RAVENSBURG — Im heißen Kampf in der Spitzen­grup­pe der DEL2 haben die Towerstars drei wichti­ge und hochver­dien­te Punkte gebucht. Das Team von Coach Peter Russell besieg­te die Kassel Huskies mit 5:1.

Das Spiel gegen Verfol­ger Kassel begann jedoch mit einer sorgen­vol­len Szene. Fabian Dietz blieb nach einem Zweikampf verletzt liegen und schon mit dem ersten Wechsel war der Abend für ihn beendet. Wie schwer­wie­gend die Verlet­zung ist, müssen MRT Unter­su­chun­gen zeigen. Für die Oberschwa­ben war das ein herber Dämpfer, denn mit Florin Kette­rer, Robbie Czarnik, Alexan­der Dosch, Georgiy Saakyan sowie Simon Gnyp fehlten bereits fünf wichti­ge Akteu­re in der Aufstellung. 

Von der mauen Perso­nal­la­ge ließen sich die Gastge­ber in keins­ter Weise beein­dru­cken. Gerade einmal 47 Sekun­den waren gespielt, da schob der völlig frei am Torraum postier­te Sam Herr den Puck zur 1:0 Führung über die Linie. Die Towerstars spiel­ten auch danach die Schei­be selbst­be­wusst nach vorne, während Kassel — wohl auch bedingt durch den frühen Dämpfer — überra­schend unsor­tiert wirkte. Es folgten weite­re hochka­rä­ti­ge Möglich­kei­ten quer durch alle Sturm­rei­hen, phasen­wei­se spiel­ten die Oberschwa­ben wie im Offen­siv­rausch die Schei­be durch die gegne­ri­sche Zone. Die Kassel Huskies konnten sich da bei ihrem Torhü­ter Jerry Kuhn bedan­ken, dass nicht schon in den ersten Minuten des Start­drit­tels ein ernüch­tern­des Ergeb­nis auf der Anzei­gen­ta­fel stand. Das 2:0 durch Vincenz Mayer, der einen starken Pass von Josh MacDo­nald auf halblin­ker Positi­on annahm und den Puck dann milli­me­ter­ge­nau im rechten Torwin­kel unter­brach­te, war vierein­halb Minuten vor der ersten Pause längst überfäl­lig und mehr als verdient. 

Auch im zweiten Spiel­ab­schnitt waren die Towerstars immer Herr der Lage, auch wenn das Tempo aufgrund der etwas stärke­ren Gegen­wehr der Nordhes­sen nicht mehr ganz so hoch war. Auch am überdeut­li­chen Plus klarer Torchan­cen änder­te sich nichts. Kamen gegne­ri­sche Angrif­fe in die Ravens­bur­ger Zone, war Torhü­ter Jonas Langmann sicher und konzen­triert. Ab der 26. Minute folgte eine Phase, in der das Spiel zerfah­ren wirkte. Die Zweikämp­fe wurden härter, es kam zu Straf­zei­ten. Die poten­zi­el­le Sorge, das Spiel könnte damit eine Wende erleben, zerstreu­ten die Towerstars in der 34. Minute. Wieder war es die zweite Ravens­bur­ger Sturm­rei­he, die regel­recht Katz und Maus vor dem Tor der Gäste spielen durfte. Sam Herr erhöh­te auf 3:0, zugleich der Spiel­stand nach 40 gespiel­ten Minuten. 

Im Schluss­ab­schnitt wurde erwar­tet, dass die Gäste noch einmal alles in die Waagscha­le werfen. Aller­dings waren die Towerstars weiter­hin gut abgestimmt und wirkten auch physisch deutlich frischer und agiler. Sam Herr, David Zucker sowie Josh MacDo­nald, der in der 48. Minute nur die Torum­ran­dung traf, hatten weite­re Treffer auf dem Schlä­ger. Knapp elf Minuten vor dem Ende der Partie traf erneut Vincenz Mayer dann aber doch zum 4:0. Josh MacDo­nald setzte sich auf halbrech­ter Seite entschlos­sen durch, den gut getim­ten Pass in den Slot verwer­te­te der Towerstars Kapitän ohne Mühe. 

Dass die Towerstars danach etwas kräfte­scho­nen­der zu Werke gingen, war in Anbetracht der klaren Führung durch­aus verständ­lich. In der 53. Minute war die Ravens­bur­ger Defen­si­ve hinter dem Tor einen Tick zu unent­schlos­sen, den Pass an den linken Pfosten verwer­te­te dann Denis Shevy­rin zum 4:1 Ehren­tref­fer. Aufre­gung herrsch­te dann zwei Minuten vor der Schluss­si­re­ne. Towerstars Torhü­ter Jonas Langmann wurde von Jamie MacQueen von den Beinen geholt, dann ging es handfest zur Sache. Die Bilanz der Szene: Insge­samt 60 Straf­mi­nu­ten, darun­ter zwei Spiel­dau­er­stra­fen gegen Brett Cameron und Enrico Henri­quez-Morales. Vorzei­tig zum Duschen konnte Minuten zuvor schon Mitch Wahl, nachdem er beim vierten Ravens­bur­ger Treffer die Haupt­schieds­rich­ter mit nicht gerade jugend­freund­li­chen Kommen­ta­ren konfron­tiert hatte. 

Immer­hin sorgte Sam Herr 71 Sekun­den vor der Schluss­si­re­ne noch für einen Schluss­punkt der positi­ven Art. Als Gäste-Trainer Tim Kehler mit der Heraus­nah­me des Torhü­ters weite­ren Nachdruck für einen zweiten Anschluss­tref­fer verlei­hen wollte, setzte der Ravens­bur­ger Goldhelm den Puck zum 5:1 ins verwais­te Tor der Huskies. 

“Wir haben ein gutes Spiel gemacht heute und den Gegner mit gutem Vorche­cking nicht zur Entfal­tung kommen lassen”, zeigte sich Towerstars Coach Peter Russell zufrie­den mit den 3 Punkten und lobte den Teamgeist. „Die ganzen Ausfäl­le gleichen die Jungs mit der Stimmung in der Kabine wieder aus.“