Friedrichshafen — Der VfB Friedrichshafen hat sich seinen ersten dreifachen Punktgewinn in der Fußball-Verbandsliga gesichert. Am 2. Spieltag setzten sich die Liganeulinge im heimischen Zeppelin-Stadion mit 2:1 gegen Türkspor Neu-Ulm durch. Die letzten 15 Minuten plus Nachspielzeit hatte der Aufsteiger allerdings in Unterzahl überstehen müssen, bis der Sieg feststand.
Nachdem Nicolai Weissenbacher von einem Gegenspieler per Tackling unsanft gebremst wurde, ließ sich der Häfler Abwehrspieler auf Höhe der Mittellinie beim Ausweichversuch zu einem Tritt hinreißen. Der Unparteiische fackelte nicht lange und zückte glatt Rot. Während Weissenbacher im Dauerregen vor sich hinfluchend in Richtung Kabine stapfte, wechselte VfB-Spielertrainer Daniel Di Leo in die Verteidigung. Es galt, den knappen 2:1‑Vorsprung irgendwie über die Zeit zu bringen.
Dabei hätten die Gastgeber zu diesem Zeitpunkt schon deutlicher führen müssen, weil man sich auf rutschigem Geläuf im Dauerregen die besseren Chancen und — insbesondere nach dem Seitenwechsel bis zur 63. Minute — über die Flügel auf beiden Seiten mehr Feldanteile erarbeitete. Doch der Ball wollte zunächst einfach nicht über die Linie. „Meine Dinger wieder“, übte Daniel Di Leo hinterher Selbstkritik, doch auch Sascha Hohmann und Bruder Nico Di Leo hätten für die Entscheidung sorgen können.
So war es Eugen Strom, der in Minute 68 zum Siegtorschützen avancierte, nachdem er mustergültig vom agilen Nico Di Leo bedient wurde und die Kugel nur noch per Kopf über die Linie bugsieren musste. Dabei hatte Engin Karasoy die Gäste bereits in der 16. Minute in Führung gebracht und es sah danach aus, als würde Daniel Di Leo recht behalten, weil er im Vorfeld gegenüber „Wochenblatt online“ sagte, dass er in diesem Duell mit null Punkten rechnet.
Doch die von ihm und Giovanni Rizzo glänzend eingestellte Mannschaft schlug zurück und wie. Dank einer gut sortierten Deckung um einen reaktionsschnellen Torhüter Heiko Holzbaur wurden die Häfler Kicker mutiger und glichen durch Michael Staudacher zum 1:1‑Zwischenstand aus (32.). Der Rest war eine Mischung aus Glück, Kampf in Unterzahl und die Kaltschnäuzigkeit eines Eugen Strom zum ersten Saisonerfolg.
„Einfach der Hammer“, bilanzierte Spielertrainer Di Leo. Lange Zeit zum Durchatmen bleibt hingegen nicht, denn schon am Mittwoch, 2. September geht’s weiter. Und das erneut mit einem Heimspiel, wenn ab 19 Uhr Tabellenführer SSV Ehingen-Süd am Bodensee zu Gast sein wird.