FRIEDRICHSHAFEN — Ab Ende Oktober soll eine Sporthalle in Friedrichshafen mit Kriegsflüchtlingen belegt werden. Vereine und die Grünen im Gemeinderat fordern, stattdessen eine Messehalle zu nutzen.
In einem offenen Brief an Oberbürgermeister Andreas Brand (parteilos) fordern die Grünen, dass die Stadt mit der Messe Friedrichshafen darüber verhandeln solle, eine Halle bei der Messe für die Flüchtlingsunterbringung zur Verfügung zu stellen:
“Wir bitten darum, dass Stadt und Messe mit dem Landkreis in Verhandlungen treten, um eine temporäre Unterbringung von ukrainischen Geflüchteten in einer Messehalle zu ermöglichen. Der Landkreis soll die Kosten für die Nutzung der Halle tragen.”
Nach Ansicht der Grünen könnten alle Beteiligten von dieser Lösung profitieren:
“Die Messe hat über die Wintermonate einen Ankermieter, der unter anderem dazu beitragen kann, die unübersichtliche Entwicklung der Energiekosten mitzufinanzieren. Außerdem kann die Bereitschaft zur Vermietung eine positive Außenwirkung für die Messe entfalten, die dadurch ihre gesellschaftliche Relevanz noch einmal von einer ganz neuen Seite zeigen kann. Die Stadt profitiert, weil gerade über den Winter nicht noch weitere Sportflächen für Schülerinnen und Schüler sowie Vereine in Friedrichshafen verloren gehen. Zudem setzt die Stadt Zeichen für ein gutes Klima des Miteinanders – sowohl in Bezug auf den Landkreis, als auch in Bezug auf die Stadtgesellschaft.”
Mit einem solchen Schritt könne man auch dem Hass in den Sozialen Medien entgegentreten: “Alle gewinnen, weil die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis und in der Stadt sehen, dass sich alle Seiten um eine sachdienliche Lösung bemüht und in bester Weise zusammengearbeitet haben,” so die Grünen.