OCHSENHAUSEN — Die TTF Liebherr Ochsen­hau­sen waren ins badische Grünwet­ters­bach gereist, um beim bis dahin punkt­glei­chen Tabel­len­vier­ten den tollen Sieg vom Freitag­abend gegen Düssel­dorf zu „vergol­den“. Und das gelang ihnen bravou­rös. Gegen einen Gegner, der zuvor sieben Partien in Folge gewon­nen hatte und drauf brann­te, seine stolze Serie fortzu­set­zen. Doch da hatte man die Rechnung ohne den Wirt gemacht, die TTF waren einfach zu stark an diesem Sonntag­nach­mit­tag, um sich Steine in den Weg legen zu lassen. 

Beim 3:1‑Erfolg in nur einer Stunde und 50 Minuten gelan­gen den erkenn­bar mit dem Schwung vom Düssel­dorf-Spiel angereis­ten Oberschwa­ben drei 3:0‑Siege. Ledig­lich Kanak Jha musste seinem Gegner Wang Xi gratulieren. 

Simon Gauzy und Hugo Calder­ano in Galaform 

Dabei ließ die Auslo­sung zunächst nichts Gutes erwar­ten, denn Simon Gauzy musste zum Auftakt gegen seinen Angst­geg­ner Dang Qiu an den Tisch. Doch der 26-jähri­ge Franzo­se ist in dieser Saison so gut, dass er auch diese Aufga­be prima löste. Verlief der erste Durch­gang mit 13:11 noch denkbar knapp, hatte Gauzy im zweiten Durch­gang deutlich Oberwas­ser (11:5), um schließ­lich den dritten Satz mit 11:9 ins Ziel zu bringen. Ein psycho­lo­gisch wichti­ger Auftakt­er­folg. „Dieses erste Match war eigent­lich schon der Knack­punkt“, so TTF-Präsi­dent Kristi­jan Pejino­vic. „Obwohl Simon noch ein wenig lädiert war, spürte man den Schwung, den er vom Freitag mitge­bracht hatte. Davon, dass er gegen Qiu schon wichti­ge Matches verlo­ren hatte, war am Tisch nichts mehr zu merken, Simon packte sein Reper­toire und seine Erfah­rung voll aus.“ 20:4 lautet die tolle TTBL-Bilanz des Franzo­sen nunmehr. 

Es folgte eine relativ einfach Übung zum 2:0: Der Slowe­ne Deni Kozul blieb gegen den klar besse­ren Hugo Calder­ano ohne Chance. Der junge Kanak Jha traf anschlie­ßend auf Grünwet­ters­bachs etatmä­ßi­gen Spitzen­spie­ler Wang Xi, der aus takti­schen Gründen als Nummer drei aufge­bo­ten war. Man war im Ochsen­hau­ser Lager nicht ohne Hoffnung, da der Kalifor­ni­er letzte Saison, noch im Grenzau­er Trikot, gegen das Defen­siv-Ass der Badener gewon­nen hatte. Doch diesmal war wenig drin, Jha musste ein glattes 0:3 hinneh­men. Das war indes nicht so tragisch, da Hugo Calder­ano auch gegen Dang Qiu konse­quent zur Sache ging. Zwei Sätze verlie­fen zwar sehr eng, doch der 24-jähri­ge Weltklas­se-Brasi­lia­ner (Bilanz nun 14:1) war auch nervlich der stabi­le­re Spieler, sodass sein 3:0‑Sieg in Ordnung ging. 

„Ein fantas­ti­sches Spiel von uns“ – Stimmen zum TTF-Sieg 

„Das war ein fantas­ti­sches Spiel heute von uns, beson­ders von Hugo und Simon, und es war ein ganz wichti­ger Sieg“, so das Urteil von TTF-Trainer Fu Yong. „Ich bin sehr zufrie­den mit dieser Leistung. Und genau so wollen wir in den nächs­ten Spielen weitermachen.“ 

„Wir sind natür­lich sehr zufrie­den mit diesem Sieg. Grünwet­ters­bach ist derzeit in Topform und schwer zu schla­gen. Darauf aber waren wir vorbe­rei­tet und haben alles gegeben“, sagte Simon Gauzy nach dem zwölf­ten Saison­sieg der TTF. „Mein Spiel gegen Dang zum Auftakt war ziemlich wichtig für das Team, ich wollte es unbedingt gewin­nen und habe auch recht gut gespielt.“ 

„Man hatte von Anfang an das Gefühl, dass beson­ders Simon und Hugo heute schnell durch­mar­schie­ren und den Rücken­wind vom Freitag mitneh­men wollten“, beton­te ein zufrie­de­ner Kristi­jan Pejino­vic. „Grünwet­ters­bach ist ja nicht irgend­wer und hatte sieben­mal hinter­ein­an­der gewon­nen, umso schöner, dass wir heute auch mal einen leich­te­ren Sieg mitneh­men konnten und nicht wieder drei Stunden bangen mussten. Glück­wunsch ans Team, das war wieder sehr wichtig und gut fürs Selbstvertrauen!“ 

Der Angriff des ASV Grünwet­ters­bach ist damit bis auf weite­res abgewehrt. Die TTF bauten als Tabel­len­drit­ter gemein­sam mit dem punkt­glei­chen Zweiten Saarbrü­cken (3:0 in Bremen) ihre Positi­on im Play-off-Bereich aus und haben nun vier Zähler Vorsprung auf Platz fünf. Eine solide Grund­la­ge vier Spiel­ta­ge vor Ende der regulä­ren Punkt­run­de, das wichti­ge Etappen­ziel zu errei­chen. Natür­lich darf man auf diesem Weg nicht patzen. Bereits am Diens­tag muss man nach Hessen, um bei Schluss­licht TTC OE Bad Homburg die Visiten­kar­te abzuge­ben. Volle Konzen­tra­ti­on ohne Rücksicht auf die Tabel­len­po­si­ti­on des Gegners und ein Auswärts­sieg sind Pflicht. 

ASV Grünwet­ters­bach – TTF Liebherr Ochsen­hau­sen 1:3
Dang Qiu – Simon Gauzy 0:3 (11:13, 5:11, 9:11)
Deni Kozul – Hugo Calder­ano 0:3 (6:11, 10:12, 5:11)
Wang Xi – Kanak Jha 3:0 (11:8, 11:8, 11:6)
Dang Qiu – Hugo Calder­ano 0:3 (14:16, 5:11, 12:14)