Ravensburg/Pforzheim/Mannheim (dpa/lsw) — Hunder­te Menschen in Baden-Württem­berg haben am Montag­abend gegen die Corona-Maßnah­men der Politik demons­triert. In Ravens­burg sprach eine Polizei­spre­che­rin am frühen Abend von mehre­ren Hundert Teilneh­mern. Es kämen stetig Menschen hinzu. In Mannheim und Pforz­heim konnten die Beamten zunächst keine Zahlen nennen.

Eine Polizei­spre­che­rin in Mannheim sagte, in der Innen­stadt seien auch sehr viele Menschen unter­wegs, die offen­kun­dig Einkäu­fe nach Weihnach­ten erledig­ten. Daher fehlte der Überblick, wie viele Perso­nen wegen der Protes­te da sind. Um das Rathaus hatten Dutzen­de als Zeichen gegen die Aufmär­sche und für mehr Solida­ri­tät in der Pande­mie eine Menschen­ket­te gebil­det. Nach ersten Angaben am Montag­abend blieb es in den Städten friedlich.

Seit Wochen gehen Gegner der Corona-Politik vieler­orts in Deutsch­land auf die Straße. Nicht immer kündi­gen sie die Demons­tra­tio­nen an, sondern treffen sich als sogenann­te Spazier­gän­ger. Weil sie sich in sozia­len Netzwer­ken verab­re­den, weiß die Polizei manch­mal nicht im Voraus, wo eine solche Aktion statt­fin­det. Sie muss unter anderem kontrol­lie­ren, dass die Corona-Regeln einge­hal­ten werden. Diese wurden just am Montag in Baden-Württem­berg verschärft.

Bei derar­ti­gen Protes­ten hatte es immer wieder Ausschrei­tun­gen gegeben. Die Stadt Reutlin­gen und der Landkreis Reutlin­gen verlän­ger­ten infol­ge von Verstö­ßen ihre Verbo­te solcher Versamm­lun­gen bis einschließ­lich Sonntag, 2. Januar. «Das Versamm­lungs­recht ist ein hohes Gut, das jedoch nicht nur mit Rechten, sondern auch mit Pflich­ten seitens der Versamm­lungs­or­ga­ni­sa­to­ren und ‑teilneh­mer verbun­den ist», hieß es dazu. In der aktuel­len Corona-Situa­ti­on gehören vor allem Maßnah­men zum Schutz vor Infek­tio­nen wie Abstän­de und Masken­pflicht dazu. Versamm­lun­gen, die ordent­lich angemel­det und bei denen verläss­lich Aufla­gen einge­hal­ten werden, seien weiter­hin möglich.