RAVENSBURG/BIETIGHEIM — In einem spiele­risch ausge­gli­che­nen Duell bei den Bietig­heim Steelers konnten sich die Ravens­burg Towerstars nicht für eine gute Leistung beloh­nen. Sie unter­la­gen dem Tabel­len­zwei­ten denkbar knapp mit 1:2.

Bereits nach 15 Sekun­den hatten die Towerstars die erste vielver­spre­chen­de Szene. Kilian Keller spiel­te einen weiten Pass auf Joshua Saman­ski, der auf dem Weg zum gegne­ri­schen Tor jedoch von zwei Gegen­spie­lern am Abschluss gehin­dert wurde. Nach einem eher vorsich­ti­gen Hin und Her erhöh­te Bietig­heim nach drei Minuten das Tempo und kam zu zwei hochka­rä­ti­gen Chancen inner­halb von wenigen Sekun­den. Zunächst tauch­te Norman Hauner frei vor Olafr Schmidt auf, ein Abstim­mungs­feh­ler der Ravens­bur­ger Defen­si­ve ermög­lich­te Alexan­der Breibisch die nächs­te Großchan­ce. Der Puck ging aber jeweils am Tor vorbei.

Die Gastge­ber hatten danach mehr vom Spiel und kamen in der 8. Minute zu ihrer nächs­ten Möglich­keit auf die Führung. Brett Breit­kreuz zog kurz nach der Mittel­li­nie auf und davon, Olafr Schmidt parier­te aber stark mit der Beinschie­ne. Auch in der 13. Minute wurde der Ravens­bur­ger Keeper mehrfach geprüft, als Eric Bergen eine Straf­zeit wegen Beinstel­lens kassier­te. Insge­samt arbei­te­ten die beiden Unter­zahl­for­ma­tio­nen aber stark und brach­ten die zweimi­nü­ti­ge Unter­zahl auch schad­los über die Zeit.

Die defen­si­ve Sicher­heit verlieh dem Team von Coach Marc Vorder­brüg­gen prompt auch Selbst­ver­trau­en nach vorne. Die letzten fünf Minuten des Start­ab­schnitts gehör­ten klar den Towerstars, die guten Möglich­kei­ten blieben aber ohne Ertrag. Beispiels­wei­se stand während einer Power­play-Situa­ti­on Daniel Stiefen­ho­fer völlig frei vor dem Torraum, Steelers Keeper Cody Brenner blieb jedoch Sieger des Duells.

Auch der zweite Spiel­ab­schnitt starte­te mit einer guten Möglich­keit für die Oberschwa­ben. Nach einem Schuss von Joshua Saman­ski ließ Cody Brenner den Puck durch die Schoner rutschen, beim Nachset­zen von Kai Hospelt am rechten Pfosten brach­te der Steelers Torhü­ter die Fanghand aber doch noch auf den Puck. Auf der Gegen­sei­te bekamen die Gastge­ber ab der 24. Minute spiele­ri­sches Überge­wicht — mit Folgen für den Spiel­stand. Inner­halb von knapp 20 Sekun­den legte die Bietig­hei­mer Parade­rei­he zweimal Abstim­mungs­pro­ble­me der Towerstars Defen­si­ve offen, beim zweiten 2 gegen 1 Konter hatte Olafr Schmidt gegen den Abschluss von Matt McKnight keine Abwehrchance.

Die 1:0 Führung verlieh den Ellen­ta­lern noch mehr Auftrieb, die Towerstars fanden sich meist in der Defen­si­ve einge­schnürt wieder und kamen nur verein­zelt zu Konter­chan­cen. Das 2:0 für Bietig­heim in der 34. Minute hatte sich dann förmlich abgezeich­net. Die Steelers ließen die Schei­be blitz­schnell und präzi­se durch die Ravens­bur­ger Zone laufen, wieder schloss McKnight eiskalt ab.

Nach einigen zermür­ben­den Minuten fanden die Towerstars aber doch wieder den spiele­ri­schen Faden. Die zweite Sturm­rei­he hielt einein­halb Minuten vor der zweiten Pause den Puck nach einer zunächst verge­be­nen Chance im Drittel, dann kam Neuzu­gang Andrew Kozek in der Halbdi­stanz zum Schuss und der 2:1 Anschluss­tref­fer war perfekt. Fast wäre den Oberschwa­ben mit einem druck­vol­len Angriff noch im selben Spiel­drit­tel der Ausgleich gelun­gen, die Steelers rette­ten sich jedoch in die Pause.

Zu Beginn des dritten Abschnitts gerie­ten die Oberschwa­ben zunächst unter Druck. Allzu lange dauer­te die Phase aller­dings nicht und bereits nach zwei Minuten drehten sie den Spieß um. In der 45. Minute hatte Kai Hospelt in halbrech­ter Positi­on den Ausgleich vor Augen, sein Schuss zisch­te aber am rechten Pfosten vorbei. Auch danach ergrif­fen die Towerstars die Initia­ti­ve, Bietig­heim blieb aber durch Konter stets brand­ge­fähr­lich und Olafr Schmidt konnte sich mehrfach auszeichnen.

Ab der zweiten Hälfte des Schluss­drit­tels hatte der offene Schlag­ab­tausch fast schon Playoff Charak­ter. Apropos: Die Schluss­pha­se war an Drama­tik kaum zu überbie­ten. Knapp 70 Sekun­den vor Ende nahmen die Oberschwa­ben den Torhü­ter vom Eis, unter dem Druck des Ravens­bur­ger Power­play leiste­ten sich die Gastge­ber gleich zwei Strafen kurz hintereinander.

Die letzten 28 Sekun­den vor der Schluss­si­re­ne konnten die Towerstars sogar in dreifa­cher Überzahl spielen, doch das Tor war wie verna­gelt und nach einem Schuss von John Henri­on rette­te der Pfosten für Steelers Keeper Brenner. Mit der Schluss­si­re­ne kam es zum Getüm­mel im Bietig­hei­mer Torraum, ob der Puck vor oder hinter der Torli­nie stecken blieb, war auch beim Video­be­weis nicht zu erkennen.

So blieb es letzt­lich beim hauch­dün­nen 2:1 für die Ellen­ta­ler. Die Towerstars hätten sich einen Punkt aber sicher­lich verdient gehabt, die Chancen hierzu waren gegeben. Am Sonntag kommt es um 17 Uhr zum nächs­ten Heimspiel gegen die Heilbron­ner Falken. Die Partie wird selbst­ver­ständ­lich live auf SpradeTV (www.sprade.tv) zu sehen sein, die Übertra­gung beginnt um 16.30 Uhr mit Inter­views, Analy­sen und Eindrü­cken auf das Spiel.