TUTTLINGEN — Bereits 20 Ärztin­nen und Ärzte konnten im Zusam­men­hang mit der Initia­ti­ve Donau­Doc in der Stadt und im Landkreis Tuttlin­gen bei ihrer Ansied­lung unter-stützt werden. Ein nächs­tes Ziel ist es, den Nachwuchs durch attrak­ti­ve Weiter­bil­dungs­an­ge­bo­te für die Stadt und den Landkreis Tuttlin­gen zu gewin­nen. Gleich­zei­tig soll das Poten­ti­al an Koope­ra­tio­nen unter den Nieder­ge­las­se­nen sowie der entspre­chen­de Bedarf an neuen Praxis­flä­chen erhoben werden. 

Seit 2013 ist die Donau­Doc Initia­ti­ve, eine Koope­ra­ti­on von Ärztin­nen und Ärzten und der Stadt Tuttlin­gen, gemein­sam mit ihren Koope­ra­ti­ons­part­nern aus dem Klini­kum, dem Landkreis sowie weite­ren Gesund­heits­ak­teu­rin­nen und ‑akteu­ren aktiv, und die bishe­ri­ge Bilanz kann sich sehen lassen: 20 Ärztin­nen und Ärzte sowie 18 Ärztin­nen und Ärzten in Weiter­bil­dung, kurz ÄiW, haben sich im Rahmen der Initia­ti­ve bereits in Tuttlin­gen neu angesie­delt oder konnten an Klini­kum oder Praxen vermit­telt werden. „Dies zeigt, dass sich so ein Modell lohnt“, so Erster Bürger­meis­ter Emil Busch­le, „wenn eine Stadt unserer Größe eine gute Ärzte­ver­sor­gung haben möchte, muss sie hier selber auch aktiv werden.“

Wie Maria-Tizia­na Ferran­te von der Geschäfts­stel­le der Donau Doc berich­te­te, reicht die Aktivi­tät aber weit über die Vermitt­lung von Ärzte­stel­len hinaus. So war Donau­Doc in vielen Fällen auch aktiv, um Angehö­ri­gen der Mediziner*innen zu neuen Jobs in Tuttlin­gen zu verhel­fen. In weite­ren Fällen gab es seitens der Geschäfts­stel­le Unter­stüt­zung bei der Suche nach einer geeig­ne­ten Wohnung, Praxis­räu­men oder KiTa-Plätzen.

Aus Umfra­gen und Exper­ten­in­ter­views, die auch akade­misch beglei­tet wurden, ermit­tel­te die Donau­Doc Geschäfts­stel­len­lei­te­rin Maria-Tizia­na Ferran­te außer­dem, welche Wünsche junge Ärzt*innen heute haben — bezie­hungs­wei­se, welche Motive bei einer Stand­ort­ent­schei­dung entschei­dend sind. Immer wieder wurde dabei deutlich, dass das Arbei­ten im Team wie beispiels­wei­se in einem Koope­ra­ti­ons­mo­dell deutlich belieb­ter ist als die Vorstel­lung, als Einzel­kämp­fer eine klassi­sche Einzel­pra­xis zu überneh­men. Gleich­zei­tig werden aber eher letzte­re angebo­ten, wenn eine Nachfol­ge­lö­sung gesucht wird.

Da Koope­ra­ti­ons­mo­del­le sowohl in der Allge­mein­me­di­zin als auch in anderen Facharzt­be­rei­chen auch für die Weiter­bil­dung und einen späte­ren Koope­ra­ti­ons­ein­stieg für den Nachwuchs inter­es­sant sind, will die Donau­Doc Initia­ti­ve gemein­sam mit ihrem Netzwerk für die Teilnah­me am Weiter­bil­dungs­ver­bund werben und gleich­zei­tig das Poten­ti­al für Koope­ra­ti­ons­bil­dun­gen in Erfah­rung bringen. Die Erkennt­nis-se aus dieser Erhebung sollen auch in die Überle­gun­gen für die zukünf­ti­ge Stadt­ent­wick­lung einflie­ßen, damit je nach Bedarf Praxis­flä­chen entste­hen können, die ärztli­che Koope­ra­tio­nen auch ermöglichen.