RAVENSBURG — Die Ravens­burg Towerstars haben sich nach zweifa­chem Rückstand einen Punkt bei den Dresd­ner Eislö­wen erkämpft. Die Entschei­dung zuguns­ten der Gastge­ber fiel erst im zweiten Tiebreak des Penal­ty­schie­ßens, zuvor liefer­ten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch.

Die ersten Spiel­mi­nu­ten gehör­ten klar den Gastge­bern, die nach schnell aufge­bau­ten Angrif­fen gefähr­lich im Ravens­bur­ger Drittel auftauch­ten. Aller­dings wirkte die Towerstars Defen­si­ve konzen­triert und ließ nicht wirklich gefähr­li­che Einschuss­mög­lich­kei­ten zu. Ab der 7. Spiel­mi­nu­te hatten die Towerstars die lange Busfahrt dann offen­sicht­lich gut aus den Beinen geschüt­telt. Sie verbuch­ten danach eine minuten­lan­ge Phase, in der sie das Gesche­hen bestimm­ten. Doch wie auf der Gegen­sei­te Jonas Langmann war auch Eislö­wen-Keeper Janick Schwen­de­ner auf dem Posten. In der zweiten Hälfte des Start­ab­schnitts wirkte die Partie weitge­hend neutra­li­siert, erst in der 19. Minute sollte sich dies wieder ändern. Tomas Andres konnte ab der blauen Linie frei auf Jonas Langmann ziehen, der parier­te jedoch stark. Kurz danach setzte es gegen Pawel Dronia eine Straf­zeit wegen Hakens, die in das nächs­te Spiel­drit­tel hinein­rei­chen­de Unter­zahl überstan­den die Oberschwa­ben aber schadlos.

Zwei Minuten später musste jedoch Fabian Dietz auf die Straf­bank, aller­dings konnte dieser bereits nach 14 Sekun­den wieder in Richtung eigener Bank fahren. Nach gewon­ne­nem Bully reich­ten drei Pässe, ehe David Rundq­vist zum 1:0 Führungs­tref­fer für Dresden einnetz­te. Die Schock­wir­kung auf Ravens­bur­ger Seite hielt sich in Grenzen. Die Oberschwa­ben ließen die Schei­be flüssig durch die neutra­le Zone und das Angriffs­drit­tel laufen, insbe­son­de­re die vierte Ravens­bur­ger Sturm­rei­he wirbel­te in der 31. Minute die gegne­ri­sche Defen­si­ve durcheinander

Wo zuvor die letzte Konse­quenz im Abschluss gefehlt hatte und auch Eislö­wen Keeper Schwen­de­ner im Weg stand, waren die Angriffs­be­mü­hun­gen in der 36. Minute endlich erfolg­reich. Einen Schuss aus der zweiten Reihe von Josh MacDo­nald ließ der Eislö­wen-Goalie nach vorne abpral­len, Sam Herr vollende­te zum 1:1 Ausgleich. Der Rückschlag folgte jedoch auf dem Fuß. 53 Sekun­den vor der zweiten Pause zog Oliver Granz ein Foul hinter dem eigenen Tor, diesmal benötig­ten die Elbstäd­ter nur 27 Sekun­den bis zur Verwer­tung des Power­plays. 26 Sekun­den vor der Drittel­pau­se war freilich kein taktisch guter Zeitpunkt für einen Gegentreffer.

Die ersten paar Wechsel hatten die Gastge­ber aus spiele­ri­scher Sicht prompt die Nase vorne, doch die Towerstars kämpf­ten sich zurück. Als in der 46. Minute für 24 Sekun­den zwei Eislö­wen Akteu­re gleich­zei­tig in der Kühlbox saßen, nahm Towerstars Coach Tim Kehler für die bestmög­li­che Abstim­mung seine Auszeit. Die Power­play-Phase konnten die Ravens­bur­ger Cracks zwar nicht nutzen, das war in der 52. Minute jedoch verges­sen. Julian Eichin­ger kam in der Halbdi­stanz frei zum Schuss und der Puck fand durch das Gedrän­ge vor dem Dresd­ner Tor den Weg zum 2:2 Ausgleich ins Netz.

In der Schluss­pha­se der regulä­ren Spiel­zeit hatten beide Teams ihre Möglich­kei­ten auf die Entschei­dung. Auch in der erfor­der­lich gewor­de­nen Verlän­ge­rung konnten sowohl Dresdens Torhü­ter Janick Schwen­de­ner als auch Jonas Langmann hochka­rä­ti­ge Chancen entschär­fen. So blieben auch die fünf Extra-Minuten torlos und das Penal­ty­schie­ßen musste entschei­den. Hier mussten die 1857 Zuschau­er in der JOYNEXT Arena auf den 12. Anlauf warten. Nachdem Robbie Czarnik bei seinem zweiten Versuch leider ohne Schuss­glück geblie­ben war, verwan­del­te auf der Gegen­sei­te Jordan Knack­stedt eiskalt zur Entschei­dung für Dresden.

„Das war ein gutes Spiel zweier Mannschaf­ten, die zuvor erfolg­rei­che Serien hatten. Den Unter­schied haben am Ende die Special­teams gemacht, aber dennoch bin ich zufrie­den, vor allem mit der Leistung unserer jungen Spieler“, sagte Towerstars Trainer Tim Kehler nach dem Spiel. Aufgrund des Sieges des EC Bad Nauheim über Krefeld verlo­ren die Towerstars zwar einen Tabel­len­platz und sind jetzt fünfter, dennoch konnten sich die Oberschwa­ben dank des 4‑Punk­te-Wochen­en­de näher an die Spitzen­grup­pe herankämpfen.