RAVENSBURG — Die Ravens­burg Towerstars mussten im ersten Aufein­an­der­tref­fen im DEL2 Finale den Löwen Frank­furt den ersten Sieg überlas­sen. Ausschlag­ge­bend für eine letzt­lich deutli­che Nieder­la­ge war ein Doppel­schlag inner­halb von 55 Sekun­den in der Schluss­pha­se des ersten Spieldrittels.

Beide Mannschaf­ten, die Fans in der mit 6770 Zuschau­ern gefüll­ten Frank­fur­ter Eissport­hal­le sowie die Zuschau­er am SpradeTV-Livestream mussten sich bis zum Auftakt der Final­se­rie deutlich länger gedul­den, als vorge­se­hen. Aufgrund eines Problems in einem Luftschacht der Frank­fur­ter Eissport­hal­le konnte die Partie anstatt um 19.30 Uhr erst um 20.50 Uhr begin­nen. Die Towerstars hatten in ihrer Aufstel­lung eine kleine Verän­de­rung im Vergleich zu den neun Playoff Spielen zuvor. Als siebter Vertei­di­ger kam der Ingol­städ­ter Förder­li­zenz­spie­ler Simon Gnyp ins Team. Da nur 21 Spieler auf dem Spiel­be­richts­bo­gen stehen durften, pausier­te Stürmer Martin Hlozek.

Die erste Möglich­keit des Spiels war den Towerstars vorbe­hal­ten. Julian Eichin­ger setzte nach 85 Sekun­den mit einem Pass an die gegne­ri­sche blaue Linie Sam Herr in Szene, der Ravens­bur­ger Goldhelm schei­ter­te aus halbrech­ter Positi­on aller­dings an Löwen-Torhü­ter Jake Hilde­brand. Kurz danach unter­strich auf der Gegen­sei­te Adam Mitchell mit einem Handge­lenk­schuss die selb

stbewuss­te Start­pha­se beider Teams. Jonas Langmann im Ravens­bur­ger Gehäu­se lenkte den Puck aber über das linke Kreuz­eck. Insge­samt ging die Partie abwechs­lungs­reich hin und her, in den ersten fünf bis sieben Minuten durfte man den Towerstars durch­aus leich­te Vortei­le zuschrei­ben. Vor allem dann, wenn sie schnell durch die neutra­le Zone spielen konnten, entwi­ckel­ten sich durch­aus gefähr­li­che Szenen. 9 Minuten waren gespielt, als Louis Latta an der gegne­ri­schen blauen Linie durch­brach. Bevor er sich den Puck zum Abschluss zurecht­le­gen konnte, wurde er gehakt. Die fälli­ge Straf­zeit gegen Frank­furt blieb leider ungenutzt, die Gastge­ber standen in der eigenen Zone zu effektiv.

Bis in die Schluss­pha­se hinein war die Partie vollkom­men ausge­gli­chen, dann aber setzte es für die Oberschwa­ben einen herben Dämpfer. Knapp drei Minuten vor der ersten Pause formier­te sich die Abstim­mung im eigenen Drittel zu spät, Kevin Maginot kam unbedrängt zum Schuss und setzte den Puck zum 1:0 in die Maschen. Angepeitscht vom Heimpu­bli­kum legten die Löwen sofort nach und nur 55 Sekun­den nach dem ersten Gegen­tref­fer mussten die Oberschwa­ben das 2:0 schlu­cken. Wieder war es Maginot, der diesmal von der anderen Seite aus der Halbdi­stanz ins lange Eck traf.

Auch in den Mittel­ab­schnitt starte­ten die Oberschwa­ben durch­aus mit Zug zum Tor, Louis Latta wurde im Slot freige­spielt, aus zentra­ler Positi­on war Jake Hilde­brand aller­dings nicht zu überwin­den. Auf der Gegen­sei­te kam kurz danach Dylan Wruck zu einer hochka­rä­ti­gen Chance, ansons­ten schien das Team von Coach Peter Russell den Rückstand verdaut zu haben. Zumin­dest bis zur 27. Minute, denn nachdem beide Mannschaf­ten nach einer Range­lei jeweils einen Spieler auf die Straf­bank entsen­den mussten, setzte es gegen Denis Pfaffen­gut die nächs­te Strafe. Rund eine Minute wehrten sich die Towerstars erfolg­reich gegen das Frank­fur­ter Power­play, dann aber schlug der von Davis Vanda­ne abgefeu­er­te Puck zum 3:0 im Ravens­bur­ger Tor ein.

Jetzt war das erste Final-Duell vollends in Richtung der Gastge­ber gekippt, zumal Rylan Schwartz in der 34. Minute auch noch das 4:0 folgen ließ. Der Frank­fur­ter Topstür­mer hatte das Tor umkurvt und schoss Jonas Langmann dann aus spitzem Winkel an die Innen­sei­te der Schoner. Ärger­lich aus Ravens­bur­ger Sicht: Zunächst David Zucker, als auch Charlie Sarault, der ein 2 gegen 1 Break nicht an Hilde­brand vorbei­brach­te, hätten zuvor durch­aus verkür­zen können. So ging es mit einem 4‑Tore-Rückstand in die zweite Pause.

Etwaige Hoffnungs­schim­mer auf eine Wende im Spiel verpuff­ten im Schluss­ab­schnitt spätes­tens nach vierein­halb Minuten. Constan­tin Vogt fiel ein von der Querlat­te nach vorne abgeprall­ter Puck direkt vor die Füße, das 5:0. Damit war die sprich­wört­li­che Messe gelesen. Das ohnehin gut gelaun­te Frank­fur­ter Publi­kum durfte in der 51. Minute noch das 6:0 bejubeln, als Louis Latta wegen Stock­schlags auf der Straf­bank saß. Für den ernüch­tern­den Endstand zum 7:0 sorgte in der 54. Minute Yannick Wenzel.

„Leider haben wir uns für eine solch schlech­te Leistung den falsches­ten Zeitpunkt heraus­ge­sucht“, sagte ein enttäusch­ter Towerstars Coach Peter Russell, der von seinen Schütz­lin­gen für das nächs­te Spiel deutlich mehr Engage­ment einfor­dert. „Wir haben schlecht vertei­digt und vor dem gegne­ri­schen Tor viel zu wenig Verkehr erzeugt“, ergänz­te er.

Das erste Duell dieser Final­se­rie ging überdeut­lich an die Löwen Frank­furt, doch es war „nur“ der erste von vier erfor­der­li­chen Siegen. Bereits am Oster­mon­tag winkt den Towerstars die Möglich­keit, auf eigenem Eis den Serien­aus­gleich zu machen. Spiel­be­ginn in der Ravens­bur­ger CHG Arena ist um 20 Uhr, zum jetzi­gen Stand gibt es noch Tickets an der Abendkasse.