RAVENSBURG — „Ihr Patient ist tot. Wenn Sie nichts machen, wird sich daran nichts ändern. Alles, was sie jetzt machen, eröff­net die Chance, dass er zurück­kehrt“, sagt Chris­ti­an Weilham­mer. Er ist Inten­siv­pfle­ger am Westall­gäu-Klini­kum in Wangen. Sein „Patient“ liegt beklei­det mit hellgrü­ner Jacke und grauer Jogging­ho­se regungs­los vor ihm im Bett. Es ist keine wirkli­che Person, sondern eine Puppe gespickt mit Hightech.

Der „Ambu Man Advan­ced“ hat rund 11 000 Euro gekos­tet. Die Stiftung „Fokus Gesund­heit“ hat den Kauf mit 5000 Euro unter­stützt. Die Puppe ist ein Trainings­ge­rät, das auf die Bedürf­nis­se von Profis ausge­legt ist. Über die Bedien­ober­flä­che lassen sich schnell wechseln­de Szena­ri­en herstel­len, die beim Training durch­ge­spielt werden. Am Monitor lässt sich anschlie­ßend ablesen, wie erfolg­reich die Maßnah­men zur Wieder­be­le­gung gewesen sind.

Chris­ti­an Weilham­mer und Thomas Pilger von der Inten­siv­sta­ti­on des St. Elisa­be­then-Klini­kums ließen die Gäste bei der Überga­be des „Ambu Man“ selbst Hand anlegen. „Fester drücken“ laute­te immer wieder die Anwei­sung. Die Laien in Sachen Reani­ma­ti­on sind bereits bei einer Puppe zöger­lich. Wie viel höher würde der innere Wider­stand dann erst bei einem Menschen sein.

Für die Pflege­kräf­te auf den Statio­nen der Oberschwa­ben­kli­nik sind solche Situa­tio­nen zwar selten, aber müssen sie müssen dennoch jeder­zeit darauf gefasst sein. „Etwa drei Minuten dauert es, bis nach einem Alarm das Reani­ma­ti­ons­team von der Inten­siv­sta­ti­on im Patien­ten­zim­mer ist“, erläu­tert Swen Wendt, Sprecher der Leitun­gen Pflege- und Prozess­ma­nage­ment an der OSK. Um auf diese langen und mögli­cher­wei­se schon entschei­den­den Minuten vorbe­rei­tet zu sein, werden jedes Jahr mehre­re hundert Pflege­kräf­te und Ärzte an der Puppe trainieren.

„Es war uns wichtig, mit der Hilfe der Stiftung Fo-kus Gesund­heit eine so breite Wirkung an einer womög­lich lebens­ent­schei­den­den Stelle zu errei­chen“, sagt S.D. Johan­nes Fürst zu Waldburg, Wolfegg und Waldsee. Die Stiftung sprin­ge gezielt dann ein, wenn eine Einrich­tung des Gesund­heits­we­sens für die Patien­ten kaum verzicht­ba­re Ausga­ben nicht von den Kosten­trä­gern erstat­tet bekommt.

Wie wichtig ein profes­sio­nel­les Trainings­ge­rät für die Pflege­pro­fis in den Kranken­häu­sern ist, demons­trier­ten Chris­toph Weilham­mer und Thomas Pilger mit dem reich­hal­ti­gen Zubehör des Ambu Man. Es reicht vom Defibril­la­tor über Injek­tio­nen bis hin zum Ruben­beu­tel. 17 Kilo wiegt der vollge­pack­te Koffer des Ambu Man. Die Gäste erleben live, wie weit das Können der beiden Inten­siv­pfle­ger über das selbst geschul­ter Laien hinausgeht.

„Ein regel­mä­ßi­ges und quali­fi­zier­tes Reani­ma­ti­ons­trai­ning unserer Pflege­fach­kräf­te und Ärzte ist ein unver­zicht­ba­rer Teil der Patien­ten­si­cher­heit im Kranken­haus“, betont OSK-Geschäfts­füh­rer Prof. Dr. Oliver Adolph. „Wir sind der Stiftung Fokus Gesund­heit außer­or­dent­lich dankbar, dass sie die OSK gerade dabei unterstützt.”

Die Stiftung Fokus Gesund­heit bittet zur Finan­zie­rung der Puppe für das Reani­ma­ti­ons­trai­ning sowie für weite­re Unter­stüt­zun­gen um Spenden auf ihr Konto bei der Kreis­spar­kas­se Ravensburg
IBAN DE56 6505 0110 0101 1362 20
BIC SOLADESS1RVB
Kontakt: info@stiftung-fg.de