WANGEN — Die Stadt Wangen plant, in Kürze weiter Unter­künf­te für Geflüch­te­te zu bauen und in enger Abspra­che mit dem Landkreis Ravens­burg zu nutzen. „Ich danke dem Landkreis für die gute ausge­wo­ge­ne Partner­schaft bei der Lösung dieser Themen“, sagt Oberbür­ger­meis­ter Micha­el Lang. 

Hinter­grund für die Planun­gen sind Progno­sen für das Jahr 2023, die davon ausge­hen, dass Wangen rund 300 Perso­nen zugeteilt bekom­men wird. Dies sind sowohl Menschen aus der Ukrai­ne wie auch Geflüch­te­te nach dem Flücht­lings­auf­nah­me­ge­setz (FlüAG). Dazu gehören beispiels­wei­se Flücht­lin­ge aus Syrien und Afgha­ni­stan. Von dort kommen derzeit wieder viele Menschen. Ziel der Stadt ist es zudem, die Stadt­hal­le ab Juni wieder für schuli­sche und kultu­rel­le Veran­stal­tun­gen freizu­be­kom­men. Dort leben derzeit 72 Perso­nen aus der Ukrai­ne. „Das bedeu­tet: Wir brauchen 372 zusätz­li­che Plätze“, sagt OB Micha­el Lang. Die Vorbe­rei­tun­gen und Planun­gen dafür laufen bereits.

Insge­samt rund 200 Plätze ergeben sich im alten Spital­ge­bäu­de in der Altstadt, im Herzmann­ser Weg, in der Zeppe­lin­stra­ße und am Südring. Weil 50 Perso­nen aus der Ukrai­ne und nach dem FlÜAG bis Ende April von der Stadt in die Anschluss­un­ter­brin­gung übernom­men werden, kann der Landkreis in diesem Zeitraum die gleiche Anzahl an Perso­nen neu in ihren Gebäu­den unterbringen. 

Das vom Landkreis erwor­be­ne Holzmo­dul­ge­bäu­de, das zuvor in Sattel­bach bei Horgen­zell stand, in der Carl-Hirnbein-Straße für die Belegung durch 34 Perso­nen vorbe­rei­tet. Es ist für Famili­en vorge­se­hen, für die die Stadt unter­brin­gungs­pflich­tig ist. Im alten Spital­ge­bäu­de werden aktuell bis zu 43 Zimmer ertüch­tigt. Dorthin sollen die Menschen aus der Stadt­hal­le umzie­hen. Die Corona-Quaran­tä­ne-Stati­on in der Zeppe­lin­stra­ße wird aufge­löst und die freiwer­den­den Plätze wieder regulär belegt. 

In Summe müssen dennoch 180 Plätze in neuen Gebäu­den geschaf­fen werden. Gerade begon­nen hat der Bau eines Gebäu­des am Südring beim Wertstoff­hof. Dort werden 54 Perso­nen durch den Landkreis Ravens­burg unter­ge­bracht. Darüber hinaus überle­gen die Stadt und der Landkreis gemein­sam, neben dem Kinder­fest­haus am Gehren­berg ein Gebäu­de zu erstel­len — ebenfalls für 54 Perso­nen. Auf einem weite­ren, der Stadt gehören­den Grund­stück neben dem großen Waldner-Parkplatz auf der Haid in der Hans-Kulle-Straße ist ein dreistö­cki­ges Gebäu­de in Holzmo­dul­bau­wei­se mit 72 Plätzen geplant. Auch dort möchte der Landkreis Geflüch­te­te unterbringen. 

Die Stadt weiß sich sehr gut unter­stützt bei den Fragen der Flücht­lings­be­treu­ung durch viele Ehren­amt­li­che. „Allen, die sich in diesem Bereich engagie­ren und für die Menschen Ansprech­part­ner und Unter­stüt­zer sind, danke ich ganz herzlich. Sie sind das freund­li­che Gesicht dieser Stadt“, sagt OB Micha­el Lang.