RAVENSBURG — Ein auf einigen Schlüs­sel­po­si­tio­nen reduzier­tes Towerstars Team musste sich in einem spannen­den Spiel dem EC Bad Nauheim knapp mit 2:3 geschla­gen geben.

Towerstars Coach Tim Kehler fehlten beim ersten Auswärts­spiel der dreitä­gi­gen Reise nach Bad Nauheim und Krefeld gleich vier Stamm­kräf­te in der Aufstel­lung. Wie im Vorfeld gemel­det, weilte Charlie Sarault in der kanadi­schen Heimat aufgrund der inzwi­schen erfolg­ten Geburt seines Sohnes. Der werden­de Vater Julian Eichin­ger ist hinge­gen noch in Warte­stel­lung und konnte die Reise daher nicht antre­ten. Zudem fehlten der erkrank­te Denis Pfaffen­gut sowie Nick Latta, der sich im Spiel gegen Regens­burg eine Blessur beim Blocken eines Schus­ses einhandelte.

Bei Gastspie­len in Bad Nauheim steht die Start­pha­se stets beson­ders im Blick­punkt, denn die Towerstars hatten sich in den ersten Minuten schon oft genug einen frühen Rückstand einge­han­delt. Doch diesmal drehten die Ravens­bur­ger Cracks den Spieß um. Zweiein­halb Minuten der Partie waren gespielt, da zappel­te der Puck zum 0:1 im Netz der Gastge­ber. Daniel Schwei­ger hatte aus der Halbdi­stanz aufs Tor geschlenzt und durfte sich über seinen ersten DEL2-Treffer freuen.

Der Treffer wurde gerade vom Stadi­on­spre­cher angesagt, da brann­te der Jubel des Heimpu­bli­kums auf. Bad Nauheims Topstür­mer Jerry Pollas­tro­ne war 17 Sekun­den nach dem Anspiel­bul­ly durch­ge­bro­chen und schob zum 1:1 Ausgleich ein. Die völlig verrück­te Start­pha­se machte 33 Sekun­den später Robbie Czarnik noch perfek­ter, als er in Bauern­trick­ma­nier das gegne­ri­sche Tor umkurv­te und den Puck zur erneu­ten Ravens­bur­ger Führung über die Linie drück­te. Die Towerstars nahmen den Schwung des Treffers mit und spiel­ten die Schei­be selbst­be­wusst in Richtung gegne­ri­scher Zone. Nach knapp sechs Minuten hätte nicht allzu viel gefehlt und Sam Herr hätte die Führung ausbau­en können. Er war an der gegne­ri­schen blauen Linie durch­ge­bro­chen und schob das Spiel­ge­rät durch die Schoner von ECBN-Keeper Felix Bick. Der in Richtung Torli­nie rutschen­de Puck wurde aber von einem Vertei­di­ger von der Torli­nie gekratzt.

Hatten die Towerstars bis dahin sicher­lich mehr vom Spiel, kam es in der 11. Minute zum Dämpfer. Robin Drohten kassier­te eine Straf­zeit wegen Haltens, er durfte nach einer halben Minute die Straf­bank aller­dings schon wieder verlas­sen. Ein Schuss aus halblin­ker Positi­on konnte Jonas Langmann zwar mit der Fanghand parie­ren, den Nachschuss verwan­del­te Mick Köhler aber konse­quent zum 2:2 Ausgleich. Den Towerstars drohte im weite­ren Verlauf noch mehr Ungemach in Form von Straf­zei­ten gegen Robbie Czarnik und Fabian Dietz, diesmal standen die Unter­zahl­for­ma­tio­nen aber effektiver.

Auch im zweiten Spiel­ab­schnitt sahen die 2211 Zuschau­er im Bad Nauhei­mer Colonel-Knight-Stadi­on ein schnel­les Spiel, das auf beiden Seiten durch­aus hart, aber regel­kon­form geführt wurde. Da sich beide Teams taktisch gut auf die jewei­li­ge Spiel­wei­se des Gegners einge­stellt hatten, blieben nennens­wer­te Torchan­cen länge­re Zeit aus. Ab der 34. Minute legten die Towerstars aber eine deutli­che Schip­pe an Tempo drauf und damit nahm auch die Chancen­dich­te wieder zu. Beispiels­wei­se schei­ter­te Josh MacDo­nald bei einem Solo über halblinks, drei Sekun­den vor der zweiten Pausen­si­re­ne rette­te Felix Bick in höchs­ter Not, als der Puck frei im Torraum lag.

Für das Schluss­drit­tel war also für Hochspan­nung gesorgt und aufgrund der bis dahin gewon­ne­nen Erfah­run­gen war klar, dass wohl Kleinig­kei­ten über die Partie entschei­den würden. So kam es dann auch, zum Leidwe­sen der Towerstars und rund 40 mitge­reis­ter Fans. Beim ersten Angriff der Oberschwa­ben nach dem Anspiel­bul­ly kam es zu einem Puckver­lust, die Defen­si­ve wurde mit einem weiten Pass auf Taylor Vause ausge­he­belt und das nachfol­gen­de Solo nutzte dieser eiskalt zum 3:2 für die Gastge­ber. Jonas Stett­mer, der ab dem zweiten Drittel das Tor für den sich unwohl fühlen­den Jonas Langmann hütete, hatte gegen den platzier­ten Handge­lenk­schuss keine Chance.

Immer­hin warf dies die Ravens­bur­ger Cracks nicht wirklich aus der Bahn, sie spiel­ten auch nach dem Gegen­tref­fer selbst­be­wusst nach vorne und verbuch­ten hochka­rä­ti­ge Möglich­kei­ten. Sam Herr schei­ter­te bei einem Solo in der 45. Minute an Felix Bick, fünf Minuten später lupfte Louis Latta die Schei­be mit der Rückhand über das leere Tor, nachdem der gegne­ri­sche Torhü­ter eigent­lich schon überwun­den war. In der drama­ti­schen Schluss­pha­se nahm Towerstars Coach Tim Kehler knapp zwei Minuten vor Ende den Torhü­ter zuguns­ten eines sechs­ten Feldspie­lers vom Eis, doch auch dann war das gegne­ri­sche Tor wie verna­gelt. Der durch­aus verdien­te Ausgleich blieb den Towerstars am Ende verwehrt.

„Wir haben defen­siv gut gespielt und auch unsere jungen Spieler haben aufgrund unserer Ausfäl­le ihre Chance genutzt. Leider hat es am Ende nicht gereicht”, laute­te das Fazit von Trainer Tim Kehler. Nun gilt es, die hauch­dün­ne Nieder­la­ge schnell abzuha­ken, denn schon am Diens­tag­abend kommt es beim DEL-Abstei­ger Krefeld zur nächs­ten schwe­ren Aufga­be. Hierzu reisen die Towerstars direkt von Bad Nauheim weiter. Am Diens­tag­mor­gen steht auch noch eine kurze Trainings­ein­heit in Krefeld auf dem Programm. Das Spiel wird ab 19.30 Uhr live auf SpradeTV übertragen.