BIBERACH — Gewalt gegen Mädchen und Frauen passiert überall auf der Welt und in den unter­schied­lichs­ten Formen. Um dieser Gewalt entge­gen­zu­wir­ken, rief die New Yorker Künst­le­rin und Feminis­tin Eve Ensler im Jahr 2012 die weltwei­te Kampa­gne „One Billi­on Rising“ (englisch für: Eine Milli­ar­de erhebt sich) für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen und für Gleich­stel­lung ins Leben. 

Seither findet der weltwei­te Aktions­tag jährlich am 14. Febru­ar statt: Frauen, Männer und Jugend­li­che tanzen dann gegen Gewalt an Frauen und Mädchen auf öffent­li­chen Plätzen, um Gesicht gegen das Unrecht zu zeigen und gleich­zei­tig ihre Solida­ri­tät mit den Opfern solcher Gewalt­ta­ten auszu­drü­cken. Seit sieben Jahren wird auch in Biber­ach an diesem Tag getanzt. Dieses Jahr ist es wegen der Corona-Pande­mie aller­dings nicht möglich, mit einer größe­ren Tanzgrup­pe den weltwei­ten Aktions­tanz zum Lied „Break the Chain“ auf dem Biber­acher Markt­platz vor Publi­kum zu tanzen. „Wer am kommen­den Sonntag tanzen will, kann es allei­ne bei sich zu Hause tun. Aufzu­ste­hen gegen die Gewalt, Solida­ri­tät und Mitge­fühl zu zeigen sind losge­löst von Räumlich­kei­ten und Publi­kum. Wer den Tanz noch nicht kennt, kann ihn problem­los im Inter­net erler­nen“, so das Planungsteam. 

Der Link hierzu lautet: https://www.youtube.com/watch?v=uwh9Qv1895s

Um den Aktions­tag dieses Jahr auch ohne öffent­li­che Veran­stal­tung ins Gedächt­nis zu rufen, geht das Planungs­team neue Wege und hat ein Aktions­vi­deo „One Billi­on Rising“ mit verschie­de­nen Akteu­rin­nen und Akteu­ren in Biber­ach gedreht. Für die Drehar­bei­ten wurde der Filme­ma­cher Gerhard Stahl aus dem Landkreis Göppin­gen engagiert.

„Gerade in der langen Zeit der Corona-Pande­mie mit den Lockdowns berich­ten Medien verstärkt über häusli­che Gewalt und sogar über Tötungs­de­lik­te an Frauen. Gewalt an Frauen, Mädchen und Kindern sowie Gewalt überhaupt muss ein sofor­ti­ges Ende haben“, so die Mitglie­der der Aktions­grup­pe „One Billi­on Rising Biber­ach“. Gleich­zei­tig wollen sie mit ihrer Aktion von Gewalt betrof­fe­ne Mädchen und Frauen über Hilfs­an­ge­bo­te wie zum Beispiel siche­re Zufluchts­or­te und Beratungs­an­ge­bo­te infor­mie­ren, um ihnen einen Weg und eine gewalt­freie Lebens­per­spek­ti­ve aufzu­zei­gen. Das Video wird in Kürze in den sozia­len Medien zu sehen sein. 

Bäcker­tü­ten und Banner

Neben diesem Aktions­vi­deo und der jährli­chen Bäcker­tü­ten­ak­ti­on „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ rund um den Aktions­tag, an der sich mehre­re Bäcke­rei­en in Biber­ach betei­li­gen, greift die Aktions­grup­pe nochmals die letzt­jäh­ri­ge Banner­ak­ti­on der Fotokam­pa­gne „not for sale“ der Fried­richs­ha­fe­ner Fotogra­fin Lena Reiner auf. Die schwarz-weißen Fotoban­ner zeigen Schüle­rin­nen aus Fried­richs­ha­fen, die einen Schrift­zug auf der Haut „not for sale“ tragen. Die Mädchen- und Menschen­fo­to­gra­fin, wie sich Lena Reiner selbst bezeich­net, bringt mit den Fotos eine klare Botschaft zum Ausdruck: Nein zu Mädchen- und Menschen­han­del, Nein zu Zwangs­pro­sti­tu­ti­on, dem Sexkauf von Mädchen und jungen Frauen sowie zur sexuel­len Anmache in den sozia­len Netzwer­ken. Die Fotokam­pa­gne soll zum einen sensi­bi­li­sie­ren und zum anderen vor solchen Gefah­ren, die insbe­son­de­re durch die Anony­mi­tät im Inter­net lauern, warnen. 

In diesem Jahr werden die Fotoban­ner über die Stadt Biber­ach hinaus an öffent­li­chen und priva­ten Plätzen in den Städten Laupheim, Bad Schus­sen­ried und Riedlin­gen sowie in den Gemein­den Ummen­dorf und Hochdorf bis Anfang März zu sehen sein. Es lohnt sich hinzuschauen!