BAD WALDSEE — Mit dem symbo­li­schen Spaten­stich am vergan­ge­nen Montag macht die Stadt Bad Waldsee den nächs­ten Schritt in die digita­le Zukunft. Bei diesem Bauab­schnitt werden 64 Glasfa­ser­haus­an­schlüs­se für Gewer­be­trei­ben­de, die Schulen, öffent­li­che Einrich­tun­gen und priva­te Haushal­te herge­stellt, welche Übertra­gungs­ra­ten von 1000 Mbit/s und mehr ermöglichen.

Die Bauar­bei­ten werden am 13. März begin­nen und entspre­chen den sogenann­ten Ausbau­ge­bie­ten 1 und 3. Im Zuge dieses Ausbaus sollen in den kommen­den Monaten in der Stadt über 29 Kilome­ter Glasfa­ser­ka­bel in die Erde gebracht, ein POP-Stand­ort und sechs Netzver­tei­ler neu errich­tet werden. Die Auftrags­ver­ga­be erfolg­te in zwei Teilen an die Bauun­ter­neh­men Max Wild (Teil 1: Gebiet beim Ried und Haister­kirch) und an die Firma Dobler (Teil 2: Berei­che Schulen in Bad Waldsee und Haister­kirch sowie das zukünf­tig geplan­te Gesund­heits­zen­trum). Die Projekt­kos­ten dieses Ausbaus belau­fen sich auf rund 3 Millio­nen Euro, wobei diese bis zu 50 Prozent vom Bund und 40 Prozent vom Land Baden-Württem­berg geför­dert werden. Der Eigen­an­teil der Stadt beläuft sich auf 10 Prozent (voraus­sicht­lich 330.000 Euro). Der Bund unter­stützt das Projekt mit rund 1,5 Millio­nen Euro und das Land mit rund 1,2 Millio­nen Euro. Nur durch die gemein­sa­me Förde­rung durch den Bund und das Land Baden-Württem­berg sind die Ausbau­ten von der Stadt überhaupt zu finanzieren.

Mutige Entschei­dun­gen

Der Verbands­vor­sit­zen­de des Zweck­ver­ban­des Breit­band­ver­sor­gung im Landkreis Ravens­burg (ZVB RV), Bürger­meis­ter Oliver Spieß, begrüß­te die Gäste beim Spaten­stich und bedank­te sich bei der Stadt­ver­wal­tung und den Gemein­de­rä­ten für die mutige Entschei­dung zur Inves­ti­ti­on in die flächen­de­cken­de Breit­band­in­fra­struk­tur, um den immer größer werden­den Bedarf an schnel­lem Inter­net zu decken. In seinem Grußwort ging Oliver Spieß aber auch auf den Förder­stopp für das „Graue-Flecken-Programm“ des Bundes ein, das seiner Ansicht „niemand verste­hen kann“. Er hoffe, es finde sich bald eine Lösung.
Wichti­ger Standortfaktor

Bürger­meis­te­rin Monika Ludy sprach Ihren Dank an die betei­lig­ten Akteu­re und insbe­son­de­re an die Förder­geld­ge­ber aus. Sie beton­te, dass ein schnel­les und wenig störan­fäl­li­ges Inter­net für die Bevöl­ke­rung, die Unter­neh­men und die Schulen ein wichti­ger und unabding­ba­rer Stand­ort­fak­tor sei. Zwischen­zeit­lich sogar Stand­ort­fak­tor Nummer 1. Der Ausbau betref­fe das Weiße- Flecken-Programm, also eine Versor­gung unter 30 Mbit/s. Die Kommu­nen dürfen nur dort inves­tie­ren, wo ein Markt­ver­sa­gen vorlie­ge. Der Bedarf eines Glasfa­ser­an­schlus­ses sei im gesam­ten Gemar­kungs­ge­biet von Bad Waldsee riesig. Sie unter­strich aber ebenfalls, dass ein derar­tig umfas­sen­des Projekt gut geplant sein muss, um ein funkti­ons­fä­hi­ges Netz gewähr­leis­ten zu können. „Ich freue mich für unsere Bürge­rin­nen und Bürger, dass der bereits begon­ne­ne Weg des kommu­na­len Breit­band­aus­baus fortge­schrit­ten wird und dass, dank der Förder­gel­der, das kommu­na­le Glasfa­ser­netz deutlich erwei­tert werden kann und somit schnel­les Inter­net ins Haus kommt“. 

Alle Hebel in Bewegung

Die Stadt­ver­wal­tung setzt in Zusam­men­ar­beit mit dem Zweck­ver­band Ravens­burg und den Planungs­bü­ros alle Hebel in Bewegung, um auch zeitnah mit dem Bau der weite­ren Ausbau­ge­bie­te begin­nen zu können.

Info
Der vom Bund und Land geför­der­te Breit­band­aus­bau wurde in Bad Waldsee in acht Ausbau­ge­bie­te unter­teilt, wofür bereits ca. 27 Millio­nen Euro Förder­gel­der bewil­ligt wurden. Die Stadt Bad Waldsee trägt einen Eigen­an­teil von mindes­tens 3 Millio­nen Euro.