heute nur im zweiten Satz nicht aggres­siv genug gespielt. Ansons­ten haben die Jungs das heute gut gemacht, auch durch die Mitte mit Nemo Mote und David Fiel.“