WANGEN — Wenn das kein Erfolg ist: Vier junge Musike­rin­nen und Musiker sind für die Jugend­mu­sik­schu­le Württem­ber­gi­sches Allgäu beim Bundes­wett­be­werb „Jugend musiziert“ in Olden­burg ins Rennen gegan­gen. Sie alle erreich­ten 23, 24, und die Höchst­wer­tung 25 Punkte. 

Emilia Müller aus Kißlegg holte in der Alters­klas­se III mit 23 Punkten den zweiten Preis in Pop-Gesang. Sie überzeug­te die Jury unter anderem mit einem Titel von Billy Idol (Lovely) und einem eigenen Stück (Bei dir). Die Erfah­rung, in einem großen Saal vor vielen aufstei­gen­den Stuhl­rei­hen und auf einer großen Bühne zu stehen – das war schon etwas ganz Beson­de­res für die 13-Jähri­ge. „Es war wirklich cool“, sagt sie und würde am liebs­ten gleich im nächs­ten Jahr wieder antre­ten. Das geht aller­dings leider für Solo-Pop-Gesang erst wieder in drei Jahren. Zeit also, weiter zu lernen und noch mehr eigene Lieder zu schrei­ben. Aber sie hat eine Einla­dung zum Zusatz­wett­be­werb „wespe“, der dieses Jahr Ende Septem­ber statt­fin­det. Ob sie samt Eltern dafür ins rund 900 Kilome­ter entfern­te Schwe­rin reisen wird, ist noch offen. 

Mit den Geschwis­tern Katja und Bernd Kempter aus Eglofs und Hendrik Späth aus Amtzell hatten sich drei Schlag­zeu­ger für das Finale in Olden­burg quali­fi­ziert. Für die 13-jähri­ge Katja, die sich mit 25 Punkten den ersten Preis erspiel­te, war der Auftritt in den Weser-Ems-Hallen mit einer guten Porti­on Aufre­gung verbun­den. Denn in den großstäd­ti­schen Veran­stal­tungs­hal­len verhielt sich die Akustik ihres Instru­ments völlig anders als in den Räumen, in denen sie üblicher­wei­se spielt. Mit Pullis und anderem „Dämmma­te­ri­al“ wurde für Abhil­fe gesorgt. Ganz offen­sicht­lich mit großem Erfolg. Auch Katja könnte bei „wespe“ mitma­chen, doch angesichts der Entfer­nung ist eher nicht damit zu rechnen, dass sie wirklich dabei ist.

Ihr Bruder Bernd musste vor seinem Auftritt zwei Stunden länger warten als geplant. Denn ein Jurymit­glied kam viel zu spät. Die Bahnver­bin­dung hatte nicht wie vorge­se­hen funktio­niert. „So eine stunden­lan­ge Warte­zeit braucht man nicht unbedingt“, kommen­tier­te der 16-Jähri­ge. Aber er hat sie ruhig hinge­nom­men und wurde für seine Coolness mit 23 Punkten und Platz 2 belohnt. 

Hendrik Späth konnte losle­gen wie geplant und es lief sehr gut. Ins Abschluss­ge­spräch sei er dann gegan­gen und habe gleich auf seinen Fehler hinge­wie­sen, erzählt er schmun­zelnd. Was war passiert? Am Ende seines Stücks von Claudio St. Angelo sollten eigent­lich alle vier Schle­gel ein „A“ treffen. Einer schlug ein „G“ an. Für die Wertung war das nicht entschei­dend. Da zählen sehr viele andere Themen. Der 16-jähri­ge Amtzel­ler holte 24 Punkte und erspiel­te sich damit einen ersten Platz.

Schul­lei­ter Dr. Hans Wagner ist angesichts der Erfol­ge der JMS-Schüle­rin­nen und Schüler die Freude ins Gesicht geschrie­ben. Und so beglück­wünsch­te er sie herzlich und fügte scher­zend an: „Ihr habt euch ja nicht bereit erklärt, mit weniger als 23 Punkten zurückzukommen.“