KRESSBRONN — Das Stadt­werk am See erschließt bislang unter­ver­sorg­te Berei­che – sogenann­te „weiße Flecken“ – in Kress­bronn flächen­de­ckend. Inner­halb der nächs­ten zwölf Monate kommen rund 130 Glasfa­ser­an­schlüs­se hinzu. Finan­ziert wird das Breit­band-Förder­pro­jekt zu 90 Prozent von Bund und Land.

Start­schuss für das turbo­schnel­le Inter­net in Kress­bronn: Das Stadt­werk am See bringt gemein­sam mit der Gemein­de, dem kommu­na­len Pakt zum Netzaus­bau (Komm.Pakt.Net) und dem beauf­trag­ten Netzbe­trei­ber TeleDa­ta gigabit­fä­hi­ges Inter­net in die Seege­mein­de. Etwa 130 unter­ver­sorg­te Anschlüs­se, sogenann­te „weiße Flecken“ bei denen bislang weniger als 30 Megabit pro Sekun­de an Surfge­schwin­dig­keit ankom­men, sollen endlich von schnel­lem Inter­net profi­tie­ren. Nach dem Glasfa­ser­aus­bau sind dort bis zu 1.000 Megabit pro Sekun­de möglich. Die Kosten des Glasfa­ser­aus­baus in Kress­bronn belau­fen sich auf ca. 5,4 Millio­nen Euro. 90 Prozent der Kosten sind durch Förder­töp­fe von Bund (50 Prozent) und Land (40 Prozent) finan­ziert. Die Gemein­de stemmt die restli­chen 10 Prozent.

Kress­bronns Bürger­meis­ter Daniel Enzen­sper­ger kennt die Bedeu­tung des Themas Breit­band­aus­bau und sieht ihn „als maßgeb­li­chen Faktor für einen guten Wirtschafts­stand­ort.“ Darüber hinaus punktet für Enzen­sper­ger aber vor allem ein Argument beim Breit­band­aus­bau: „Dass die Bürge­rin­nen und Bürger, die in den Teilor­ten wohnen, nicht verges­sen werden. Auch sie sollen Anschluss an das Glasfa­ser­netz haben – genau wie dieje­ni­gen, die im Kernort leben“.

Patrick Loewert, Regio­nal­be­ra­ter beim Projekt­trä­ger, sieht schnel­les Inter­net ebenfalls als „Grund­la­ge für eine funktio­nie­ren­de, nachhal­ti­ge und zukunfts­fä­hi­ge Gesell­schaft“ und gratu­liert der Gemein­de Kress­bronn daher für ihren Mut und das Engage­ment im Bereich Bereit­band­aus­bau. Wenn – wie bisher – alles nach Plan klappt, soll das „weiße Flecken“-Programm bereits im Winter 2023 abgeschlos­sen sein. Mark Kreuscher, Bereichs­lei­ter Netze beim Stadt­werk am See, ist zuver­sicht­lich, nicht nur im stram­men Zeit- sondern auch im Budget­plan bleiben zu können: „Wir haben uns aus gutem Grund in der Ausschrei­bung durch­ge­setzt und haben sowohl von Seiten des Stadt­werks, als auch mit der Tiefbau­fir­ma Abao ein schlag­kräf­ti­ges Team im Einsatz. Die Fertig­stel­lung des ‚weiße Flecken‘-Ausbaus inner­halb von zwölf Monaten ist sport­lich – aber durch­aus machbar.“

Auch der Inter­net­pro­vi­der TeleDa­ta ist in Kress­bronn wieder mit von der Partie und wird das schlüs­sel­fer­ti­ge Netz überneh­men. „Wir sind hier in Kress­bronn kein unbeschrie­be­nes Blatt und freuen uns daher sehr, erneut eine Ausschrei­bung gewon­nen zu haben“, erklärt Stephan Linz, techni­scher Geschäfts­füh­rer der TeleDa­ta. Bereits 2011 habe sich der regio­na­le Inter­net­pro­vi­der bei einer inter­kom­mu­na­len Ausschrei­bung der Gemein­den Tettnang, Langenar­gen und Kress­bronn durch­ge­setzt. „Mittler­wei­le haben wir Glasfa­ser sogar bis in den Boots­steg des Kress­bron­ner Hafens verlegt. Ein absolu­tes Erfolgs­pro­jekt, das wir so nun auch in anderen Häfen umset­zen.“ Die Zusam­men­ar­beit sei also bereits erprobt und habe sich als stets „unkom­pli­ziert und partner­schaft­lich“ erwiesen.

Für die Erschlie­ßung der rund 130 Anschluss­punk­te sind 49 Kilome­ter Leerroh­re notwen­dig. Nach dem Ausbau der „weißen Flecken“ sollen die „grauen Flecken“ schon nächs­tes Jahr folgen. Das sind jene Anschluss­punk­te, bei denen derzeit zwischen 30 und 100 Megabit pro Sekun­de möglich sind.