WANGEN — Zwölf Seiten stark, großes Format, gut zu lesen und in frischer Grafik gedruckt: Das ist der neue Wange­ner Ratge­ber Demenz. Er enthält allge­mei­ne Infor­ma­tio­nen zum Thema, vor allem aber einen Einle­ger mit allen wichti­gen Adres­sen von Ansprech­part­nern in Wangen. Entstan­den ist der Demenz-Ratge­ber in Zusam­men­ar­beit der Aktion Herz und Gemüt, des Pflege­stütz­punkt Landrats­amt Ravens­burg und des Stadtseniorenrats. 

Das Bundes­mi­nis­te­ri­um für Familie, Senio­ren, Frauen und Jugend geht davon aus, dass deutsch­land­weit rund 1,8 Millio­nen Menschen mit einer Demenz leben – mit steigen­der Tendenz. Dass die Zahl der Erkrank­ten zunimmt, ist auch die Wahrneh­mung von Silke Späth-Esch von Herz und Gemüt und Stefan Löffler vom Pflege­stütz­punkt. Da es in Wangen keine eigene Stelle für die Beratung demen­zi­ell erkrank­ter Menschen und ihrer An- oder Zugehö­ri­gen gibt, erschien es umso dring­li­cher, einen Ratge­ber auf den Weg zu bringen, der alle wichti­gen Infor­ma­tio­nen für die Stadt Wangen zusam­men­fasst. Gemein­sam mit dem Stadt­se­nio­ren­rat wurde bereits vor Beginn der Corona-Krise eine Umfra­ge gestar­tet, die alle Insti­tu­tio­nen erfas­sen sollte, die sich mit diesem Themen­kreis und den Betrof­fe­nen befas­sen. Von Anfang an war auch das städti­sche Sozial­amt im Boot gewesen, zuerst mit dem damali­gen Leiter Nils Feltgen, heute mit seiner Nachfol­ge­rin Ann-Kathrin Rädler, sagt Silke Späth-Esch.

Ein großes Anlie­gen war den Mache­rin­nen und Machern, dass der Ratge­ber werbe­frei gedruckt werden kann. „Für Menschen mit Demenz ist es sehr schwie­rig zu unter­schei­den, was Werbung und was echte Infor­ma­ti­on ist“, sagt Späth-Esch. Deshalb gab neben der Stadt und dem Stadt­se­nio­ren­rat auch die Bürger­stif­tung Wangen ihren Teil zur Verwirk­li­chung des Projekts dazu. Für Sieglin­de Knecht, die gemein­sam mit Kurt Kieda­isch, das Projekt vom Stadt­se­nio­ren­rat aus betreut hat, war klar, dass ihre Insti­tu­ti­on es auch finan­zi­ell unter­stüt­zen müsste. „Wir haben über den Verkauf der Vorsor­ge­map­pen Geld einge­nom­men, das bei diesem Zweck gut angelegt ist“, sagt Sieglin­de Knecht.

Auch die Aufma­chung des Ratge­bers unter­stützt die Betrof­fe­nen ebenso wie alle andere, die sich für das Thema inter­es­sie­ren. Die Farben sind unauf­ge­regt, die Schrift ist groß und auch für Ältere gut lesbar, und die Grafi­ken erklä­ren übersicht­lich und einfach, worum es geht. Zum Beispiel bei der Frage, wie Kommu­ni­ka­ti­on mit demen­ten Menschen am besten funktio­niert. Also keine schwie­ri­gen Fragen mit warum, weshalb wann oder wo stellen oder einfa­che kurze Sätze bilden, um nur zwei Beispie­le herauszugreifen. 

Die Themen nehmen nicht nur die Erkrank­ten in den Blick, sondern auch die Angehö­ri­gen, zum Beispiel mit der Frage, wo sie für sich Unter­stüt­zung bekom­men können. Für die Aufma­chung und Gestal­tung zeich­net Amelie Rapp verant­wort­lich. Wobei ihr die Betei­lig­ten beschei­ni­gen, dass sie durch den Blick von außen viel zur Redak­ti­on beigetra­gen hat. 

Für Betrof­fe­ne und An- oder Zugehö­ri­ge dürfte der Einle­ger mit mehr als 30 Adres­sen beson­ders inter­es­sant sein. Er enthält Ansprech­part­ner von der Pflege­be­ra­tung über Pflege­diens­te, Beglei­ten­de Diens­te, Haushalts­hil­fen, Essen auf Rädern, den Hausnot­ruf, Sanitäts­häu­ser, Tages­pfle­ge, Statio­nä­re Einrich­tun­gen bis hin zu Unter­stüt­zungs- und Entlas­tungs­an­ge­bo­ten. Und weil es ein Einle­ger ist, kann man ihn an die Wand pinnen oder gut abheften. 

Der Demenz-Ratge­ber erschien zunächst in einer Aufla­ge von 3000 Stück und ist kosten­frei zu haben. Er liegt an vielen öffent­li­chen Stellen aus, zum Beispiel im Bürger­amt der Stadt Wangen, in den Rathäu­sern der Ortschaf­ten, aber auch an vielen anderen Stellen. Zudem ist er auf der Homepage der Stadt Wangen auffind­bar. Er kann auch im Sozial­amt der Stadt Wangen als PDF oder gedruckt angefor­dert werden. Email: demenz@wangen.de

Wer Fragen zu dem Ratge­ber hat, wendet sich an die Fachbe­reichs­lei­tung für Bürger­ser­vice, Sozial- und Auslän­der­we­sen Ann-Kathrin Rädler, Brotlau­be 2, 88239 Wangen im Allgäu, Telefon 07522 /74 233.