SEATTLE (dpa) — Die Corona-Krise hat Amazon noch größer gemacht. Im jüngs­ten Quartal verdien­te das Unter­neh­men von Jeff Bezos so gut wie nie zuvor. Und der Konzern rechnet weiter mit guten Geschäften.

Der Inter­net-Shopping­boom und florie­ren­de Cloud-Diens­te haben den weltgröß­ten Online-Händler Amazon zu Jahres­be­ginn beflügelt.

Im ersten Quartal nahm der Umsatz im Jahres­ver­gleich um 44 Prozent auf 108,5 Milli­ar­den Dollar (89,5 Mrd Euro) zu, wie der Konzern am Donners­tag nach US-Börsen­schluss mitteil­te. Den Gewinn erhöh­te Amazon um mehr als das Dreifa­che auf den Rekord­wert von 8,1 Milli­ar­den Dollar. Damit übertraf der Geschäfts­be­richt die Markt­er­war­tun­gen deutlich. Die Aktie reagier­te nachbörs­lich zunächst mit einem deutli­chen Kursanstieg.

Im Heimat­markt Nordame­ri­ka, wo die US-Regie­rung den Konsum in der Corona-Krise mit billio­nen­schwe­ren Finanz­hil­fen für Verbrau­cher und Unter­neh­men ankur­bel­te, steiger­te Amazon den Umsatz beson­ders stark. Doch auch inter­na­tio­nal gab es kräfti­ge Zuwäch­se. Das lukra­ti­ve Cloud-Geschäft mit IT-Services und Speicher­platz im Inter­net brumm­te ebenfalls weiter. Die Erlöse von Amazons Flagg­schiff AWS wuchsen um fast ein Drittel auf 13,5 Milli­ar­den Dollar. Der Betriebs­ge­winn der Sparte stieg um mehr als 35 Prozent auf 4,2 Milli­ar­den Dollar. Das Geschäft mit Online-Werbung verbuch­te sogar noch stärke­res Wachstum.

Amazon gab zudem einen optimis­ti­schen Geschäfts­aus­blick ab und stell­te für das laufen­de Viertel­jahr — trotz pande­mie­be­ding­ter Sonder­kos­ten in Höhe von 1,5 Milli­ar­den Dollar — einen Betriebs­ge­winn von bis zu 8,0 Milli­ar­den Dollar in Aussicht. Auch bei den Erlösen schraub­te das Unter­neh­men die Ziele weiter nach oben. Amazon rechnet mit einem Umsatz­wachs­tum zwischen 24 und 30 Prozent auf bis zu 116 Milli­ar­den Dollar. Der Konzern des Tech-Unter­neh­mers Jeff Bezos zählt zu den großen Gewin­nern der Corona-Krise, durch die sich der Konsum noch stärker als ohnehin schon ins Inter­net verla­gert hat.

Mit der Marke von 200 Millio­nen Kunden erreich­te Amazon jüngst einen weite­ren Meilen­stein bei seinem Abo-Dienst Prime, der unter anderem Zugang zu kosten­lo­sem Versand und Strea­ming-Diens­ten bietet. Zum Vergleich: Anfang 2020 hatte die Kunden­zahl noch bei ledig­lich 150 Millio­nen gelegen. Amazon kündig­te im Geschäfts­be­richt an, seine jährli­che Online-Rabatt­schlacht Prime Day diesmal im zweiten Quartal veran­stal­ten zu wollen. Einen konkre­ten Termin nannte der Konzern zunächst jedoch nicht. Eigent­lich findet das Shopping-Spekta­kel tradi­tio­nell erst etwas später im Jahr statt.