FRIEDRICHSHAFEN — Die Berlin Recycling Volleys sind Deutscher Volley­ball­meis­ter 2021. Auch im dritten Spiel konnte der VfB Fried­richs­ha­fen Benja­min Patch und Co keinen Sieg abrin­gen und verlor das Spiel mit 0:3 (21:25, 18:25, 21:25). Vor allem im Aufschlag waren die Berli­ner überle­gen und fanden immer zum Ende des Satzes die richti­ge Antwort.

Mit einem Ass von Sergej Grankin starte­te die Partie nicht gerade nach Maß für den VfB Fried­richs­ha­fen, der mit Rares Balean, Joe Worsley und Arno van de Velde viel frisches Perso­nal im Vergleich zum zweiten Spiel am vergan­ge­nen Sonntag im Aufge­bot hatte. Linus­We­ber wollte aber nichts von Fehlstart wissen und versenk­te alle seine ersten drei Angrif­fe (4:3, 4:4). Ein Ass des jungen Deutschen (6:4) sorgte sogar für die Häfler Führung. Fiel block­te Samuel Tuia (8:5), Cheftrai­ner Micha­el Warm gewann eine Chall­enge (11:8) — es sah prima aus für das Heimteam. 

So blieb das auch noch eine Zeit, weil Berlin noch nicht im Rhyth­mus war und Fried­richs­ha­fen stabil in der Defen­si­ve stand. Die Häfler brach­ten BRV-Zuspie­ler Sergej Grankin in Bewegung, sodass Weber sich Tuia im Block schnap­pen konnte (17:14). Und dann passier­te etwas, was schon vier Tage zuvor Phase war. Benja­min Patch kam zum Aufschlag, verließ ihn erst fünf Punkte später (17:22) und besorg­te die Vorent­schei­dung im Satz. Tuia brach­te es schließ­lich zu Ende (21:25).

Der erste Satz war fast ein Abzieh­bild des ersten Durch­gangs in Berlin. Und das Gefühl, eine Wieder­ho­lung von Spiel zwei zu sehen, blieb. Nicolas Marechal starte­te zwar mit zwei Assen stark in den zweiten Satz (3:3), aller­dings ließ der Aufschlag­druck bei den Häflern in der Folge nach. Berlin hinge­gen machte weiter Druck und zwang das Heimteam, um jeden Punkt zu kämpfen (4:6, 6:8). Patch, Tuia und Kessel hatten weniger Proble­me mit ihren Angrif­fen 8:11, 9:12). Als Patch Balean block­te (9:14) und Berlin sonst auch die Finger an jeden Angriff brach­te, hatten die Volleys schnell Satzball, den Kessel humor­los in des Gegners Feld versenk­te (18:25).

Berlin hatte mehr als eine Hand an der Schale — Nicolas Marechal wollte das aber nicht wahrha­ben. Der Franzo­se schrie, kämpf­te und punkte­te. Zusam­men mit Linus Weber hielt er sein Team in der Pole Positi­on (4:3, 15:12). Auch Marcus Böhme, der in diesem Satz aufs Feld kam, punkte­te doppelt (19:19, 20:19). Am Ende war es aber wieder Patch, der mit seinem Service den Unter­schied machte. Der Ameri­ka­ner schlug das Ass (20:22), machte weiter Alarm, sodas Balean nur den Block traf (21:24). Linus Weber jagte den letzten Angriff der Saison in Richtung Tribü­ne (21:25). Berlin war Deutscher Meister.

„Wir gratu­lie­ren Berlin heute zu einer grandio­sen Serie und zur Meister­schaft“, sagte Cheftrai­ner Micha­el Warm nach dem Spiel. „Berlin war die stärke­re Mannschaft und das müssen wir anerken­nen. Ich ziehe vor meiner Mannschaft, nach dieser schwie­ri­gen Saison, trotz allem meinen Hut.”