RAVENSBURG — Es war schon im Vorfeld erwar­tet worden, dass die Gastge­ber in eigener Arena die Initia­ti­ve ergrei­fen würden. Prompt waren die Oberschwa­ben in den ersten 90 Sekun­den überwie­gend mit Defen­siv­auf­ga­ben beschäf­tigt. Erst danach schien der Rhyth­mus gefun­den, aller­dings nur bis zur 4. Minute. Josh MacDo­nald musste wegen hohen Stocks auf die Straf­bank, zumin­dest standen die Ravens­bur­ger Unter­zahl­for­ma­tio­nen in der zweimi­nü­ti­gen Unter­zahl effek­tiv in der eigenen Zone. Direkt von der Straf­bank kommend hatte Josh MacDo­nald zusam­men mit Nick Latta sogar die Konter­chan­ce auf den Führungstreffer.

Zwischen die klaren Regens­bur­ger Vortei­le im Spiel gesell­te sich in der 9. Minute eine „hundert­pro­zen­ti­ge“ Torchan­ce von Robbie Czarnik. Er ließ vor dem Tor zunächst einen Gegen­spie­ler ausstei­gen, schei­ter­te dann aller­dings am umsich­ti­gen Eisbä­ren Keeper Devin Williams. Dessen Gegen­über Jonas Langmann hatte im ersten Spiel­ab­schnitt nicht nur deutlich mehr Arbeit zu bewäl­ti­gen, sondern musste in der 14. Minute auch den Puck aus dem eigenen Netz fischen. Einen 2 gegen 1 Konter schloss Constan­tin Ontl im Nachschuss ab. Aufgrund der Vielzahl der gegne­ri­schen Chancen konnten die Towerstars mit dem 1:0 Pausen­stand sicher­lich noch zufrie­den sein.

Im zweiten Spiel­ab­schnitt wirkten die Oberschwa­ben zunächst gefes­tig­ter im Spiel und die Angrif­fe wurden schnel­ler durch die neutra­le Zone gebracht. Dies war im Ergeb­nis zu wenig, denn der Abschluss vor dem Tor war nicht konse­quent genug. Aller­dings passten sich die Gastge­ber alsbald den spiele­ri­schen Verän­de­run­gen an und wieder stieg die Gefahr gegne­ri­scher Konter. Dank der guten Leistung von Towerstars Keeper Jonas Langmann und dem weitge­hend konse­quen­ten Wegräu­men der Nachschüs­se gingen die Ravens­bur­ger Cracks mit dem hauch­dün­nen Rückstand auch in die zweite Pause.

Dass sich das Team von Coach Tim Kehler einiges für den Schluss­ab­schnitt vorge­nom­men hatten, wurde schon in den ersten Wechseln deutlich. Der aufkom­men­de Druck war in der 43. Minute auch verknüpft mit der Straf­zeit gegen Eisbä­ren Stürmer Erik Keresz­tu­ry. Das fälli­ge, druck­voll vorge­tra­ge­ne Power­play nutzten die Towerstars prompt zum 1:1. Nachdem sich die Schlin­ge vor dem gegne­ri­schen Tor immer enger gezogen hatte, vollende­te Robbie Czarnik.

Der Treffer wurde vom Stadi­on­spre­cher gerade angesagt, da gab es auch schon den nächs­ten Dämpfer. Nur 14 Sekun­den nach dem Wieder­an­spiel lief man in einen Konter, den Tomas Schwam­ber­ger trocken aus halblin­ker Positi­on zum 2:1 in die Maschen setzte. Auch wenn die Gastge­ber vor 2247 Zuschau­ern mehr vom Spiel hatten, vor groben Patzern waren auch sie nicht gefeit. So auch in der 48. Minute, als ein Abwehr­spie­ler den Puck beim Spiel­auf­bau liegen ließ. Max Hadra­schek nutzte den hieraus resul­tie­ren­den Allein­gang eiskalt aus. Die rund 50 mitge­reis­ten Towerstars Fans peitsch­ten ihr Team auch nach dem 2:2 Ausgleich weiter nach vorne, die Partie war jetzt völlig ausgeglichen.
Zur Schlüs­sel­sze­ne kam es dann 103 Sekun­den vor Ende der regulä­ren Spiel­zeit. Robbie Czarnik bekam nach einem Zweikampf hinter dem eigenen Tor eine Strafe wegen Beinstel­lens aufge­brummt. Dank einiger geblock­ter Schüs­se rette­ten die Towerstars den Punkt über die Zeit, es ging in die Overti­me. Aufgrund der noch laufen­den Straf­zeit wurde diese mit 4 gegen 3 Spielern gestar­tet, aller­dings dauer­te der Spuk nur 14 Sekun­den. Mit dem ersten Angriff schob Regens­burgs Nikola Gajovs­ky zum 3:2 ein, der Zusatz­punkt ging an die Hausherren.

„Wir haben im ersten Drittel nicht gut gespielt. Zwar hat die kämpfe­ri­sche Einstel­lung gestimmt, aber das Puckma­nage­ment war insge­samt zu schlecht gegen eine Mannschaft, die mit vier oder fünf Spielern ständig auf Konter lauer­te“, sagte Towerstars Coach Tim Kehler nach dem Spiel.