RAVENSBURG/BAD NAUHEIM — Die Ravens­burg Towerstars haben sich beim Verfol­ger Bad Nauheim drei ganz wichti­ge Auswärts­punk­te gesichert. Sie siegten mit 4:2, nachdem sie nach dem zweiten Abschnitt noch mit 0:2 zurück gelegen waren.

Wie schon am Wochen­en­de zuvor liefen die beiden jungen Stürmer Marvin Drothen und Tim Gorgen­län­der für den Oberli­ga-Koope­ra­ti­ons­part­ner Memmin­gen auf, im Towerstars Team gab es keine Verän­de­run­gen. Fast schon tradi­tio­nell für alle Gastteams im Colonel-Knight-Stadi­on ist die Vorga­be, die ersten Spiel­mi­nu­ten schad­los zu überste­hen. Das gelang den Towerstars dank konzen­trier­ter Defen­si­ve auch gut. Erste nennens­wer­te Torsze­ne des Spiels war ein Solo über halblinks von Tim Coffman in der 5. Minute, mit der Rückhand war aller­dings zu wenig Druck auf dem Schlä­ger, um Towerstars Keeper Jonas Langmann in Bedräng­nis zu bringen.

Die gute Möglich­keit, das Spiel an sich zu reißen, bekamen die Oberschwa­ben nach sechs Minuten, als ein Klärungs­ver­such von Huba Sekesi über die Glasum­ran­dung segel­te und es dafür zwei Straf­mi­nu­ten setzte. Die Gastge­ber standen in der eigenen Zone aller­dings genau­so effek­tiv, wie zwei Minuten später die Towerstars. Robbie Czarnik musste da wegen Beinstel­lens auf die Straf­bank. Danach hatten beide Teams minuten­lan­ge Druck­pha­sen, Treffer blieben bis zur ersten Pause aller­dings aus.

Auch im zweiten Spiel­drit­tel sahen die Zuschau­er ein schnel­les Spiel, in dem die Towerstars in den ersten Wechseln viel Druck machten. Es fehlten aller­dings die finalen Anspiel­sta­tio­nen im Slot, was dennoch auf das Tor kam, war Beute von ECBN-Torhü­ter Felix Bick. In der 27. Minute war dessen Gegen­über Jonas Langmann wieder stärker gefragt, als Robin Drothen eine Straf­zeit absit­zen musste. Die zwei Minuten waren gerade abgelau­fen, als Micha­el Bartu­li in Richtung Ravens­bur­ger Tor ziehen konnte und der Handge­lenk­schuss von einem Ravens­bur­ger Schlä­ger noch leicht abgefälscht zum 1:0 im rechten Kreuz­eck einschlug.

Die Towerstars waren auch in den Folge­mi­nu­ten in Bedräng­nis, sie fanden aber wieder den Rhyth­mus und kamen zu vielver­spre­chen­den Einschuss­mög­lich­kei­ten durch Sam Herr und Fabian Dietz. Der Ausgleich lag förmlich in der Luft, da leiste­te sich das Team von Coach Peter Russell in der 37. Minute aller­dings eine zu träge Abstim­mung in der eigenen Zone. Mick Köhler hatte im Slot alle Zeit der Welt, seinen Schuss platziert zum 2:0 im linken Eck unterzubringen.

Es war klar, dass die Oberschwa­ben im Schluss­ab­schnitt das Tempo nochmals forcie­ren und auf einen baldi­gen Anschluss­tref­fer drängen mussten. Mit gutem Vorche­cking setzten sie den Gegner prompt verstärkt unter Druck und so mancher Aufbau­pass der Roten Teufel münde­te im Icing. So auch in der 43. Minute, als die Towerstars ein Bully in der gegne­ri­schen Zone für sich entschei­den konnten und der Puck anschlie­ßend zu Daniel Schwei­ger an die blaue Linie kam. Dessen Distanz­schuss fand dann den Weg durch den regen Verkehr vor der dem Bad Nauhei­mer zum 2:1 Anschluss­tref­fer ins Netz.

Jetzt waren die Towerstars so richtig in Fahrt und sie drück­ten vehement auf den Ausgleich. Kurz nachdem Josh MacDo­nald noch bei einem 2 gegen 1 Break geschei­tert war, eröff­ne­te sich hierzu in numeri­scher Überzahl in der 47. Minute die nächs­te Möglich­keit. 58 Sekun­den lief das Power­play durch die Bad Nauhei­mer Zone, dann traf Julian Eichin­ger von der blauen Linie zum 2:2. Alle Uhren waren wieder auf null gestellt, aber die Towerstars wollten mehr. Knapp drei Minuten nach dem zweiten Treffer kombi­nier­te sich die zweite Sturm­rei­he in Richtung Bad Nauhei­mer Tor, Max Hadra­schek drück­te die Schei­be dann aus kurzer Distanz knochen­tro­cken zur 2:3 Führung an Felix Bick vorbei.

Noch waren aber neunein­halb Minuten zu spielen und die hart erkämpf­te Führung geriet zwei Minuten später wieder in Gefahr. Vincent Hessler kassier­te eine Straf­zeit wegen Beinstel­lens und die Kurstäd­ter ließen die Schei­be druck­voll durch die Ravens­bur­ger Zone laufen. Mit beherz­tem Kampf und konzen­trier­ter Abstim­mung nahmen die Towerstars die zwei Minuten jedoch schad­los von der Uhr. Deutlich wurde danach, dass die Oberschwa­ben mehr Kraft­re­ser­ven hatten und sie die Gastge­ber mehr und mehr auch zermürbten.

Zwei Minuten vor Ende der regulä­ren Spiel­zeit nahm ECBN-Trainer Harry Lange eine Auszeit und ließ den Torhü­ter für einen sechs­ten Feldspie­ler gleich draußen. Sieben Sekun­den nach dem Anspiel­bul­ly in der Ravens­bur­ger Zone war der Deckel auf den Sieg dann drauf. Den Gastge­bern unter­lief an der blauen Linie ein Puckver­lust, Sam Herr gewann anschlie­ßend ein Laufdu­ell gegen zwei Gegen­spie­ler und konnte den Puck letzt­lich unbedrängt zum 2:4 ins leere Tor schieben.

„Wir waren im ersten Drittel etwas müde unter­wegs, haben es Bad Nauheim an diesem Abend aber insge­samt sehr schwer gemacht“, sagte Towerstars Coach Peter Russell nach dem Spiel. „Im Schluss­ab­schnitt haben wir viel Charak­ter gezeigt. Es gibt nicht wenige Teams, die in dieser heißen Atmosphä­re nach einem solchen Rückstand womög­lich einge­bro­chen wären“, lobte Peter Russell sein Team.

Am Sonntag haben die Towerstars beim Heimspiel gegen die Eisbä­ren Regens­burg die gute Gelegen­heit, die nächs­ten Punkte nachzu­le­gen. Es wartet aller­dings eine schwe­re Aufga­be, denn die Domstäd­ter boten in ihrem Heimspiel gegen den Tabel­len­füh­rer Kassel einen starken Kampf und unter­la­gen knapp mit 4:5. Tickets gibt es im Vorver­kauf im Fanshop in der Markt­stra­ße 20, allen VVK-Stellen von Reser­vix, online im Ticket-Webshop über https://towerstars.reservix.de/ sowie an der Abendkasse.