TOKIO (dpa) — Das deutsche Judo-Team sichert sich im kleinen Mixed-Finale gegen die Nieder­lan­de seine dritte Olympia-Medail­le in Tokio.

Es war der erhoff­te krönen­de Abschluss. Die deutschen Judokas haben bei der Olympia-Premie­re des Mixed-Teamwett­be­werbs in Tokio Bronze gewon­nen. In einem der beiden kleinen Finals besieg­ten sie am Samstag die Nieder­lan­de mit 4:2.

Der Deutsche Judo-Bund (DJB) beendet die Spiele in Japan damit mit drei Medail­len — zwei mehr als 2016 in Rio de Janei­ro. Im Einzel zuvor hatten der Rüssels­hei­mer Eduard Trippel in der Gewichts­klas­se bis 90 Kilogramm Silber und die Ravens­bur­ger Weltmeis­te­rin Anna-Maria Wagner (Klasse bis 78 Kilogramm) ebenfalls Bronze gewonnen.

Viertel­fi­nal-Nieder­la­ge gegen Japan
Im Teamwett­be­werb, bei dem pro Runde bis zu je drei Männer und Frauen für eine Mannschaft auf die Matte gehen, hatten die Deutschen zum Auftakt das Flücht­lings­team des Inter­na­tio­na­len Olympi­schen Komitees (IOC) mit 4:0 besiegt und im Viertel­fi­na­le gegen Japan mit 2:4 verlo­ren. Durch ein 4:2 über die Mongo­lei in der Hoffnungs­run­de quali­fi­zier­ten sie sich noch für einen der Bronze-Kämpfe.

In dem kam dann auch die wegen einer Ellen­bo­gen­ver­let­zung bis dahin geschon­te Wagner zum Einsatz. Nach einer Energie­leis­tung besieg­te sie die nieder­län­di­sche WM-Dritte Guusje Steen­huis durch Waza-ari und sorgte so für die deutsche 2:1‑Führung. Zuvor hatten Giovan­na Scoccimar­ro gegen Europa­meis­te­rin Sanne van Dijke verlo­ren und Dominic Ressel gegen Ex-Weltmeis­ter Noel Van T End im Golden Score gewon­nen. Karl-Richard Frey verlor zwar gegen Henk Grol, die WM-Dritte There­sa Stoll sorgte mit ihrem Sieg im Golden Score über Sanne Verha­gen aber für die Vorent­schei­dung. Sebas­ti­an Seidl machte gegen Torni­ke Tsjaka­doea ebenfalls im Golden Score dann alles klar.

Über die Hoffnungs­run­de zur Medaille
«Die Truppe, die wir hier zusam­men haben, ist ein Stück weit etwas Beson­de­res», hatte DJB-Sport­di­rek­tor Hartmut Paulat der Deutschen Presse-Agentur schon vor dem finalen Auftritt im ehrwür­di­gen Kampf­sport-Tempel Nippon Budokan gesagt. «Sie ist über den vergan­ge­nen Olympia-Zyklus zusam­men­ge­wach­sen und hat schon mehrfach gezeigt, dass gerade im Teamwett­kampf Poten­zia­le freige­setzt werden können, die man im Einzel­kampf vielleicht nicht immer sieht.»

In Tokio reich­te das schon im Viertel­fi­na­le gegen die mit fünf amtie­ren­den Olympia­sie­gern angetre­te­nen Japaner, gegen die das DJB-Team bereits 2:0 führte und laut Paulat einen «sehr, sehr starken Kampf» zeigte, fast zur Überra­schung — und über den kleinen Umweg Hoffnungs­run­de am Ende dann tatsäch­lich noch zur Medaille.