BAYREUTH/RAVENSBURG — Die Ravens­burg Towerstars sind mit einem Auswärts­sieg ins Wochen­en­de gestar­tet. Beim 4:3 n.V. in Bayreuth mussten sie aller­dings einen 0:2 und 2:3 Rückstand egali­sie­ren, ehe Sam Herr mit einem Foul-Penal­ty in der Verlän­ge­rung für den Zusatz­punkt sorgte.

Das Team von Coach Tim Kehler konnte mit vier komplet­ten Sturm­rei­hen und sechs Vertei­di­gern nach Bayreuth reisen. Nicht mit dabei war der angeschla­ge­ne Florin Kette­rer, Robin Drothen war an diesem Abend beim Oberli­ga-Koope­ra­ti­ons­part­ner Memmin­gen im Einsatz. Sein Bruder Marvin pausier­te an diesem Abend.

Es überrasch­te freilich nicht, dass die Gastge­ber im ersten Spiel mit ihrem neuen und in Ravens­burg bestens bekann­ten Trainer Rich Cherno­maz druck­voll ins Spiel starte­ten. Die Tigers check­ten früh vor und schal­te­ten schnell auf Angriff um. Zur ersten Möglich­keit kam das Tabel­len­schluss­licht in der 2. Minute, als Chris­ti­an Kretsch­mann den Puck knapp am rechten Pfosten vorbei­setz­te. Auf der Gegen­sei­te kamen die Towerstars erst nach rund vierein­halb Minuten zu ihrer ersten nennens­wer­ten Torchan­ce. Sam Herr wurde beim Abschluss aller­dings entschei­dend gestört.

Insge­samt hatten die Gastge­ber vor nur 1115 Zuschau­ern deutlich mehr vom Spiel und nach achtein­halb Minuten machte sich das auch im Spiel­stand bemerk­bar. Nach einem fatalen Puckver­lust in der eigenen Zone kam Tigers Topscorer Ville Järve­läi­nen zum Pass in den Slot, Branden Gracel drück­te die Schei­be dann aus kurzer Distanz zum 1:0 für Bayreuth über die Linie.

Der Gegen­tref­fer wirkte auf die Towerstars wie ein Weckruf, denn danach lief das Spiel der Ravens­bur­ger Cracks etwas besser. Vielver­spre­chen­de Möglich­kei­ten eröff­ne­ten sich in der 13. Minute in numeri­scher Überzahl, doch vor dem Tor fehlte die letzte Konse­quenz. In der Schluss­pha­se des ersten Abschnitts drehten sich aufgrund einer Straf­zeit gegen Fabian Dietz dann die Verhält­nis­se, aller­dings konnte auch Bayreuth das Power­play nicht nutzen.

Zu Beginn des zweiten Spiel­ab­schnitts kamen die Oberschwa­ben sprit­zi­ger aus der Kabine, aller­dings war der Weg in Richtung gegne­ri­sches Tor oftmals auch von unprä­zi­sen Pässen geprägt. Zumin­dest defen­siv leiste­ten sich die Towerstars weniger Fehler als noch in Abschnitt 1. Wie so oft in zähen Spiel­ver­läu­fen sorgen Straf­zei­ten für Wende­punk­te, das bekamen die Towerstars in der 35. Minute zu spüren. Inner­halb von 22 Sekun­den öffne­te sich zunächst für Sam Herr, dann für Tim Sezems­ky die Tür zur Straf­bank und die doppel­te Überzahl wussten die Hausher­ren zu nutzen. Mit einem verdeck­ten Schlag­schuss aus der Halbdi­stanz traf Ville Järve­läi­nen zum 2:0. Mit diesem aus Ravens­bur­ger Sicht wenig erquick­li­chen Zwischen­stand ging es in die zweite Drittelpause.

Von auf beiden Seiten verkrampft aufge­bau­ten Angrif­fen und zahlrei­chen Icings geprägt, starte­te das Spiel in den dritten Spiel­ab­schnitt. Zur Schlüs­sel­sze­ne des Spiels sollte es dann nach sieben Minuten kommen. Bayreuth leiste­te sich einen Wechsel­feh­ler und bekam eine Straf­zeit aufge­brummt, das fälli­ge Power­play münzte Fabian Dietz im Nachschuss zum 2:1 Anschluss­tref­fer um. Nur einein­halb Minuten später zappel­te der Puck zum 2:2 Ausgleich im Netz der Hausher­ren. Charlie Sarault zog aus spitzem Winkel aus der Drehung ab und der Puck schlug neben dem überrasch­ten Olafr Schmidt zum viel umjubel­ten 2:2 Ausgleich im rechten Kreuz­eck ein – die Uhren waren wieder auf null gestellt.

Die Tigers wirken auch danach deutlich angeschla­gen, zumal Stamm­tor­hü­ter Olafr Schmidt verletzt vom Eis musste und fortan vom kalten Backup Lukas Stein­hau­er vertre­ten wurde. Wenige Minuten nach dem Ausgleich lag die Schei­be in einer unüber­sicht­li­chen Situa­ti­on so dicht auf der Bayreu­ther Torli­nie, dass die Unpar­tei­ischen zur Klärung den Video­be­weis konsul­tier­ten. Das Spiel­ge­rät hatte die Torli­nie aller­dings nicht überschritten.

Sicher­lich hatten die Towerstars im Schluss­ab­schnitt deutlich mehr Spiel­an­tei­le, wenn die Tigers sich jedoch in Richtung Ravens­bur­ger Tor spielen konnten, wurde es brand­ge­fähr­lich. So auch in der 58. Minute. Ein Distanz­schuss von Eric Stephan prall­te von der Glasum­ran­dung hinter dem Tor direkt vor die Füße von Travis Ewanyk, der Jonas Langmann beim 3:2 keine Chance ließ. Hatten die Towerstars das Spiel etwa zum zweiten Mal aus der Hand gegeben? Die Frage beant­wor­te­te Fabian Dietz 27 Sekun­den nach dem Anspiel­bul­ly. Er schal­te­te vor dem gegne­ri­schen Tor schnel­ler als zwei Gegen­spie­ler und glich das Spiel wieder aus.

In den letzten zwei Minuten der regulä­ren Spiel­zeit passier­te dann nichts mehr, es ging also in die Verlän­ge­rung. Diese dauer­te aller­dings nur sieben Sekun­den. Schon mit dem ersten Angriff brach Towerstars Kapitän Sam Herr in Richtung Bayreu­ther Tor durch, wurde von Travis Ewanyk beim Abschluss aller­dings entschei­dend gehakt. Die Unpar­tei­ischen entschie­den umgehend auf Penal­ty, den Sam Herr anschlie­ßend abgezockt zum 3:4 Siegtref­fer durch die Beine von Lukas Stein­hau­er schob.

„Das war heute sicher­lich keine hohe Eisho­ckey-Kunst. Aber zumin­dest bin ich mit dem Kampf und der Moral der Jungs zufrie­den. Ich denke, dass wir den Sieg alles in allem schon auch verdient haben“, resümier­te Towerstars Coach Tim Kehler.

Am Sonntag um 18.30 Uhr kommt es in der CHG Arena zum Duell gegen den EV Lands­hut, dieser verlor am Freitag­abend sein Heimspiel gegen Bad Nauheim überra­schend deutlich mit 3:7 und wird dementspre­chend darauf drängen, den seit gerau­mer Zeit anhal­ten­den Abwärts­trend zu stoppen. Tickets gibt es im Fanshop in der Markt­stra­ße 20, allen VVK-Partnern von Reser­vix, online im Ticket-Webshop *) sowie an der Abendkasse *).

*) Es fallen zusätz­li­che Service-Gebüh­ren an.

LINK-TIPP: Alle Highlights und Tore sowie die Trainer-State­ments nach dem Spiel

Am Sonntag treffen die Towerstars auf eigenem Eis dann auf den EV Landshut