„Das ist das Wunder der Heili­gen Nacht, dass in die Dunkel­heit der Erde die helle Sonne scheint“ (Fried­rich von Bodelschwingh)

Liebe Bürge­rin­nen und Bürger,

als im März 2020 die Pande­mie über uns herein­brach und Schulen, Kinder­gär­ten, Gastro­no­mie und Einzel­han­del schlos­sen, hätte ich nicht erwar­tet, dass wir jetzt, kurz vor Weihnach­ten, vor einer noch wesent­lich drama­ti­sche­ren Situa­ti­on stehen: In den vergan­ge­nen Tagen lag die Zahl der Neuin­fek­tio­nen im Landkreis Biber­ach an manchen Tagen über 230, die 7‑Tage-Inzidenz bei 260 Neuin­fek­tio­nen pro 100.000 Einwohnern.

Hinter all diesen Zahlen stehen Menschen, Bürge­rin­nen und Bürger unseres Landkrei­ses, die sich große Sorgen machen, um die eigene Gesund­heit und um die Gesund­heit ihrer Liebsten.

Elf Tage vor Heilig­abend hat die Konfe­renz der Minis­ter­prä­si­den­ten und der Kanzle­rin einen weite­ren harten Shutdown für Deutsch­land beschlos­sen. Wieder mussten Schulen und Kinder­gär­ten schlie­ßen und mitten im Vorweih­nachts­ge­schäft auch der Einzel­han­del. Es war eine schwe­re, aber dringend notwen­di­ge Entscheidung.

Liebe Bürge­rin­nen und Bürger, an diesen tristen Tagen des Jahres erleben wir dunkle Stunden. Auf Vieles von dem, was sonst Glanz und Licht in die dunklen Dezem­ber­ta­ge bringt, müssen wir heuer verzichten.

Und trotz­dem ist dieses Licht da:

Es wächst, wenn wir uns jetzt solida­risch zeigen mit denen, für die eine Infek­ti­on mit dem Corona­vi­rus tödlich wäre oder einen schwe­ren Verlauf mit sich brächte.

Es wächst, wenn wir aufein­an­der Acht geben, uns dieses Mal „viral“ austau­schen oder einan­der Briefe und Karten schrei­ben, wenn wir in vielen kleinen oder auch größe­ren Gesten unsere Zunei­gung und Liebe ausdrü­cken, ohne einan­der zu nahe zu kommen.

Hell und klar leuch­ten sehen wir dieses Licht dort, wo sich Pflege­rin­nen und Pfleger, Ärztin­nen und Ärzte, die Mitar­bei­ter der Rettungs- und Pflege­diens­te um die Kranken und Pflege­be­dürf­ti­gen kümmern.

Hell und klar scheint es überall dort, wo sich Menschen denen zuwen­den, die unsere Hilfe am dringends­ten bedür­fen. Hell und klar leuch­tet dieses Licht auch allüber­all, wo Menschen dafür sorgen, dass Lebens­mit­tel, dass all die Dinge, die wir tagtäg­lich brauchen, produ­ziert und wir damit versorgt werden. Ihnen allen danke ich von ganzem Herzen. In diesen Dank schlie­ße ich auch in beson­de­rer Weise die Mitar­bei­te­rin­nen und Mitar­bei­ter des Gesund­heits­am­tes ein, die von vielen anderen Ämtern und der Bundes­wehr unter­stützt werden, um gemein­sam die Pande­mie bewäl­ti­gen zu können.

Liebe Bürge­rin­nen und Bürger, trotz der aktuel­len Situa­ti­on gehe ich zuver­sicht­lich in das neue Jahr. Wir haben Grund zur Hoffnung. Wir tun alles, um Mitte Januar im Impfzen­trum des Landkrei­ses Biber­ach in Ummen­dorf mit dem Impfen begin­nen können. Es ist schön zu sehen, wie viele Menschen sich hier mit ihrem Wissen, ihrem Erfah­rungs­schatz und Engage­ment einbrin­gen wollen. Bis das Infek­ti­ons­ge­sche­hen abflacht, müssen wir aber durch- und zusam­men­hal­ten. Auch und gerade an Weihnach­ten, an den Festta­gen rund um den Jahres­wech­sel. Halten Sie sich bitte an die Vorschrif­ten und Appel­le, beach­ten Sie die AHA-Regeln, also: Abstand, Hygie­ne und Alltagsmaske.

Ihnen, Ihren Famili­en und Freun­den wünsche ich von Herzen ein frohes, geseg­ne­tes Weihnachts­fest und für das neue Jahr Glück und vor allem Gesund­heit. Ich freue mich schon sehr auf die kleinen und größe­ren fröhli­chen Anläs­se, bei denen wir uns hoffent­lich bald im Neuen Jahr wieder begeg­nen werden.

Herzli­che Grüße

Ihr Dr. Heiko Schmid

Landrat