RAVENSBURG — Mitte Januar war der SPD-Spitzen­kan­di­dat und Landes­vor­sit­zen­de Andre­as Stoch MdL zu Gast in Ravens­burg. Dabei kam er ins Gespräch mit dem Schüler­rats­spre­cher Joshua Bernhart über die aktuel­le Situa­ti­on an den Schulen. Kultus­mi­nis­te­rin Eisen­mann, mit der Bernhart sprechen wollte war im vergan­ge­nen Jahr hinge­gen nicht für ein Gespräch mit dem Schüler­rats­spre­cher bereit. Die Gesprächs­run­de komplet­tiert hat der Zweit­kan­di­dat zur Landtags­wahl und ehema­li­ges Vorstands­mit­glied im Ravens­bur­ger Schüler­rat Antonio Hertlein. 

Bernhart berich­te­te zu Beginn des Gesprächs über den Schul­start nach den Weihnachts­fe­ri­en. „Nichts hat funktio­niert, der Server ist abgestürzt und das alles ist ja nicht plötz­lich gekom­men“, fasst Bernhart den ersten Schul­tag zusam­men. Stoch erwider­te, dass das Kultus­mi­nis­te­ri­um unter seiner Führung ein Konzept für eine digita­le Lernplatt­form entwi­ckelt habe, mit dem es bis spätes­tens 2018 eine solche gegeben hätte. „Susan­ne Eisen­mann hat darauf­hin mit der Lernplatt­form ella ein Fiasko geschaf­fen. Jede Woche formu­lier­te sie neue Anfor­de­run­gen, aber dann ist es wie beim Hausbau: Wenn jede Woche neue Anfor­de­run­gen an das Haus während der Baupha­se kommen kann das nichts werden. Der ehema­li­ge Kultus­mi­nis­ter fügte hinzu, dass die SPD-Landtags­frak­ti­on schon im vergan­ge­nen Mai gefor­dert habe, dass man Digita­li­sie­rung voran­trei­ben müsse und vor allem Konzep­te erarbei­ten solle, welche langfris­ti­ges Planen ermög­li­chen würden. Stoch legte hierzu im Juli das „Krisen­fes­te Klassen­zim­mer“ vor, ein Konzept, „mit dem die Schulen im Land besser auf die zweite Welle vorbe­rei­tet worden wären und langfris­ti­ge Planungs­si­cher­heit bestan­den hätte“. 

Antonio Hertlein ergänz­te, dass er die Situa­ti­on an den Schulen sehr gut kenne, da er bis Juli 2020 selbst Schüler war und dadurch die Proble­me gerade in Bezug auf z.B. die mangeln­de Digita­li­sie­rung oder den Lehrer­man­gel erfah­ren hätte. „Während meiner Abitur­vor­be­rei­tung waren wir oft im ungewis­sen, ob, wann und wie das Abitur statt­fin­det, da das Kultus­mi­nis­te­ri­um oft nur wenige Tage vorher angekün­digt hat, was Sache ist“, beschriebt Hertlein seine Abitur­vor­be­rei­tung. Susan­ne Eisen­mann sei hierbei keine Unter­stüt­zung, sondern eine Last gewesen, so der Zweit­kan­di­dat. Auch Bernhart beschrieb seine Vorbe­rei­tung auf das Abitur als sehr ungewiss, zumal hinzu­kä­me, dass die diesjäh­ri­gen Abitu­ri­en­ten noch viel mehr durch weite­ren Unter­richts­aus­fall und dadurch beding­ten Nachhol­be­darf vor weite­ren Heraus­for­de­run­gen stünden. Alle drei Gesprächs­teil­neh­mer waren sich zum Schluss des Gesprächs einig, dass es so nicht weiter gehen können und Susan­ne Eisen­mann, die nicht für den Posten der Kultus­mi­nis­te­rin geeig­net sei, nicht Minis­ter­prä­si­den­tin werden dürfe.