FRIEDRICHSHAFEN — Der VfB Fried­richs­ha­fen bleibt auch im elften Spiel in Folge ohne Punkt­ver­lust in der 1. Volley­ball Bundes­li­ga. Die Häfler besieg­ten am Donners­tag­abend die Volley­ball Bisons Bühl mit 3:0 (25:23, 25:23, 25:20) und Cheftrai­ner Micha­el Warm konnte einige Stamm­kräf­te schonen. Wie im Hinspiel in Fried­richs­ha­fen gestal­te­ten die Bühler die ersten beiden Sätze lange eng. Nur im dritten Satz konnten Linus Weber und Co ihre Dominanz besser ausspielen.

Der Start in das Spiel gegen die Volley­ball Bisons Bühl war ein bisschen wie die Frisur der meisten Häfler Spieler nach Wochen des Lockdowns: ein wenig zerzaust. Die von Cheftrai­ner Micha­el Warm neu ins Spiel gebrach­ten Arno Van de Velde (1:1) und Rares Balean (4:5) punkte­ten zwar, ansons­ten hatten die Häfler aller­dings ein paar Abstim­mungs­schwie­rig­kei­ten, wie bei Baleans verpass­tem Hinter­feld­an­griff (9:11). Der Tabel­len­füh­rer lief lange Zeit einem Rückstand hinter­her (14:15, 17:19) und Warm musste sich etwas einfal­len lassen.

Joe Worsley und Lukas Maase kamen für Linus Weber und Dejan Vincic, nachdem Nehemi­ah Mote sich gegen Alpar Szabo zum 19:19 Ausgleich geblockt hatte. Und der Schach­zug sollte gelin­gen. Maase sorgte nach Zuspiel von Worsley für die erste Führung (23:22), weil jetzt auch die Feldab­wehr funktio­nier­te. Van de Velde setzte nach einem starken Aufschlag von Nicolas Marechal noch einen oben drauf (24:22). Der Franzo­se war es dann auch, der der zweiten Satzball nutzte. Mit Übersicht verwan­del­te er das Zuspiel des zurück­ge­kehr­ten Vincic zum 25:23.

Bühl machte das bis hierhin ordent­lich, auch oder vielleicht trotz­dem sie ohne etatmä­ßi­gen Zuspie­ler, Diago­nal­an­g­rei­fer und Außen­an­grei­fer aufs Feld mussten. Tim Stöhr, ein ehema­li­ger Volley Young­Star war einer, der in die Bresche sprin­gen musste und machte seine Sache gut. Gegen Webers Block zum 3:2 für den VfB war aber auch er macht­los. Simon Gallas musste sich ebenfalls dem Block von Nehemi­ah Mote und Linus Weber fügen (5:4, 9:6). Fried­richs­ha­fen hatte jetzt die Kontrol­le (11:8, 19:17) — eigent­lich. Denn plötz­lich waren bei Bühl Stamm­zu­spie­ler Stefan Thiel und der Touch im Block zurück. Schnur­stracks kämpf­ten sich die Bisons zurück ins Spiel (21:21). Der Mann, der bislang mehr MVP-Medail­len gesam­melt hatte als alle anderen sprach schließ­lich ein Macht­wort. Mit viel Kraft im rechten Arm klopf­te Linus Weber den ersten Satzball ins Bühler Feld (25:23).

Zum Start in Durch­gang drei liefer­ten sich Alpar Szabo und Nehemi­ah Mote ein kleines Mittel­blo­cker­du­ell. Mote gewann und sorgte für die 6:4 Führung. Nach einem starken Aufschlag von Balean fisch­te Marechal dann auch noch Krontha­ler weg (8:5) und schließ­lich klapp­te auch der Hinter­feld­an­griff mit Balean (11:6). Warm gab Marechal eine Pause und setzte auf den fast halb so alten Ben-Simon Bonin über Außen. Linus Weber streu­te noch ein Ass ein (18:11), bevor auch er und Vincic ihre Pause bekamen. Bonin trug sich mit einem Block auf dem Spiel­be­richts­bo­gen ein (20:13). Den nächs­ten Zähler schrieb sich dann Maase gut (21:15). Mit Avery Aylsworth kam noch ein frischer Mann aufs Feld, der den Match­ball von Alpar Szabo clever ins Aus guckte. Mit 25:20 sicher­ten sich die Häfler auch Satz drei und damit die volle Punktzahl.

„Es war das erwar­tet enge Spiel“, fühlte sich Micha­el Warm nach dem Spiel in seiner Progno­se bestä­tigt. „Bühl hat schnell gespielt und das wirklich gut gemacht. Ich bin aber auch mit meiner Mannschaft zufrie­den. Wir haben die drei wichti­gen Punkte geholt und die Tabel­len­füh­rung vertei­digt. Dazu konnten wir ein paar Spieler für die kommen­den Aufga­ben schonen.”