RAVENSBURG — Die Ravens­burg Towerstars sind am Freitag­abend auf eigenem Eis leer ausge­gan­gen. Das Team von Trainer Rich Cherno­maz unter­lag den Roten Teufeln des EC Bad Nauheim mit 2:4.

Die Gäste aus der hessi­schen Kurstadt wiesen vor dem Spiel die schlech­tes­te Auswärts­bi­lanz der DEL2 auf. Mit hohem Tempo, und aggres­si­vem Zweikampf­ver­hal­ten in der neutra­len Zone versuch­ten die Towerstars von Beginn an, den Gegner mit diesem statis­ti­schen Umstand zu konfron­tie­ren. Bereits nach einein­halb Minuten hätten die Oberschwa­ben in Führung gehen können. Robbie Czarnik bedien­te Mathieu Pompei, dieser traf die Schei­be aber nicht richtig. Ähnlich lief es drei Minuten später, hier hätte Robbie Czarnik frei postiert vor dem Bad Nauhei­mer Tor durch­aus auch selbst den Abschluss suchen können.

Die Towerstars waren drückend überle­gen, proble­ma­tisch war aller­dings die Chancen­ver­wer­tung. Auch Andre­as Drien­dl (9.) sowie Olivi­er Hinse (10.) fanden ihren Meister aller­dings in ECBN-Keeper Felix Bick. Richtig Pech hatte John Henri­on fünf Minuten vor der ersten Pause, sein Schlag­schuss knall­te an den Pfosten,
Bad Nauheim war meist nur dann gefähr­lich, wenn die Towerstars in der Rückwärts­be­we­gung oder nach verlo­re­nen Bullys ihre defen­si­ve Zuord­nung nicht schnell genug fanden. Beson­ders viel zu tun hatte Ravens­burgs Keeper Olafr Schmidt in der Schluss­pha­se des ersten Abschnitts. Max Kolb musste wegen Hakens auf die Straf­bank, die zwei Minuten wurden aller­dings schad­los überstanden.

Der zweite Spiel­ab­schnitt starte­te mit einer Straf­zeit gegen Mathieu Pompei, die sicher­lich nicht unumstrit­ten war. Ein Schuss von Robbie Czarnik wehrte Felix Bick ab, die Schei­be lag vor dem Abpfiff für einen kurzen Zeitpunkt frei auf der rechten Beinschie­ne. Das Nachset­zen von Mathieu Pompei werte­ten die Unpar­tei­ischen jedoch als Stock­schlag. Die Straf­zeit hatte prompt Folgen. Ex-Towerstars Stürmer Frede­rik Cabana hebel­te mit einem Pass gleich zwei Ravens­bur­ger Vertei­di­ger aus, Cason Hohmann hatte freie Bahn und setzte die Schei­be milli­me­ter­ge­nau in den rechten Torwinkel.

Die Towerstars steck­ten den Rückschlag aller­dings gut weg und bogen den Spiel­stand nur zwei Minuten später wieder gerade. Nach einem gewon­ne­nen Bully brach­te Neuzu­gang Mike Card die Schei­be mit einem Schlag­schuss auf das gegne­ri­sche Tor, den Abpral­ler brauch­te Andre­as Drien­dl nur noch zum hochver­dien­ten 1:1 über die Linie zu schie­ben. Die Partie schie­nen die Towerstars auch danach wieder im Griff zu haben. Joshua Saman­ski und David Zucker unter­stri­chen dies in der 27. Minute beispiels­wei­se mit einer schönen Kombi­na­ti­on, auch wenn der Abschluss wieder einmal nicht konse­quent genug war. Effek­ti­ver präsen­tier­ten sich an diesem Abend defini­tiv die Gäste, auch weil die Towerstars nicht mehr so aggres­siv vorcheck­ten, als noch im ersten Abschnitt.

Kurz nach einer nicht genutz­ten Überzahl war es Stefan Reiter, der einen Distanz­schuss von Maximi­li­an Glötzl zum 1:2 abfälsch­te. Noch bevor sich die Towerstars etwas sortie­ren konnten, schlug die Schei­be zum dritten Mal hinter Olafr Schmidt ein. Wieder kam der Schuss aus der zweiten Reihe, diesmal war Marvin Ratmann der Torschüt­ze. Die Towerstars wirkten in den Szenen danach verkrampft und verun­si­chert, die zweite Pause kam sicher­lich zum richti­gen Zeitpunkt.

Im Schluss­drit­tel konnten die Oberschwa­ben nach einer überstan­de­nen Bankstra­fe an das schnel­le und druck­vol­le Spiel des ersten Drittels anknüp­fen und sich eine Vielzahl an hochka­rä­ti­gen Möglich­kei­ten erarbei­ten. John Henri­on hatte in der 42. Minute den Anschluss­tref­fer vor Augen, Daniel Stiefen­ho­fer und Andre­as Drien­dl prüften in der 45. Minute den Torhü­ter der Gäste. Bis zur 55. Minute waren alle Bemühun­gen nicht von Erfolg gekrönt, dann aber fand Andre­as Drien­dl mit einem platzier­ten Handge­lenk­schuss endlich die Lücke zum 2:3. Es wurde also nochmal spannend.

Die Towerstars versuch­ten alles, die Gäste agier­ten aber clever und machten das Spiel bei Puckbe­sitz wieder langsa­mer. Damit nahmen sie viel Zeit von der Uhr. Dennoch lag der Ausgleich noch einmal in der Luft. Beispiels­wei­se 50 Sekun­den vor Ende. Die Towerstars hatten sich gut vor das Tor kombi­niert, John Henri­on und Andre­as Drien­dl brach­ten die Schei­be aber im zweima­li­gen Nachschuss nicht an Felix Bick vorbei. Direkt danach gab es für die Towerstars die Gelegen­heit zur Auszeit, der Torhü­ter blieb danach für einen sechs­ten Feldspie­ler draußen. Die Hausher­ren schaff­ten es aller­dings nicht, den Puck kontrol­liert in die gegne­ri­sche Zone zu spielen und letzt­lich machte Kelsey Tessier mit dem 2:4 ins verwais­te Ravens­bur­ger Tor den Deckel drauf.

„Wir haben heute eigent­lich ok gespielt, aller­dings war das gegen Bad Nauheim nicht gut genug“, fasste ein enttäusch­ter Towerstars Trainer Rich Cherno­maz zusammen.