BERLIN — Nach einer erfolgreichen Pilotierung in der Region Hannover und in Berlin, soll die geschützte App für Betroffene von Partnerschaftsgewalt des Vereins „Gewaltfrei in die Zukunft“ bis Ende 2026 in weiteren Bundesländern etabliert werden. Dieses Vorhaben fördert das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) mit insgesamt 3,7 Millionen Euro.
Geschlechtsspezifische Gewalt im partnerschaftlichen Kontext – auch häusliche Gewalt genannt – ist ein strukturelles Problem in Deutschland.
Jede dritte Frau erlebt im Laufe ihres Lebens körperliche und/oder sexualisierte Gewalt in der Partnerschaft. Die geschützte App ist eine Ergänzung zum bestehenden Hilfesystem. Sie ist in sieben Sprachen verfügbar und bietet den Betroffenen eine sichere sowie selbstbestimmte Möglichkeit, sich umfassend über ihre Rechte und die Wege aus der Gewalt, inklusive der Fachberatungsstellen und Frauenhäuser in ihrer Nähe, zu informieren. Sie werden dabei unterstützt ihre eigene Situation einzuordnen und können die Gewalt gerichtsverwertbar dokumentieren.
Nun soll das Projekt ausgedehnt werden – ermöglicht und unterstützt durch die drei Regierungsparteien und ihre jeweiligen Berichterstatter*innen: Martin Gerster (SPD), Dr. Thorsten Lieb (FDP) und Jamila Schäfer (B’90 Grüne).
Die Vorstandsvorsitzende und Projektdirektorin Stefanie Knaab sagt dazu:
„Durch diese Finanzierung ist ein weiterer Meilenstein erreicht. Mit der geografischen Ausdehnung und der Entwicklung weiterer technischen Funktionen möchten wir die Betroffenen noch umfassender unterstützen. Ich bin den Berichterstatter:innen und dem Bundesministerium des Innern und für Heimat unfassbar dankbar, dass sie das Thema geschlechtsspezifische Gewalt in der Partnerschaft so ernst nehmen und freue mich, dass sie so entschlossen hinter unserem Projekt stehen.“
Die Berichterstatter:innen betonen:
Martin Gerster (SPD): “Wir brauchen ein breites Unterstützungsangebot, das Wege aus gewaltvollen Beziehungen aufzeigt. Die App von “Gewaltfrei in die Zukunft” bietet betroffenen Stellen direkte und niedrigschwellige Unterstützung und ergänzt damit bestehende – und weiterhin wichtige – Hilfsstrukturen. Ich freue mich sehr, dass wir in der Ampelkoalition gemeinsam beschlossen haben, die weitere Entwicklung und Verbreitung der App aus dem Etat von Bundesinnenministerin Nancy Faeser weiter zu fördern und auszubauen.“
Dr. Thorsten Lieb (FDP): „Häusliche Gewalt bestimmt noch immer das Leben vieler Frauen in unserer Gesellschaft. Es ist unsere Pflicht, diese zu stützen und bestmöglich zu unterstützen. Die App von Gewaltfrei in die Zukunft bietet eine Innovative und niedrigschwellige Hilfe für Betroffene an. Deshalb habe ich mich dafür eingesetzt die Weiterentwicklung der App zu fördern und häusliche Gewalt damit effektiv einzudämmen.“
Jamila Schäfer (B’90 Grüne): „Endlich gehen wir den Kampf gegen häusliche Gewalt als strukturelles Problem an. Mit der Unterstützung der geschützten App von „Gewaltfrei in die Zukunft“ gehen wir neue Wege beim Opferschutz. Jetzt können Betroffene endlich Hilfe holen, ohne sich selbst zu gefährden. Das ist ein wichtiger Beitrag auf dem Weg in eine gewaltfreie Zukunft.“
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