RAVENSBURG — Die Ravens­burg Towerstars haben das Duell der Tabel­len­nach­barn bei den Krefeld Pingui­nen mit 4:2 gewon­nen und sich bis auf einen Punkt auf Platz 3 heran­ge­kämpft. Das Team von Coach Peter Russell überzeug­te vor allem defen­siv und über die gesam­te Spiel­di­stanz mit mannschaft­li­cher Geschlossenheit. 

Für die Towerstars war die Anrei­se zum Spiel beim Tabel­len­nach­barn Krefeld äußerst beschwer­lich. Aufgrund von Unfäl­len und den damit verbun­de­nen Staus rollte der Towerstars Team-Bus erst um 18.30 Uhr am Kabinen­trakt der YAYLA ARENA ein. Die Partie wurde daher nach Abspra­che mit Clubs, DEL2 und Schieds­rich­tern erst um 20 Uhr angepfiffen.

Das beste Rezept, eine beschwer­li­che Busfahrt aus den Beinen zu schüt­teln, ist Bewegung und Tempo. So gingen die Towerstars, die in selber Beset­zung wie am Sonntag gegen Bayreuth antra­ten, die Partie auch an. Effek­tiv im Vorche­cking, konzen­triert in der Defen­si­ve und schnör­kel­los beim Spiel­auf­bau. Wirklich viele eigene Torchan­cen sollten zwar nicht heraus­sprin­gen, das galt aber auch auf der Gegen­sei­te. Auch Towerstars Keeper Jonas Langmann war in den Start­mi­nu­ten nicht ernst­haft geprüft.

Der erste Treffer des Spiels kam nach sechs Minuten auf die Anzei­ge­ta­fel und zur Freude der beiden Fans im Gäste­block auf die Seite der Towerstars. Fabian Dietz hatte aus der Halbdi­stanz die Schei­be aufs Tor gebracht, Charlie Saurault fälsch­te unhalt­bar ab. Nach dem Power­b­reak kamen die Gastge­ber aber deutlich besser ins Spiel und glichen durch Alexan­der Weiß in der 15. Minute prompt aus. Die Towerstars hatten 35 Sekun­den zuvor eine Straf­zeit für einen missglück­ten Spieler­wech­sel kassiert. Doch sie hatten nur 50 Sekun­den später in Person von Nick Latta die passen­de Antwort auf dem Schlä­ger, aus der Halbdi­stanz hämmer­te dieser den Puck in die Maschen. Apropos Schlä­ger: KEV-Torhü­ter Hendrik Hane hatte kurz zuvor sein Arbeits­ge­rät verlo­ren und war damit beim 1:2 Führungs­tref­fer der Towerstars einge­schränkt abwehrfähig.

Beide Teams hatten offen­bar Gefal­len an den blitz­schnel­len Toren gefun­den zu haben, denn bis zum nächs­ten Torju­bel dauer­te es nur 67 Sekun­den. Aller­dings waren hier die Gastge­ber wieder an der Reihe, Zach Magwood traf zum 2:2 Ausgleich. Diesmal war der Puck unglück­lich für Jonas Langmann abgefälscht. Im ersten Spiel­ab­schnitt sollte es das aber noch nicht gewde­sen sein. Einein­halb Minuten vor der Pause kam Oliver Granz kurz nach einem unüber­sicht­li­chen Getüm­mel vor dem Krefel­der Tor aus der Distanz zum Schuss und netzte zur 2:3 Führung für die Towerstars ein.

Im zweiten Spiel­ab­schnitt sollten zwar keine Treffer fallen, das Spiel blieb aber äußerst kurzwei­lig. Zunächst hatten die Towerstars klar die Nase vorne. Nach zwei Minuten schei­ter­te Josh MacDo­nald aus vielver­spre­chen­der Positi­on, in der 6. Minute schei­ter­te Robbie Czarnik an Hane. Ab der 30. Minute rissen dann aller­dings die Gastge­ber das Spiel an sich. Kurz nachdem Nikita Shats­ky frei am rechten Pfosten über den Puck gesäbelt hatte, musste Jonas Langmann bei einem 2 gegen 1 Konter retten. Hier blieb das Spiel­ge­rät haarscharf vor der Linie unter den Schonern stecken.

Mehr und mehr konnten sich die Towerstars aber aus der Krefel­der Umklam­me­rung lösen und waren fortan dem nächs­ten Treffer näher als der Gegner. Robbie Czarnik brach­te in der 36. Minute den Puck aber genau­so wenig am Pingui­ne-Torhü­ter vorbei, wie der frei vor dem Tor nachset­zen­de Max Hadra­schek 91 Sekun­den vor der zweiten Pause.

Das Schluss­drit­tel war dann von heißem Kampf auf beiden Seiten geprägt, Krefeld hatte in den Anfangs­mi­nu­ten die deutlich druck­vol­le­re Phase und Jonas Langmann hatte mehrfach die Chance, sich auszu­zeich­nen. Immer wieder gelan­gen den Ravens­bur­ger Cracks aber Gegen­an­grif­fe, so wie Robbie Czarnik in der 48. Minute. Er setzte sich zwar entschlos­sen vor dem Tor durch, sein Schuss prall­te aller­dings vom rechten Pfosten zurück ins Spiel.

Das Spiel­ge­sche­hen danach war weitge­hend ausge­gli­chen, mit aufop­fe­rungs­vol­lem Kampf versuch­ten die Towerstars schon an der eigenen blauen Linie, sich dem stärker werden­den Druck der Pingui­ne zu entle­di­gen. Bis auf wenige Ausnah­men, in denen sich die Gastge­ber doch vor das Ravens­bur­ger Tor kombi­nie­ren konnten und Jonas Langmann gefragt war, klapp­te dies gut. So spiel­te auch die Zeit für die Towerstars, Krefeld kam erst in der Schluss­mi­nu­te dazu, den Torhü­ter zuguns­ten eines sechs­ten Feldspie­lers zu ziehen. Doch auch dann waren die Oberschwa­ben in den Zweikämp­fen den entschei­den­den Tick entschlos­se­ner. 41 Sekun­den vor Ende der regulä­ren Spiel­zeit kam Josh MacDo­nald in der eigenen Zone an den Puck und schlenz­te diesen präzi­se zur Entschei­dung ins verwais­te Tor der Hausherren.

„Wir haben trotz der langen Anfahrt schon im Start­ab­schnitt ein gutes Spiel gezeigt und in den entschei­den­den Phasen immer hart gekämpft. Ich bin sehr zufrie­den heute und stolz auf die Jungs“, fasste Towerstars Coach Peter Russell das Spiel zusammen.