FRIEDRICHSHAFEN — Am vergan­ge­nen Mittwoch hat der VfB Fried­richs­ha­fen sein erstes Halbfi­nal­spiel bei der SVG Lüneburg mit 3:2 gewon­nen. Drei Siege sind für den Einzug in das Finale um die Deutsche Meister­schaft notwen­dig. Am Sonntag (16. April, 17:30 Uhr live bei TWITCH) kann das Team von Cheftrai­ner Mark Lebedew in der heimi­schen BODENSEE-AIRPORT ARENA dafür den nächs­ten Schritt tun – und das trotz aller Verletzungssorgen.

Tim Peter war in dieser Saison bislang so etwas wie der Edeljo­ker. Vor allem zum Aufschlag brach­te sein Cheftrai­ner Mark Lebedew den jungen deutschen Natio­nal­spie­ler. Am vergan­ge­nen Mittwoch, im ersten Halbfi­nal­spiel gegen Lüneburg, avancier­te der Joker zum Trumpf, denn Peter durfte nach den Verlet­zun­gen von Ziga Stern und Vojin Cacic von Anfang an ran. Mit 15 Punkten und einem Ass fügte sich Peter nahtlos in die Start­for­ma­ti­on ein. „In Lüneburg anzufan­gen, war nicht schwie­rig, ich habe mich einfach gefreut zu spielen“, sagte der 25-Jähri­ge später. „Ich möchte in jedem Spiel in der Start­ing Six stehen, denn dann fällt es mir leich­ter, in den Rhyth­mus zu finden.“

Neben Peter stand auch Lucia­no Vicen­tin in der Start­for­ma­ti­on. Der argen­ti­ni­sche Shooting­star, der Mitte der Saison ein wenig mit seiner Leistung hader­te, liefer­te ebenfalls ab. „Luchi kommt immer besser in Tritt und Tim hat über die Saison bewie­sen, dass er auf diesem höheren Niveau spielen kann“, bewer­tet Lebedew die Leistung der beiden Außen­an­grei­fer. „Es war super, dass es so geklappt hat – wir haben das Ding mit einer geschlos­se­nen Mannschafts­leis­tung nach Hause gebracht.“

So ähnlich soll das dann auch am Sonntag in der BODENSEE-AIRPORT ARENA gelin­gen. Nach dem 3:2 Auswärts­sieg, empfängt der VfB Fried­richs­ha­fen nun die SVG Lüneburg am Boden­see. Trotz des ersten gewon­ne­nen Spiels in der „best-of-five“-Serie, gibt Lebedew seiner Mannschaft mit auf den Weg, die Partie „wieder von null“ anzufan­gen. „Wir haben natür­lich einen Sieg und sind einen Schritt näher ans Finale heran­ge­kom­men“, so der 55-Jähri­ge. „Aber wir müssen die Partie angehen als würde es 0:0 stehen. Nur dann starten wir mit all unserer Kraft und Konzentration.“

Denn Lebedew erwar­tet für das zweite Aufein­an­der­tref­fen des Nord-Süd-Gipfels eine ganz andere Begeg­nung. „Wir werden nicht so spielen wie am Mittwoch und Lüneburg wird das auch nicht tun“, ist sich der Austra­li­er sicher. Dafür sind die Trainer­füch­se Lebedew und Hübner schon zu lange im Geschäft. „Es gibt da viele takti­sche Gedan­ken­spie­le“, beschreibt Lebedew seine Arbeit. „Es ist nicht einmal wie Schach, da weißt du nämlich zumin­dest, was die Figuren dürfen und was nicht. Es ist ein kleines bisschen komplizierter.“

Ob Tim Peter, Lucia­no Vicen­tin oder Vojin Cacic im Aufge­bot stehen, da hält sich Lebedew bedeckt. Peter selbst wäre bereit, wieder die Rolle des Trumpfs anstatt der des Jokers einzu­neh­men. „Es gibt immer Dinge, die ich besser machen kann und daran arbei­te ich“, sagt er und spricht dabei vor allem von seiner Annah­me. Lebedew wünscht sich im Gegen­satz zu Mittwoch ein wenig mehr Konstanz und weniger Zitter­par­tie von seinem Team. „Es ist aber schon April und nicht mehr Weihnach­ten, also keine Zeit für Wünsche“, lacht er. „Ich nehme die Siege einfach, wie sie kommen.“

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