RAVENSBURG — Die Ravens­burg Towerstars haben sich im Duell zweier ersatz­ge­schwäch­ten Teams am Ende knapp, aber doch verdient durch­ge­setzt. Das Team von Coach Peter Russell bezwang die Tölzer Löwen mit 4:2.

Bei den Ravens­burg Towerstars melde­ten sich vor dem Nachhol­spiel Pawel Dronia sowie Robbie Czarnik zurück in die Aufstel­lung, auch gab es im Vergleich zum Sonntag gegen Frank­furt mit Nico Wiens einen Backup-Torhü­ter. Zu den Ausfäl­len gesell­te sich aller­dings Tim Sezems­ky. Für Robbie Czarnik war der Abend schon vor dem Anspiel­bul­ly ein beson­de­rer: Er wurde an seinem 32. Geburts­tag für den beacht­li­chen Marker von 600 Pflicht­spie­len als Eisho­ckey­pro­fi geehrt.

Zwar starte­ten die Towerstars mit viel Zug zum Tor ins Spiel, sie gerie­ten in dieser Partie aber schon früh in Bedräng­nis. Julian Eichin­ger wurde wegen Hakens für zwei Minuten auf die Straf­bank verbannt, die Ravens­bur­ger Unter­zahl­for­ma­tio­nen standen aber effek­tiv in der eigenen Zone. Es dauer­te danach ein paar Minuten ehe die Towerstars zurück ins Spiel gefun­den hatten, dann erarbei­te­ten sie sich einige hochka­rä­ti­ge Möglich­kei­ten. Beispiels­wei­se durch Alexan­der Dosch (6.) sowie Charlie Sarault, der eine Minute später an Löwen-Keeper Josef Hölzl scheiterte.

Die defini­tiv besten Möglich­kei­ten im ersten Spiel­ab­schnitt hatten die Gastge­ber in der 13. Minute. Robbie Czarnik hämmer­te den Puck aus der Halbdi­stanz an die Unter­kan­te der Latte, den Nachschuss aus spitzem Winkel konnte der Tölzer Keeper mit dem Schlä­ger von der Linie kratzen. Den Tick mehr Schuss­glück hatten die Gäste aus Bad Tölz in der 18. Spiel­mi­nu­te. Ein weiter Pass auf rechts nahm Cam Spyro direkt ab und Towerstars Torhü­ter Jonas Langmann brach­te in der Seitwärts­be­we­gung die lange Ecke nicht dicht. Die gute Gelegen­heit auf den Ausgleich eröff­ne­te sich den Towerstars kurz vor der ersten Pause, als es gegen die Gäste eine Straf­zeit setzte. Das Power­play lief vielver­spre­chend, Charlie Sarault knall­te den Puck aber erneut an die Querlatte.

Das Überzahl­spiel fand nach der Pause seine Fortset­zung und war nach 40 im zweiten Spiel­ab­schnitt gespiel­ten Sekun­den dann erfolg­reich. Robbie Czarnik hatte am linken Bully­punkt freie Schuss­bahn und traf mit einem platzier­ten Handge­lenk­schuss zum verdien­ten 1:1 Ausgleich. Es ging auch danach weiter­hin eng zu, die Partie hatte auf beiden Seiten mehr spiele­ri­schen Schwung und Tempo als noch im Start­drit­tel. In der 25. und 26. Minute ließen sowohl die Tölzer Löwen, als auch die Towerstars die Torum­ran­dung schrill klingeln, beide Mannschaf­ten hatten hochka­rä­ti­ge Möglich­kei­ten um das Spiel an sich zu reißen. Es ging aller­dings mit einem 1:1 „Fußball­ergeb­nis“ in die zweite Pause.

Zwei Minuten nach dem Anspiel zum Schluss­ab­schnitt waren die Towerstars etwas zu unent­schlos­sen in der Abstim­mung und das wurde prompt bestraft. Pascal Aquin netzte zum 1:2 ein, nach den verge­be­nen Großchan­cen zuvor war das für die Oberschwa­ben durch­aus ein herber Dämpfer. Aller­dings ließ sich das Team von Coach Peter Russell wie schon am Sonntag gegen das Top-Team Frank­furt mental nicht aus der Bahn werfen. Dreiein­halb Minuten nach dem Tölzer Gegen­tref­fer vollende­te David Zucker eine starke Direkt­pass-Kombi­na­ti­on zum 2:2 Ausgleich.

Gefähr­lich für den Spiel­stand wurden die nachfol­gen­den Spiel­pha­sen zwar durch eine Straf­zeit gegen Sam Herr, nachdem diese überstan­den war, kippten die Spiel­an­tei­le aber verstärkt wieder in Richtung der Gastge­ber. Zur spiel­ent­schei­den­den Szene kam es dann knapp vier Minuten vor Ende. Hinter dem Ravens­bur­ger Tor leiste­ten sich die Tölzer Löwen in Person von Oliver Ott ein Beinstel­len, das fälli­ge Power­play verwer­te­ten die Towerstars nach 59 Sekun­den. Gleich mehrfach wurde James Bettau­er für Direkt­ab­nah­men aus halblin­ker Positi­on gesucht, im dritten Versuch war der deutsch-ameri­ka­ni­sche Vertei­di­ger dann erfolg­reich und hämmer­te das Spiel­ge­rät zum 3:2 Führungs­tref­fer ein. Bad Tölz versuch­te mit der Heraus­nah­me des Torhü­ters knapp zwei Minuten vor Schluss noch einmal alles, doch die Ravens­bur­ger Cracks vertei­dig­ten ihre eigene Zone eisern und ließen die Gäste nicht in Power­play Aufstel­lung kommen. 39 Sekun­den vor der Schluss­si­re­ne machte Georgiy Saakyan mit dem Schuss ins leere Tor den Sack dann endgül­tig zu – 4:2, das war der Endstand.

„Es war ein hartes Stück Arbeit und es ist eine völlig neue Erfah­rung für mich, mit so einem dünnen Kader arbei­ten zu müssen. Aber wir nehmen den Sieg gerne mit, zumal in dieser Woche noch ganz schwe­re Spiele gegen Kaufbeu­ren und in Weißwas­ser anste­hen“, resümier­te Towerstars Trainer Peter Russell. Inwie­weit der Coach am Wochen­en­de auf Pawel Dronia und Sam Herr zurück­grei­fen kann, ist noch offen. Beide Routi­niers mussten das Spiel nach Verlet­zun­gen am Oberkör­per bezie­hungs­wei­se im Gesicht vorzei­tig beenden.