BODENSEEKREIS — Die Anzahl der Möwen, bei denen die Vogel­grip­pe (Geflü­gel­pest) im Boden­see­kreis labor­dia­gnos­tisch nachge­wie­sen wurde, ist auf 14 angestie­gen. Bei zwei weite­ren Möwen steht eine Bestä­ti­gung des Befun­des noch aus. Zum Schutz der Geflü­gel­be­stän­de verlän­gert das Landrats­amt daher das seit Anfang März gelten­de und landkreis­wei­te Aufstal­lungs­ge­bot bis vorerst 18. April 2023. Die Stall­pflicht gilt sowohl für gewerb­li­che als auch priva­te und Hobby-Geflü­gel­hal­tun­gen. Für Menschen ist die Tierkrank­heit nicht gefähr­lich. Die vollstän­di­ge Allge­mein­ver­fü­gung ist online abruf­bar: www.bodenseekreis.de/politik-verwaltung/bekanntmachungen/

Die Fundor­te der veren­de­ten Möwen erstre­cken sich im Boden­see­kreis entlang des Nordufers von Sipplin­gen bis Langenar­gen. Die Geflü­gel­pest, auch als Aviäre Influ­en­za oder umgangs­sprach­lich unter dem Namen „Vogel­grip­pe“ bekannt, hat sich daher auch hier in den letzten Wochen weiter ausge­brei­tet. Das Robert Koch-Insti­tut schätzt das Risiko einer Virus­über­tra­gung auf den Menschen aber als sehr gering ein. In der Regel erkran­ken nur Vögel. Andere Tiere können das Virus aber weiter­ver­brei­ten und eine Infek­ti­on ist nicht ausge­schlos­sen. Daher sollte ein direk­ter Kontakt von Haustie­ren – insbe­son­de­re Hunden und Katzen – mit toten oder kranken Vögeln vermie­den werden.

Bei der Vogel­grip­pe handelt es sich um eine für Vögel hochan­ste­cken­de Virus­er­kran­kung. Bei einer Vielzahl von Vogel­ar­ten verläuft die Geflü­gel­pest tödlich. Betrof­fen sind insbe­son­de­re Hühner­vö­gel, Greif­vö­gel, Eulen, Krähen und Wasser­vö­gel, wie Schwä­ne, Enten, Gänse, Reiher, Kormo­ra­ne und Möwen. Tauben und Singvö­gel sind bisher nicht betrof­fen. Durch die angeord­ne­te Aufstal­lungs­pflicht soll verhin­dert werden, dass die Infek­ti­on auf Nutzge­flü­gel­be­stän­de übergreift.

Die Geflü­gel­hal­te­rin­nen und ‑halter sind aufge­ru­fen, alle Maßnah­men zu treffen, die einen Kontakt zwischen Wildvö­geln und Hausge­flü­gel verhin­dern. Auch soll unbedingt darauf geach­tet werden, dass Virus nicht über Einstreu, Futter, Tränke, Geräte und Schuh­werk einzuschleppen.